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Die Alchemie des Bösen: Roman (German Edition)

Die Alchemie des Bösen: Roman (German Edition)

Titel: Die Alchemie des Bösen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Dahlquist
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und seine Stimme tönte seltsam weit entfernt: »Das Glas! Die Wut!«
    Der erste Pflasterstein kam aus der Menge geflogen – geworfen von einem wankenden, blutüberströmten Mann – und schlug einem Reiter den geschweiften Helm vom Kopf. Eine schreiende Frau mit blauem Gesicht stürzte sich blind auf die heranrückende Reihe. Ein Kavallerist zügelte sein Pferd, und das Tier bäumte sich auf. Jeder normale Mensch wäre zurückgewichen, aber diese beiden stürzten weiter voran, und der Mann wurde von einem Huf auf die Brust getroffen und ging zu Boden. Die Frau prallte gegen das Pferd, kratzte es mit den Fingernägeln und biss es sogar, bis der Soldat sie mit der Säbelscheide niederschlug. Mittlerweile waren jedoch bereits Dutzende andere über die Reiter hergefallen. Die Trompeten erklangen erneut, jedoch ohne Wirkung.
    Chang wirbelte herum, und sie bahnten sich einen Weg in die entgegengesetzte Richtung. Hinter ihnen ertönten weitere Schreie, Rufe und Trompetengeschmetter. Eine Woge des Irrsinns hatte den gesamten Platz erfasst. Phelps rief Chang zu: »Wenn Sie nicht gerufen hätten …«
    »Wir müssen weiter«, unterbrach ihn Chang. »Wenn wir es zum Fluss schaffen …«
    »Warten Sie«, sagte Svenson. Das Klingeln in seinen Ohren wollte nicht aufhören. »Ist das nicht die Gelegenheit, die wir uns gewünscht haben?« Er blickte zu den weißen Ministeriumsgebäuden und zum Palast hinter ihnen. »Finden wir in diesem Chaos nicht vielleicht einen Zugang – und Vandaariff?«
    Chang wandte sich an Phelps. »Wissen Sie eine Möglichkeit?«
    Phelps nickte. »Ich habe mein Leben nicht ganz umsonst in diesem Bienenkorb …«
    Seine Worte wurden von Schüssen übertönt.
    »Herr im Himmel!«, rief Phelps. »Schießen sie etwa auf ihr eigenes Volk?«
    Der Mob tobte vor Zorn. Die Vergeltungsmaßnahmen hatten lediglich dazu geführt, dass nun auch der Rest der Menge in Aktion trat. Das gäbe einen regelrechten Aufstand.
    Wortlos eilte Phelps mit Cunsher auf den Fersen auf die Ministerien zu. Doktor Svenson ergriff Miss Temples Hand und bemerkte, dass Chang bereits ihre andere genommen hatte.
    »Das war Foison in der Kutsche«, rief Chang über den Lärm hinweg. »Sie haben Ropp in eine Waffe verwandelt.«
    »Aber wie?« Miss Temples Wangen waren tränennass. »Was haben sie mit ihm gemacht?«
    »Der Prozess!«, rief Svenson. »Den Verstand einer Person außer Kraft zu setzen ist das oberste Prinzip des Comte.« Er zuckte beim Krachen einer Salve zusammen. Die Menge vor ihnen brodelte und teilte sich dann vor einer Schwadron Lanzenreiter in schwarzen Jacken, deren hohe Tschapkas jeweils eine rote Feder krönte.
    »Hinter ihnen!«, schrie Phelps. »Gehen Sie hinter ihnen hinüber!«
    Die Reiter jagten unter lautem Hufgetrappel vorbei – die Lanzen bedrohlich tief –, und der Weg stand vorübergehend offen. Phelps stürmte davon, und die anderen rannten hinterher. Erschrocken sah Svenson, dass eine ganze Infanteriedivision den Lanzenreitern folgte.
    »Wollen sie etwa jeden umbringen?«, rief Chang laut über Miss Temples Kopf hinweg.
    Svenson hatte darauf keine Antwort. Nur wenige Sekunden zuvor schien eine einzelne Reihe Kavallerie noch eine deutliche Machtdemonstration zu sein.
    Eine Reihe von Schutzmännern versperrte den letzten Abschnitt zu den Ministerien. Phelps schob sich zu ihnen vor.
    »Wachtmeister!«
    Ein Schutzmann mit vor Schreck geweiteten Augen fuhr zu ihm herum, aber Phelps behielt eine förmliche Haltung bei und errang dadurch die Aufmerksamkeit des Mannes.
    »Warum sind nur Schutzmänner hier postiert? Bemerkt denn niemand die Gefahr?« Phelps’ Ton nahm an Schärfe zu. »Ich bin Mr. Phelps, Gesandter des Kronrats. Welche Vorkehrungen wurden getroffen, um die Unterführung zu sichern?«
    »Unterführung?«
    Phelps zeigte an dem Labyrinth der weißen Gebäude vorbei. »Nach Stäelmaere House! Von dort hat man Zugang sowohl zu den Ministerien als auch zum Palast. Wie viele Männer haben Sie postiert?«
    Der Schutzmann starrte auf Phelps’ ausgestreckten, anklagenden Finger. »Warum … überhaupt niemanden.«
    »Oh, Herr im Himmel! Wir haben keine Zeit mehr!«
    Phelps durchbrach den Kordon von Schutzmännern. Der Schutzmann rannte hinterher. »Warten Sie, Sir … Sie können nicht … die ganzen Leute … Sie können nicht …«
    »Sie gehören zu mir!«, fauchte Phelps. »Und niemand wird sich mir in den Weg stellen, bevor ich mich nicht persönlich davon überzeugt habe, dass die Königin in

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