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Die Alchemie des Bösen: Roman (German Edition)

Die Alchemie des Bösen: Roman (German Edition)

Titel: Die Alchemie des Bösen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Dahlquist
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Tonfall ärgerte, erkannte sie seine Hänselei als ein freundliches Angebot. Warum schien es unmöglich, eine Unterhaltung zu führen, die sie nicht verärgerte?
    »Seien Sie nicht töricht«, sagte Doktor Svenson ernst. Er ließ sich auf die Knie sinken und steckte erst die Kerze und dann den Kopf durch das Loch. Die andere Hand streckte er nach hinten. Chang ergriff sie, und der Doktor kroch weiter. Schließlich drückte Svenson Changs Hand, und Chang zog ihn zurück. Im Kerzenlicht schien der Doktor an irgendeiner Zauberpforte aufzutauchen, um zehn Jahre gealtert, das Haar überzogen mit Spinnweben und Ziegelstaub. Mit einem Lächeln wischte er alles weg.
    »Wenn wir Crabbés Tunnel nicht entdeckt hätten, hätte ich nicht gewusst, was ich damit anfangen soll – aber es ist tatsächlich ein weiterer Teil der Festung. Furchtbar heruntergekommen, und auch wenn ich es mir im Moment nicht vorstellen kann, er wird uns irgendwohin führen.«
    Svenson bestand darauf, die Öffnung für die Damen zu vergrößern, und er schlug so viele Ziegelsteine wie möglich weg, ohne zu riskieren, dass die Wand einstürzte. Anschließend führte er sie weiter – über einen Geröllhang zu einem flachen befestigten Graben. Bald standen alle vier da und klopften sich den Staub aus den Kleidern.
    »Ich habe nirgends eine Ratte gesehen«, sagte Miss Temple.
    »Ich bin froh darüber«, flüsterte Francesca.
    Chang lächelte. »Beten wir, dass nicht etwas Größeres sie gefressen hat.«
    Mit einem missbilligenden Blick führte der Doktor sie in die Richtung, in der am wenigsten Schutt lag. Miss Temple fragte sich, wer zuletzt hier gewesen war – ein paar Ritter in schimmernden Rüstungen? Ihr war bewusst, dass sie sich hätte fürchten sollen – abgesehen von dem schwachen Kerzenschimmer war der Durchgang völlig dunkel und die Luft von Fäulnis geschwängert –, aber ihr Leichtsinn mit der roten Glaskugel schien lange her zu sein, und ihre Flucht von der Brücke hatte ihr Selbstvertrauen gestärkt.
    »Wenn wir das Zollhaus erreichen, finde ich den Weg, denn ich war schon einmal da.«
    Svenson rief Chang über Miss Temples Kopf hinweg zu: »Was meinen Sie, wie spät es ist?«
    »Kurz vor Sonnenaufgang. Vielleicht begegnen wir Dienst männern, doch es ist unwahrscheinlich, dass schon irgendwelches Personal da ist.«
    »Die Dienstmänner werden uns nicht behelligen«, verkündete Miss Temple.
    Francesca Trapping schrie auf und warf sich voller Angst gegen den Doktor. Miss Temples Herz machte beim Aufschrei des Kindes einen Satz, aber sie konnte nicht erkennen, was ihn ausgelöst hatte. Sie spürte Chang neben sich und sah das Messer in seiner Hand.
    Svenson ging mit der Kerze in der Hand weiter. Auf ihrem Weg lag ein Haufen dunkler Bündel, die mit porösen Lederbändern verschnürt waren.
    »Knochen«, sagte der Doktor schlicht. »Nicht alt – nicht antik –, außerdem würde niemand im Gang einer Festung begraben werden.« Svenson betrachtete den schmutzigen Haufen. »Ich schätze, es sind mindestens drei Personen … kann aber nicht sagen, was sie getötet hat.«
    Er hob die Kerze zur Tunneldecke. »Das hier ist erst vor kurzem gemauert worden, ich würde schätzen, zur gleichen Zeit wie die Brücke.«
    »Tote Arbeiter.« Chang wandte sich ab und spuckte aus. »Man hat ihre Leichen einfach versteckt.«
    »Nicht ungewöhnlich«, sagte Miss Temple leise.
    »Was soll das heißen?«, fragte Chang.
    »Es heißt, dass es immer Leute gibt, die bei dieser Arbeit sterben – beim Bau von Brücken, Türmen und Bahnhöfen …«
    »Oder beim Anbau von Zuckerrohr.«
    Miss Temple begegnete Changs Blick und zuckte mit den Schultern. »Die Leute laufen jede Minute des Tages über Knochen.« Sie beugte sich hinab und drückte Francesca freundlich den Arm.
    Sie erreichten einen Kellergang, wo sie einen rundgesichtigen Dienstmann mit Wischlappen und Eimer aufschreckten, dessen Uniform von einer Baumwollschürze geschützt wurde. Sein überraschter Ausdruck verschwand augenblicklich angesichts des Staubs auf ihren Kleidern.
    »Sie waren in der Kathedrale.« Seine Stimme war ein Flüstern.
    »Ich fürchte, wir haben uns verlaufen«, antwortete Doktor Svenson.
    »Und ob.« Der Dienstmann nickte mitfühlend und zeigte hinter sich. »Es geht zurück durch die Handelsbörse. Aber ich glaube nicht – sie lassen niemanden hinein, nicht einmal Familienangehörige. Nur die vom Krankenhaus …«
    »Ich bin Mediziner«, versicherte Svenson rasch.
    »Oh – na

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