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Die Ameisen

Die Ameisen

Titel: Die Ameisen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Werber
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noch lange.
    »Wie wäre es mit einem kleinen Picknick, meine Herren?«
    schlug Augusta vor.
    Also picknickten sie. Der Zwischenfall mit den Ratten schien vergessen, alle drei waren bester Laune. Da es ein wenig kalt war, beendeten sie ihren Imbiß mit einem tüchtigen Schluck Schnaps und einem guten brühwarmen Kaffee. Kräutertee gab es normalerweise nur am Nachmittag.
      Sie müssen lange graben, bis sie in eine Zone gelangen, wo die Erde locker ist. Endlich dringt, einem Sehrohr gleich, ein Antennenpaar an die Oberfläche; unbekannte Gerüche überschwemmen es.
    Die Luft ist rein. Sie sind auf der anderen Seite des Randes der Welt. Immer noch keine Mauer aus Wasser. Aber eine Welt, die wahrlich in nichts der anderen gleicht. I m Vordergrund sind noch einige Bäume und Grasfleckenz u erkennen, aber dahinter erstreckt sich eine graue, harte, glatte Wüste. Kein einziger Ameisen-oder Termitenhügel in Sicht.
    Sie riskieren einige Schritte. Aber um sie herum prasseln riesige schwarze Dinge auf den Boden. Ein wenig wie die Wächter, nur daß diese Dinge hier mehr aufs Geratewohl niedergehen.
    Und das ist nicht alles. In der Ferne erhebt sich ein gigantischer Monolith, so hoch, daß ihre Antennen seine Spitze nicht wahrnehmen. Er verdunkelt den Himmel, er erdrückt die Erde.
    Das muß die Mauer des Endes der Welt sein, und dahinter ist das Wasser, denkt Nr. 103 683.
    Sie rücken noch ein wenig weiter vor, um plötzlich und unverhofft einer Gruppe von Schaben gegenüberzustehen, die sich an einer Stelle zusammendrängen. Durch ihren durchsichtigen Panzer sind sämtliche Eingeweide, sämtliche Organe und sogar das Blut zu erkennen, das durch die Adern strömt! Grauenhaft! Drei der Blattschneiderinnen treten den Rückzug an und werden von einem herabstürzenden Teil erschlagen.
    Nr. 103 683 und ihre drei letzten Gefährtinnen beschließen trotz allem, weiterzugehen. An porösen kleinen Mauern vorbei halten sie weiter auf den unendlich hohen Monolithen zu.
    Plötzlich geraten sie in eine noch verwirrendere Gegend. Der Boden ist rot und hat eine körnige Oberfläche wie eine Erdbeere. Sie entdecken eine Art Brunnen und wollen gerade hinabsteigen, um ein wenig Schatten zu finden, als plötzlich eine schwere weiße Kugel von mindestens zehn Kopf Durchmesser am Himmel auftaucht, auf dem Boden aufprallt und sie verfolgt. Sie werfen sich in den Brunnen … und haben gerade noch Zeit, sich gegen die Wand zu drücken, bevor die Kugel auf den Grund prallt.
    Zu Tode erschrocken steigen sie wieder hinaus und laufen los. Der Boden ringsum ist blau, grün oder gelb, und überall sind diese Brunnen und diese weißen Kugeln, die einen verfolgen. Diesmal haben sie genug, jeder noch so große Mut hat seine Grenzen. Diese Welt ist viel zu anders, als daß man sie ertragen könnte.
    Und so fliehen sie Hals über Kopf, stürzen in den unterirdischen Gang und kehren schleunigst in die normale Welt zurück.
     
    ZIVILISATION (Fortsetzung): Ein anderer großer Aufeinanderprall von Zivilisationen: die Begegnung von Okzident und Orient.
    Die Annalen des Chinesischen Reichs berichten (um das Jahr 115
    unserer Zeitrechnung) von der Ankunft eines Schiffes wahrscheinlich römischen Ursprungs, das vom Sturm gebeutelt worden war und nach tagelangem Herumtreiben an der chinesischen Küste strandete.
    Nun, die Passagiere waren Akrobaten und Gaukler, die, kaum auf festem Boden, das Wohlwollen der Bewohner dieses unbekannten Landes gewinnen wollten, indem sie ihnen eine Vorstellung gaben. Die Chinesen sperrten Mund und Augen auf, als sie diese Fremden mit den langen Nasen sahen, die Feuer spien, ihre Gliedmaßen verknoteten, Frösche in Schlangen verwandelten usw.
    Mit Fug und Recht schlossen sie daraus, daß der Westen mit Clowns und Feuerschluckern bevölkert war. Und es vergingen Jahrhunderte, bis sich die Gelegenheit bot, diesen Irrtum aufzuklären.
    Edmond Wells Enzyklopädie des absoluten und relativen Wissens
      Endlich standen sie vor Jonathans Mauer. Wie bildet man vier Dreiecke aus sechs Streichhölzern? Daniel versäumte nicht, ein Foto zu schießen. Augusta tippte das Wort »Pyramide«, und die Mauer glitt langsam zur Seite. Augusta war stolz auf ihren Enkel.
    Sie gingen hindurch, und bald darauf hörten sie, daß sich die Mauer wieder zurückschob. Jason beleuchtete die Wände;
    überall Felsen, aber nicht mehr derselbe wie vorhin. Vor der Mauer war er rot, jetzt gelb, schwefelgeädert.
    Die Luft jedoch blieb erträglich. Sie glaubten sogar

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