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Die Analphabetin, die rechnen konnte: Roman (German Edition)

Die Analphabetin, die rechnen konnte: Roman (German Edition)

Titel: Die Analphabetin, die rechnen konnte: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonas Jonasson
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Hingegen wäre es wohl passend, Präsident Hu so bald wie möglich mal kurz anzurufen.
    Nombeko erzählte weiter, von dem Kaspischen Kleinpferd und der geradezu unüberschaubaren Menge bürokratischer Erfordernisse, die es zu erfüllen galt, wenn das Tier nicht zurückbleiben sollte (was sicher für große Verärgerung bei der Präsidentengattin und ihrem Mann gesorgt hätte). Stattdessen war Nombeko auf die unkonventionelle Lösung verfallen, das Pferd in dieselbe Kiste zu sperren wie den bereits ordnungsgemäß deklarierten Volvo, den der Präsident schon am Freitag von den Volvo-Werken in Torslanda bekommen hatte.
    »Will ich das alles wirklich wissen?«, unterbrach sie der Ministerpräsident.
    »Ich befürchte, es ist doch besser, wenn Sie das alles wissen«, meinte Nombeko.
    Die Sache war nämlich die, dass das Pferdchen nicht mit dem Volvo in diese Kiste passte. Wenn man das Tier jedoch in die Kiste mit der Atombombe packte und stillschweigend die Zollpapiere der Autokiste auf die Bombenkiste übertrug, dann wurde Schweden sowohl das Kaspische Pony als auch die Atombombe in einem Aufwasch los.
    »Wollen Sie damit sagen, dass …«, sagte der Ministerpräsident und stockte mitten im Satz.
    »Ich bin sicher, Präsident Hu wird begeistert sein, dass er die Bombe mitnehmen durfte, die wird seinen Technikern bestimmt alle möglichen Erkenntnisse bringen. Und China ist ja schon voll mit Mittel- und Langstreckenraketen, da macht eine Drei-Megatonnen-Bombe doch auch keinen Unterschied mehr, oder? Und stellen Sie sich vor, was für ein Glück, dass die Präsidentengattin ihr Pferd mitnehmen konnte! Zu dumm nur, dass jetzt der Volvo in Schweden geblieben ist. Der steht halt in der Kiste in unserem Kartoffellaster. Vielleicht könnte der Herr Ministerpräsident ja jemand damit beauftragen, das Ding so rasch wie möglich nach China verschiffen zu lassen. Oder was meinen Sie, wie wir da verfahren sollten?«
    Fredrik Reinfeldt wurde nicht ohnmächtig von den ganzen Informationen, die gerade auf ihn eingeprasselt waren, denn dazu hatte er keine Zeit. Gerade klopfte auch schon wieder seine Assistentin an die Tür und verkündete, dass der Oberbefehlshaber der schwedischen Streitkräfte jetzt eingetroffen war und draußen wartete.
    * * * *
    Noch vor wenigen Stunden hatte der Oberbefehlshaber mit seiner lieben Frau und den drei Kindern beim späten Frühstück im Hafen der entzückenden Stadt San Remo gesessen. Nachdem ihn der Rückruf aus der Regierungskanzlei erreicht hatte, war er in einem Taxi bis nach Genua gefahren, wo ein Prachtexemplar von Kampfflugzeug, der Stolz der schwedischen Luftwaffe, auf ihn wartete: eine Jas 39 Gripen, die ihn mit doppelter Schallgeschwindigkeit und mit einem Kostenaufwand von dreihundertzwanzigtausend Kronen nach Schweden zum Militärflughafen Uppsala-Ärna brachte. Von dort wurde er im Auto weitergefahren und verspätete sich am Ende noch um ein paar Minuten, weil es auf der E4 einen Unfall gegeben hatte. Während der Verkehr stillstand, konnte der Oberbefehlshaber der schwedischen Streitkräfte ein Stück Alltagsdrama am Straßenrand beobachten. Die Polizei hatte eine Lkw-Fahrerin vor den Augen des Oberbefehlshabers angehalten. Erst hatte man der Frau Handschellen angelegt, dann hatte sie angefangen, irgendein französisches Lied zu singen. Seltsam.
    Die Unterredung mit dem Ministerpräsidenten hatte sich dann noch seltsamer gestaltet. Der Oberbefehlshaber hatte befürchtet, dass fast schon Kriegszustand herrschte, da der Regierungschef ihn mit solchem Nachdruck nach Hause beordert hatte. Jetzt saß der Mann einfach da und wollte die Bestätigung, dass sich die schwedischen Bergstollen in einsatzbereitem Zustand befanden und ihre Funktion bei Bedarf erfüllen konnten.
    Der Oberbefehlshaber erwiderte, soweit er wisse, konnten alle ihre Funktion erfüllen, und es gebe ganz bestimmt den einen oder anderen freien Kubikmeter, je nachdem, was der Herr Ministerpräsident dort verwahren wolle.
    »Wunderbar«, sagte der Ministerpräsident. »Dann möchte ich den Oberbefehlshaber unserer Streitkräfte gar nicht länger aufhalten, er hat ja auch Urlaub und so, wenn ich das richtig verstanden habe.«
    Nachdem der Oberbefehlshaber lange genug nachgegrübelt hatte, was wohl geschehen war, kam er zu dem Schluss, dass sich diese Sache seinem Verständnis entzog, woraufhin seine Verwirrung in Gereiztheit umschlug. Dass man ihm nicht mal im Urlaub seinen Frieden ließ! Zu guter Letzt rief er den Piloten des

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