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Die Anderen - Das Dämonenmal (German Edition)

Die Anderen - Das Dämonenmal (German Edition)

Titel: Die Anderen - Das Dämonenmal (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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zurück. „Es braucht nur einer von denen diesen Artikel genauer lesen und sie werden herkommen und Nachforschungen anstellen. Wenn sie den Jungen finden und das Mal sehen, wissen sie sofort, was los ist! Dieser Mensch muss ja nur so nach dir stinken. Sie werden es sofort merken!“, zischte er aufgebracht.
    Dave löste seine Hände betont langsam, nahm völlig ungerührt eine gläserne Karaffe und goss sich ein Glas voll Wasser ein. In aller Ruhe nahm er ein paar Schlucke und schien sie regelrecht zu genießen. Russell setzte sich wütend wieder hin und starrte ihn fassungslos an.
    „Reg dich ab, Russell. Kein Jäger wird nur wegen eines solchen Zeitungsberichtes hier auftauchen, dafür gibt es zu viele solcher Meldungen“, meinte Dave nachsichtig. „Vampire sind bei den Menschen momentan sehr beliebt.“ Russell schnaubte abfällig.
    „Selbst wenn, wie sollten Jäger die Spur zurückverfolgen oder gar mich hier finden?“, fragte Dave schmunzelnd nach. Russell schnaubte abermals empört auf.
    „Willst du es denn unbedingt riskieren?“, hakte er ungläubig nach. Dave lächelte unergründlich und Russell war sich ziemlich sicher, dass der diese Möglichkeit durchaus interessant fand. Verblüfft schüttelte Russell erneut den Kopf. Der Älteste der Anderen würde ihm immer ein Rätsel bleiben. Dave lebte wohl einfach schon zu lange. Vermutlich liebte er genau deshalb diesen Hauch von Gefahr. Russell hatte es erst einmal und auch da nur entfernt mit den Schwarzen Jägern zu tun gehabt, aber es war keine Erfahrung, die er wiederholen wollte. Natürlich wusste er auch, dass Dave mit ihnen weitaus mehr und auch viel gefährlichere Begegnungen gehabt hatte und trotzdem jedes Mal entkommen war.
    „Sicher kennt keiner bisher deine menschliche Gestalt“, gab Russell widerwillig seufzend zu. „Nur solltest du sie auch nicht unterschätzen.“ Der andere Mann schien noch immer wenig beeindruckt.
    „Die Vampire haben sie letztlich auch vollständig zur Strecke gebracht“, gab Russell daher noch zu bedenken.
    „Zu blutgierig, zu eingebildet, zu arrogant“, tat Dave den Einwand ab und fügte abfällig hinzu: „Und zu schwach. Ihre Art war immer schon schwach, alles eitle Gecken!“ Er schwenkte das Wasser in seinem Glas leicht hin und her. „Sie haben einfach zu viele Spuren hinterlassen“, meinte er geringschätzig. „Wie zum Beispiel Opfer, die sie nicht völlig vernichtet, sondern wieder laufen gelassen haben, meinst du?“, hakte Russell lauernd nach, erntete von Dave jedoch nur einen spöttischen Blick. Daher setzte er noch einen drauf. „Oder wie damals 1970 in Sansibar. Popo Bawa, oder wie war der Künstlername des Anderen? Du erinnerst dich noch daran?“ Russell starrte Dave so durchdringend an, wie er es vermochte, und erreichte damit tatsächlich ein tiefes Lachen seines Gegenübers, welches in seinem menschlichen Teil eine wahre Gänsehaut auslöste.
    „Oh, ja! Ich erinnere mich sehr gut daran! Es war echt spaßig“, gab Dave zurück, lachte abermals und schien sich wirklich zu amüsieren. „Sie sind dir damals auch sehr nahe gekommen,“, bemerkte Russell ermahnend. „Und nur, weil du dich da hast hineinziehen lassen. Das war pure Dummheit. Du hättest Popo Bawa damals nicht gewähren lassen sollen, sondern ihn sofort vernichten müssen, als er die ersten Opfer am Leben gelassen hat! Aber nein, du musstest sein dummes Spiel ja sogar mitspielen!“ Russell betrachtete den Anderen missbilligend. Der jedoch schien gerade ungerührt in seinen Erinnerungen zu schwelgen.
    Damals hatte der Fall wirklich für Wirbel gesorgt. Sogar die ausländische Presse war darauf aufmerksam geworden. Bis heute verstand Russell nicht, warum Dave den wahnsinnigen und völlig außer Kontrolle geratenen Liluth, wie sein geheimer Name lautete, nicht schon eher vernichtet hatte, sondern ihn hatte gewähren lassen, bis er von seinen überlebenden Opfern sogar verlangt hatte, dass sie überall verbreiteten, was ihnen passiert war und somit die Jäger auf seine Spur gelockt hatte. Natürlich war Russell selbst nicht dabei gewesen. Dave hatte damals auch einen anderen Namen, vielleicht sogar eine andere Gestalt gehabt. Sie waren sich erst danach begegnet. Russell kannte die Geschichte allerdings genau. Er, der von der speziellen Neigung Daves wusste, vermutete, dass der Liluth mehr Verständnis entgegengebracht hatte, als es für ihn gut gewesen war. Beide Anderen waren immerhin schon sehr alt gewesen. Als die Jäger gekommen

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