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Die Anderen - Das Erbe erwacht (German Edition)

Die Anderen - Das Erbe erwacht (German Edition)

Titel: Die Anderen - Das Erbe erwacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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Rogers Magen. Würgend schlug er sich die Hand vor den Mund, wirbelte herum und stürzte die Treppe hinab. Keuchend rannte er in den Hof, fiel auf die Knie und erbrach augenblicklich bittere Galle. Er würgte mehrfach trocken und schmerzhaft, die Augen tränten, aber mehr vermochte sein gequälter Magen nicht hervorzubringen.
    „Alles okay?“ Angelika trat besorgt hinter ihn. „Geht gleich wieder“, keuchte Roger und kämpfte verzweifelt darum, seinen Magen in den Griff zu bekommen und sich zu erheben. Oh Gott, war ihm schlecht!
    Diese Knochensplitter! Zu wissen, dass es menschliche Knochen waren … Sein Herz schlug viel zu hart und seine Atmung beruhigte sich nur langsam. Es war ihm peinlich, dass sowohl Angelika, als auch Hartmut ihn so sahen, doch seine Knie waren viel zu weich, um ihn zu tragen. Hartmut trat zu ihm heran, warf ihm einen mitleidigen Blick zu und reichte ihm ein Taschentuch.
    „Ging mir am Anfang auch so. Kein schöner Anblick. Da gewöhnt man sich dran“, meinte er und Angelika fuhr zornig zu ihm herum. „Musst du das jetzt sagen?“ Wütend fauchte sie ihn an. „Ist aber doch so“, brummte Hartmut entschuldigend „Irgendwann ist es immer das Gleiche.“
    Angelika gab ein verächtlich schnaubendes Geräusch von sich und legte Roger ihren Arm um die Schultern, was der dankbar akzeptierte. Er brauchte gerade jetzt etwas menschliche Nähe und Angelika war da genau richtig.
    Kurze Zeit später kamen Thomas und Keith in den Innenhof. Sofort ging Hartmut zu ihnen und sie berieten sich. Danach trat Thomas zu Roger und Angelika. Sein kühler Blick glitt über Roger, der sich augenblicklich hochzog und blass, aber aufrecht vor ihm stand. Thomas nickte anerkennend und sein Blick wanderte zu Angelika.
    „Du hast es gespürt“, stellte er fest und sie nickte abgehackt. „Dein zweites Gesicht?“, vermutete er. Die Hexe nickte stumm. „Aber es zeigt mir nicht, was passiert ist“, fügte sie gepresst hinzu, als Thomas sich abwenden wollte. „Ich weiß nur, dass etwas Schreckliches geschehen ist. Etwas Gewaltsames! Ein Mord.“
    Thomas nickte wissend und schien irgendwo in die Ferne zu starren.
    „Besser, ihr lasst die Polizei raus aus der Sache hier“, schlug er beiläufig vor. „Was?“, empörte sich Angelika. „Hier ist ein Mord geschehen, da muss doch die Polizei ...“ Thomas unterbrach sie rigoros mit einer wegwerfenden Geste. „Das war kein Mensch, der den Mann getötet hat, Angelika. Das war ein Dämon!“
    „Ein ... ein Dämon in Lüneburg?“ Fassungslos sah sie ihn an, den Mund leicht geöffnet, die Augen schreckgeweitet. Thomas betrachtete sie mit seinem gewohnt arroganten  Gesichtsausdruck. „Ein Halbdämon. Halb Mensch, halb Dämon. Der Sprössling eines Dämonen und eines Menschen, der ihrer Faszination erlegen ist.“ Verächtlich spuckte er aus. „Kommt zum Glück nicht oft vor. Meistens tötet der Dämon den Menschen dabei in seinem Rausch.“ Ein flüchtiges Lächeln überflog seine harten Züge. „Halbdämonen sind nicht so stark wie echte Dämonen, leben nicht so lange und sind vor allem leichter zu töten. Ein Jäger alleine kann sie erledigen“, fuhr er fort, ohne den intensiven Blick von Angelika zu nehmen. „Dieser hier war hungrig und sehr schlampig.“ Auf Thomas' Gesicht breitete sich ein grausames Lächeln aus. „Ich habe seinen Geruch. Ich werde ihn finden“, triumphierte er und ein erschreckend intensiver Hass funkelte für wenige Momente aus seinen Augen, verzerrte sein ansonsten so beherrschtes Gesicht.
    „Hier bei uns? Ein Dämon?“ Angelika wich vor Thomas zurück und warf Roger einen erschreckten Blick zu. „Halbdämon“, korrigierte Thomas sie. „Dämonen verstecken sich überall. Auch in Lüneburg.“ Er wandte sich zum Gehen und murmelte zu sich selbst: „Gerade in Lüneburg.“
    Bestürzt ergriff Angelika Rogers Arm. Ihr Blick huschte über dessen bleiches Gesicht, als ob sie erwarten würde, dass er widersprach.
    „Wenn ihr etwas von Finn hört, gebt mir sofort Bescheid. Wenn ich ihn nicht vorher finde. Dann hat es sich erledigt!,“ warf ihnen Thomas über die Schulter zu und ging entschlossenen Schrittes zu seinem Auto. Hartmut und Keith nickten den beiden zu. Hartmut presste noch ein schnelles: „Tschüss, ihr zwei!“ heraus und lächelte Angelika entschuldigend an. Rasch stieg er in den schwarzen Geländewagen. Thomas wartete nicht einmal, bis die Türen sich geschlossen hatten, fuhr rasant an und bog knapp vor einem anderen,

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