Die Anderen - Das Erbe erwacht (German Edition)

Eisen. Der Kuss begann zart und wurde langsam intensiver.
    Vorsichtig bewegte Finn seine Zunge in den anderen Mund und wurde von ihrem Gegenspieler sofort begrüßt. Noch bevor er die Augen öffnete, breitete sich ein wohliges Lächeln aus.
    Dave! Der Traum wurde zur Realität, als dessen Gesicht vor ihm auftauchte. Konnte man schöner aufwachen?
    „Dave“, hauchte er, als sich ihre Lippen einen Moment voneinander lösten, und schlang seine Arme um dessen Nacken. Er ist wieder da, jubelte seine innere Stimme begeistert. Dein Traummann im Traum und in der Realität. Passend zum Frühstück, hoffentlich hat er was zu essen mitgebracht, sabotierte sein Verstand, in Kooperation mit Finns knurrendem Magen, die romantische Stimmung und bekam prompt einen kräftigen Tritt.
    „Hallo, Finn.“ Daves dunkle Stimme fühlte sich wie ein weiteres Streicheln seiner Haut, seiner Seele an. Daves Hand glitt in Finns Nacken und hob seinen Kopf an. Fest pressten sich seine Lippen auf Finns, vertieften den Kuss abermals. Dunkle, wundervoll ausdrucksstarke Augen bohrten sich intensiv in seine. Ein winziges Glühen funkelte darin, gleich einer rötlichen Flamme. Begeistert entdeckte Finn, dass seine Arme ihm wieder gehorchten und er zog Dave energischer zu sich herab. Oh Gott, war das schön!
    Seine Hände fuhren über Daves kräftigen Rücken. Er roch dessen herben Duft, sog ihn ein wie ein berauschendes Mittel, ertastete ihn, während ihre Münder und Zungen sich liebkosten. Wohlige Wärme breitete sich in Finns Körper aus, raste durch seine Nerven- und Blutbahnen, erfüllte seinen ganzen Leib mit sprudelndem Leben. Wie eine Droge wirkte Daves Gegenwart auf ihn, berauschte ihn, raubte ihm Sinn und Verstand.
    Bitte lasse es nie anders werden, flehte Finn zu wem auch immer. Daves Küsse, seine Gegenwart schienen ihn mit ungeheurer Energie zu erfüllen. Ich liebe ihn. Ich will nur ihn. Er ist der absolute Traum!, seufzte er unisono mit seiner inneren Stimme auf. 
    Daves Finger wanderten in weichen Kreisen über Finns Hals, umrundeten die Konturen seiner Brustmuskeln. Jede Berührung prickelte, sandte winzige Impulse durch Finns Körper, wie das belebende Gefühl warmer Sonnenstrahlen auf der Haut. Gieriger schnappte er nach Daves Lippen, sog sie ein, gleich einem lebensspendenden Elixier. Ein Finger umrundete seine linke Brustwarze, zwirbelte sie und Finn stöhnte in den Kuss hinein. Seine Hände fuhren fahrig über Daves Hemd, unkoordiniert, die Kraft strömte jedoch zunehmend in seine Finger und er krallte sie in den Stoff.
    Lächelnd unterbrach Dave ihren leidenschaftlichen Kuss und betrachtete Finn liebevoll.
    „Du scheinst dich ja inzwischen gut erholt zu haben.“ Seine braunen Augen blitzten schelmisch. Kaum verhohlene Gier stand in ihnen, die Finn erschreckte und nahezu magisch anzog. Sein Herz klopfte wie wild.
    „Bei deiner guten Pflege, kein Wunder“, hauchte Finn, atemlos von der wilden Küsserei. „An deine gute Fürsorge könnte ich mich gewöhnen.“
    „Auch daran, mir im Bett hilflos ausgeliefert zu sein?“ Dave grinste und seine Hand glitt tiefer, streichelte sanft über Finns Bauch. „Daran auch“, brachte dieser grinsend hervor, wölbte sich der Berührung entgegen und legte eine Hand an Daves Arm. „Aber vor allem daran, dich um mich zu haben“, ergänzte er mit ernster Miene. Dave stutzte, die dunklen Augen funkelten eigenartig, dann fuhr er in den streichelnden Bewegungen fort, ehe Finn reagieren konnte.
    „Tiefer“, verlangte dieser, spürte, wie sich das Blut in seinem Unterleib sammelte. Sein Körper wollte mehr dieser wundervollen Gefühle erleben, war süchtig danach, als ob Dave eine verschlossene Tür in ihm aufgestoßen hätte, die ihm neue Möglichkeiten eröffnete, seine Sehnsüchte zu stillen, seine Träume wahr werden zu lassen. Finn fühlte sich seltsam, ein wenig schwebend, deutlich kräftiger, wenngleich er noch nicht volle Körperkontrolle hatte.
    Brauchst du ja auch gerade nicht, bemerkte seine innere Stimme. Lass Dave doch einfach machen. Kein schlechter Vorschlag, stimmte sogar sein Verstand mit ein . Der weiß ohnehin eher, was er tut, als du.  
    „Hast du solchen Hunger bekommen?“, flüsterte Dave mit verführerischer Stimme und begann heiße Küsse auf Finns Bauch zu hauchen, arbeitete sich dabei um den Bauchnabel herum. „Ja!“, zischte Finn erregt, griff nach Dave, wühlte seine Hand in dessen Haare. Jeder Kuss ließ ihn aufkeuchen, schien seine Haut zu verbrennen und zu