Die Anderen - Das Erbe erwacht (German Edition)
weil ihn Daves extreme Leidenschaft zunächst irritierte. Daves Griff war schmerzhaft, sein Kuss, seine Berührung verlangend, besitzergreifend. Es war irritierend, erregend zugleich und dennoch durchfloss Finn die Wärme dieser Berührung. Dave schien ihm klarmachen zu wollen, dass er ganz zu ihm gehörte, er Finn unendlich stark begehrte, sich nach ihm verzehrte.
Du bist genau der Mann, den ich immer haben wollte, dachte Finn und schlang seine Arme um Dave. Von dir habe ich geträumt, unzählige Male, nach dir habe ich mich gesehnt. Finns Herz zersprang vor glücklichen Gefühlen. Er schwamm in einem See aus verliebter Freude, plantschte in den goldenen Fluten absoluter Glückseligkeit.
Dave, du bist alles, was ich je haben wollte, alles, was ich mir je erträumt habe. Ich liebe dich. Ja, ich habe mich völlig in dich verliebt und ich möchte am liebsten jede Sekunde, jede Minute, ja, mein ganzes Leben mit dir verbringen.
Dave löste den Kuss und starrte verwundert in Finns von innen leuchtende Augen. Sein ganzes Gesicht schien zu strahlen. Wie ein Faustschlag, gleich einem grellen Blitz, traf ihn dessen Blick. So voll Liebe, zärtlich, unglaublich vertrauensvoll, dass die Wucht der Gefühle Daves Herzen einen regelrechten Stromschlag verpasste.
Finn lächelte ihn an und flüsterte: „Ich liebe dich.“ Völlig erfüllt von dem Gefühl der Wärme und Zuneigung zu diesem Mann, diesem wahr gewordenen Traum, vergaß er endlich seine Schüchternheit, drückte einfach aus, was sein Herz, seine innere Stimme ihm laut genug zuschrien. Tief sah er in Daves braune Augen, suchte nach einer Antwort darin und fand grenzenlose Verblüffung.
Dave kannte die Bedeutung der Worte, wusste, dass die Menschen sie oft und recht leichtsinnig von sich gaben. Eine Formel, die keine Wirkung, keine Magie enthielt. Was er jedoch in Finns Augen sah, was seine Worte bei ihm bewirkten, war ganz anders als alles, was er sich vorgestellt hatte. Er zuckte zusammen, als ob Finn ihn geschlagen hätte. Gleich einem Zauberbann jagten die Worte durch seinen Körper, entfalteten ihre Wirkung tief in ihm. Elektrischen Entladungen gleich jagten sie durch seinen Körper, brachten sein Blut zum Kochen. Sein Herz schien vor mächtigen, unbekannten Gefühlen zu zerbersten.
Es stand in Finns Augen, klar und deutlich, unterstrich die Macht seiner Worte, gab dem Zauber Substanz und Kraft. Diese tiefe, innige Liebe, absolutes Vertrauen, Zuneigung. Für ihn! Ein Mensch, der ihn, den Dämon, liebte.
Es war zu viel. Zu viel Macht, zu viele Gefühle!
Der Dämon geriet in Panik und er heulte innerlich auf. Dave gab ein tierisch klingendes, knurrendes Geräusch von sich, stieß Finn grob mit beiden Händen von sich. Die Wucht des Stoßes schleuderte ihn zurück und fast vom Bett. Erschrocken und betroffen starrte der junge Mensch Dave an. Finns Mund öffnete sich verblüfft, doch er brachte kein Wort heraus.
Dave sprang hastig auf, starrte ihn regelrecht entsetzt an. In rascher Folge spiegelten sich unterschiedliche Emotionen in seinem Gesicht wieder. Einem Impuls folgend wollte er Finn an sich ziehen, ihn in seinen Armen halten, doch der Dämon in ihm wollte fliehen vor diesem seltsamen Menschen, der über diese merkwürdige Macht verfügte, wollte sich auf ihn stürzen, ihn zerreißen.
Dieser Mensch hatte sich in ihn verliebt! In ihn! Wusste er nicht, wie gefährlich das war? Finns Vertrauen, seine Liebe würde für ihn tödlich enden! Einen Dämon liebte man nicht, vertraute ihm nicht, sah ihn nicht auf diese Weise an!
Dave atmete hechelnd. Sein Herz raste, schlug extrem schmerzhaft in seiner Brust. Sein Körper wollte sich verwandeln, der Dämon wollte diesen Menschen töten, zerfetzen, den Bannzauber ungeschehen machen, ihm die Kehle heraus reißen, die solche Worte hervorbrachte. Er wollte sein Gesicht mit den Krallen zerfetzen, ihm den Ausdruck aus dem Gesicht reißen, in Furcht und Angst verwandeln. So, nur so durfte ein Mensch ihn ansehen. Nicht so voll Verlangen, so voll Vertrauen! So voll ... Liebe.
Dave stolperte zwei Schritte zurück, starrte mit fassungslosem Entsetzen auf Finn, der sich halb aufgerichtet hatte und ihn mit leicht geöffnetem Mund entgeistert ansah.
Was war denn passiert? Warum reagierte Dave plötzlich panisch, was hatte er getan?
„Was ist mit dir?“, begann Finn zögernd. Dave antwortet nicht, stierte ihn an, ohne zu blinzeln, ohne die Augen von seinem Gesicht abzuwenden, doch er schien ihn gar nicht zu sehen. In seinem
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