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Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition)

Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition)

Titel: Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition)
Autoren: Chris P. Rolls
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und mit jedem Atemzug seinen Duft einsog. Eine Hand lag auf Finns Brust, hob und senkte sich im Takt seines Atems. Dave spürte jede feine Ader unter der Haut des Menschen, genoss das Gefühl des Lebens in sich, in Finn, in der Welt um ihn herum. Farbe, Licht, Gerüche, Geräusche, alles war wieder da. Er war zurück.
    Liebevoll glitt sein Blick über den jungen Mann in seinen Armen. Finns Gesicht wirkte entspannt. Er schlief endlich traumlos und erschöpft.
    Das überwältigende Gefühl von alles erfüllender Wärme drohte Dave schier zu zerreißen. Es war schmerzhaft intensiv und zugleich das Schönste, was er je gefühlt hatte.
    Finn war hier, bei ihm. Und er selbst … er war bei seinem Menschen. Sie waren wieder vereint. Was genau passiert war? Er wusste es nicht. Nur dass Finn da gewesen war, dort bei ihm in der schwarzen Leere. Verloren und alleine. Er hatte ihn gefunden, bevor dieser sich ganz in der Hoffnungslosigkeit verloren hatte. Finn war wie ein graues Licht gewesen, wie damals, als er das erste Mal diese fremde Präsenz gefühlt hatte. Nur diesmal war es keine fremde, sondern eine absolut vertraute, geliebte Präsenz gewesen.
    Das Licht war heller geworden und sie waren nun hier. Vereint. Irgendwie waren sie zurückgekehrt. Finn hatte ihm geholfen zurückzufinden, in diese Welt aus Farben und Wärme. Zurück zu ihm.
    Sanft berührte Dave zum wiederholten Male Finns weiche Lippen, seine Augenlider, sein Haar. Er konnte sich nicht sattsehen an diesem jungen Mann, den er so schmerzlich vermisst hatte.
    Finn bewegte sich ein wenig. Sein Atem veränderte sich, kurz bevor er die Augen aufschlug. Sofort schloss er sie, öffnete sie erneut, blinzelte und verzog ungläubig lächelnd das Gesicht.
    „Dave“, hauchte er, unsagbare Glückseligkeit in den braunen Augen. „Du bist es wirklich.“ Dave hatte für einen Moment das Gefühl, seine Brust würde ihm zerspringen vor lauter Glück. Er beugte sich vor, küsste Finns Lippen überaus sanft und liebkoste die vorwitzige Zungenspitze, die ihm der Mensch entgegenbrachte. An seinem Körper fühlte er unmittelbar, wie Finn aufseufzte und sich ganz dem Kuss ergab.
    Heiße Lava erfüllte Daves Adern. Keine Energie, nichts hatte ihn je so erfüllt, wie dieses Gefühl von Liebe tief in ihm. Nachdenklich löste er sich von den nachgiebigen Lippen. Das war es, was er fühlte: Liebe, Glück, Zufriedenheit. Menschliche Gefühle, natürlich, aber unglaublich kostbar. Nie zuvor hatte er so gefühlt. Erst als er diesem Menschen begegnet war, Finn Gordon.
    „Du bist da“, hauchte dieser mit einem verklärten Ausdruck in den Augen, die Lippen glänzten feucht und rot, dort wo Daves Speichel sie benetzt hatte. „Ich habe nicht geträumt. Du bist wirklich da, bei mir. Es war kein Traum.“ Finn schloss für einen Moment die Augen, lächelte selig vor sich hin.
    Urplötzlich verwandelte sich sein Ausdruck. Er drückte sich hoch, ergriff mit beiden Händen hart Daves Schultern und schüttelte ihn kräftig.
    „Du Mistkerl! Du elendiger, verfluchter Mistkerl. Verlange nie, nie, nie wieder, dass ich dich töten soll, hast du gehört? Nie wieder!“ Finn schüttelte ihn heftiger, schrie ohne Worte, legte die Verzweiflung, Wut und Trauer eines ganzen Jahres in diesen einen Ausbruch. Dave ließ sich widerstandslos durchrütteln. Seine Arme schlackerten wie bei einer Puppe haltlos hin und her, dennoch verlor sein Gesicht den glückseligen Ausdruck keinen einzigen Moment.
    „Nein“, brachte er zwischen den heftigen, ruckartigen Bewegungen stotternd und grinsend hervor. „Versprochen.“
    Genauso schnell, wie begonnen, ließ Finn ihn auch schon los, schlang stattdessen seine Arme um Dave und presste ihn fest an sich.
    „Dave“, keuchte Finn atemlos. „Ich bin so … unbeschreiblich glücklich, dass du wieder bei mir bist.“
    Dieser schlang seine Arme ebenfalls um Finns Körper, grinste freudestrahlend und genoss die Nähe des Menschen. Dessen wild schlagendes Herz pulsierte dicht an seinem eigenen. Das tat so gut. Leben und Wärme. Er hatte ihn so sehr vermisst. Alles vermisst. Minutenlang saßen sie nur da, umschlangen sich fest.
    Mit einem kurzen Schnauben löste sich Finn plötzlich ein wenig aus Daves Umarmung und sah ihn kritisch musternd an.
    „Was bist du jetzt? Ein Mensch, ein Dämon? Hast du noch immer diese schrecklichen Hörner, deine Flügel und die scharfen Zähne?“, fragte er argwöhnisch nach.
    Dave schmunzelte, strich ihm sanft über die Wange.
    „Du hast
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