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Die Angst der Woche

Die Angst der Woche

Titel: Die Angst der Woche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Krämer
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    Als dieser Artikel erschien, waren Sicherheitsgurte in Europa längst vorgeschrieben, in den USA diskutierte man noch darüber. Und da sind natürlich die bescheidenen 69 Dollar für ein gerettetes Menschenleben ein schlagendes Argument. Auch ist es erfreulich zu sehen, dass viele der anderen preiswerten Antirisikomaßnahmen tatsächlich inzwischen stattgefunden haben.
    Die Zahlen in dieser Tabelle sind nicht als exakte Angaben zu sehen. Wie meist, gibt es zu fast jeder Studie eine andere, die etwas anderes behauptet. So war beispielsweise lange Zeit in einigen amerikanischen Bundesstaaten ein Helm für Motorradfahrer vorgeschrieben, in anderen dagegen nicht, mit dem Ergebnis, dass in den Bundesstaaten mit Helmpflicht mehr Motorradfahrer umgekommen sind. Und zwar deswegen, weil sie unvorsichtiger fuhren. Aus dem gleichen Grund ist auch der Nutzen von ABS-Systemen, Spikes-Reifen und Sicherheitsgurten längst nicht so offensichtlich, wie viele Befürworter immer wieder glauben. In den USA zum Beispiel mussten Kfz-Versicherer einen anfänglichen Bonus für Autos mit ABS wieder zurücknehmen. Diese Autos verursachten nicht weniger Unfälle als andere, sondern mehr. Und nur halb im Scherz hat ein amerikanischer Wirtschaftswissenschaftler einmal vorgeschlagen, zur Erhöhung der Verkehrssicherheit in die Lenkkonsole eines jeden Autos einen spitzen Speer zu installieren, der bohrt sich dem Fahrer bei jedem Auffahrunfall sofort ins Herz. Durch diese Maßnahme, so der Ökonom, würde die Verkehrssicherheit in den USA drastisch erhöht.
    Aber das sind Nebensächlichkeiten. Worauf es ankommt, ist: Die Kostenunterschiede für die Eliminierung verschiedener Risiken sind geradezu dramatisch, und längst nicht immer wird das zuerst getan, was die meisten Menschenleben rettet. »Angesichts solcher Ungleichheiten könnten erheblich mehr Menschenleben durch eine Umverteilung der Ressourcen gerettet werden«, schreiben die Autoren der oben zitierten Studie. »Es ist unsere Hoffnung, dass diese Information das Weltbild der Risikoanalysten erweitert und bei der künftigen Verteilung knapper Ressourcen zur Risikobekämpfung hilft.«
    Amen!
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    Literatur:
    J. D. Graham und J. B. Wiener: Risk vs. risk. Tradeoffs in protecting health and the environment , Cambridge 1997 (Harvard University Press)
    S. Hartwig: »Eine Art erzwungener Korruption«, Die Welt , 24.11.1994
    Klaus Heilmann: Medikament und Risiko. Wie bitter sind die Pillen wirklich? Stuttgart 1994 (Medpharm Scientific Publishers)
    International Institute for Management Development (IMD): The IMD World Competitiveness Yearbook, Lausanne 2011
    Wieland Kurzka: Im Paragraphenrausch. Überregulierung in Deutschland  – Fakten, Ursachen, Auswege , Gräfelfing 2005 (Resch Verlag)
    Chris Löwer: »Chemikalien-Unverträglichkeit: Ich bin eine soziale Leiche«, Stern , 28.8.2009
    Klaus-Michael Taube : »Umweltbezogene Körperbeschwerden aus der Sicht der psychosomatischen Dermatologie«, Umwelt & Gesundheit 1 (2007), S. 6 – 11
    Â»Angst vor der Endzeit«, Der Spiegel 39/1995
    Günther Stockinger: »Preis der Vorsicht«, Der Spiegel 10/2011
    T. O. Tengs, M. E. Adams, J. S. Pliskin, D. Gelb Safran, J. E. Siegel, M. C. Weinstein und J. D. Graham: »Five-hundred life-saving interventions and their cost-effectiveness«, Risk Analysis 15 (1995), S. 369 – 390

12 Was tun?
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    Â»Die Zukunft hat viele Namen.
    Für die Schwachen ist sie das Unerreichbare.
    Für die Ängstlichen ist sie das Unbekannte.
    Für die Tapferen ist sie die Chance.«
    Victor Hugo
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    Wie viele Bücher mag es geben, die den Menschen sagen: Keine Panik, regt euch nicht auf, ihr habt vor den falschen Dingen Angst, die wahren Gefahren für Leib und Leben sind nicht die, vor denen ihr euch fürchtet. Hunderte? Tausende? (Wenn man mal die in anderen Sprachen

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