Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Angst spielt mit

Die Angst spielt mit

Titel: Die Angst spielt mit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elise Title
Vom Netzwerk:
zusammen und rückten sofort weiter auseinander.
    Maggie zögerte an der Tür. “Es ist wirklich schlimm drinnen. Ich möchte nicht, dass Sie denken …”
    “Ich fälle im wirklichen Leben keine höhnischen Urteile, Maggie”, sagte er ruhig.
    Dennoch stieß er einen geschockten Ruf aus, sobald er eintrat, nachdem sie die Haustür geöffnet hatte. Es sah schlimm aus? Es sah aus wie New Orleans am Morgen nach dem Mardi Gras!
    Maggie wirbelte zu ihm herum und warf ihm einen Blick zu, den er fälschlich für Verlegenheit ansah.
    “Es ist nicht … so schlimm”, log er tapfer.
    “Sind Sie verrückt?” Sie wich von ihm zurück und zertrat eines von Leifs Miniaturautos. “Kevin, das ist nicht meine Unordnung! Jemand war hier drinnen! Jemand hat mein Haus verwüstet!”
    Es dauerte ein paar Sekunden, bis er Maggies Worte begriff, doch dann packte Kevin ihre Hand. “Ssst. Er könnte noch hier sein”, flüsterte er heiser.
    Maggies Blick schoss zur Haustür, als sie in Panik den Atem anhielt.
    Stille. Absolute Stille. Kevin packte Maggie an den Schultern. Sie atmete noch immer nicht.
    “Rufen Sie von nebenan die Polizei”, wisperte er.
    “Was wollen Sie machen?”, wisperte sie zurück.
    Er griff nach einem umgefallenen Messingkerzenleuchter.
    “Kevin, Sie können nicht …”
    “Ssst. Los jetzt!” Er schob sich an der Treppe vorbei zur Küche und versuchte dabei, über keinen der herumliegenden Gegenstände zu stolpern.
    Maggie schlich sich zur Haustür. Sie hatte schon die Hand am Türknauf, doch im letzten Moment wirbelte sie herum, packte den zweiten Kerzenleuchter und folgte Kevins Spuren.
    Er zuckte zusammen, als sie ihn an der offenen Küchentür einholte. Sie zuckte ebenfalls zusammen, als sie die Zerstörung sah. Die Küche sah aus, als hätte ein irrer Küchenchef darin getobt. Alle Schranktüren standen offen, der Inhalt war verstreut.
    Und dann stieß Maggie einen schrillen Schrei aus. “Die Kinder!” Sie raste zur Treppe. “Leif! Michael!”
    Kevin rannte mit ihr nach oben und sorgte dafür, dass er jede Tür als Erster öffnete, nur für den Fall …
    Die Zimmer waren leer. Die Jungen waren noch nicht nach Hause gekommen. Maggie sackte blass und ausgelaugt gegen Kevin. Er hielt sie fest. Er fühlte, wie ihr ganzer Körper zitterte. Es erzeugte in ihm das Verlangen, sie zu beschützen.
    Kevin bekam in der Polizeistation von Thornhill George Denk ans Telefon. “Treiben Sie den Chef auf”, sagte er nach einer knappen Meldung. “Er ist wahrscheinlich mit Mildred und Maggies Jungen im Kinocenter. Ach, und George, Sie sollten Mildred besser vorschlagen, die Kinder über Nacht mit zu sich zu nehmen.”
    Maggie saß am Küchentisch, versuchte ein Glas Limonade an ihre Lippen zu heben, ohne zu zittern, und lächelte Kevin dankbar zu, als er auflegte. Sie stellte das Glas ab und legte ihre Hände darum. “Ich habe nicht einmal daran gedacht … was es bedeuten würde … für die Jungs … wenn sie hier hereinkommen.” Sie schluckte schwer und kämpfte die Tränen zurück.
    Er ging zu ihr und zog sie sanft auf die Beine. Sie war ganz nachgiebig. Er legte die Hand unter ihr Kinn. Sie blickte zu ihm auf.
    Es zuckte um seine Lippen. “Du kommst schon wieder in Ordnung, Puppengesicht.”
    Plötzlich lächelte sie. Wie Sonnenschein an einem dunklen, wolkenverhangenen Tag. “Wie ich schon sagte, Sam, du bist von einer ganz besonderen Art.”
    Als Harvey Meads Wagen mit kreischenden Reifen vor dem Haus zum Stehen kam, hatten Maggie und Kevin ihre wahre Identität und zumindest einen Teil ihrer Haltung wiedergefunden.
    Sie saßen still im Wohnzimmer, Maggie auf dem beigen Sofa mit der Überdecke, Kevin auf dem Schaukelstuhl aus Walnussholz, während Harvey durch das Haus ging. Sie nippten an ihrer Limonade in völligem Schweigen.
    Harvey kam wieder ins Wohnzimmer und setzte sich neben seine Tochter. “Bist du in Ordnung?”, fragte er schroff vor Sorge.
    “Ja, es geht mir gut.”
    “Was für ein Chaos”, murmelte er.
    Maggie musste lächeln. “Kevin hat es vorhin gar nicht so schlimm gefunden.”
    Kevin lächelte ihr zu. “Ich war nur höflich.”
    Harvey Mead, dem im Moment nicht nach Humor war, warf ihnen harte Blicke zu. “Wer immer dein Haus durch den Wolf gedreht hat, wollte nicht nur ein wenig Spaß haben. Er hat etwas gesucht.”
    “Was?”, fragte Maggie bedrückt.
    “Was immer es auch war, das er beim ersten Mal nicht gefunden hat”, vermutete Harvey.
    Kevin runzelte die Stirn. “Und

Weitere Kostenlose Bücher