Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Angst spielt mit

Die Angst spielt mit

Titel: Die Angst spielt mit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elise Title
Vom Netzwerk:
sogar ein Adressaufkleber darauf.”
    “Ich fahre gleich morgen früh zur Grange Hall”, sagte George, “und hole es. Aber vielleicht gibt es ja gar keine Verbindung.”
    “Selbst wenn es eine gibt”, meinte Kevin, “könnte jeder das Magazin in die Hand bekommen haben.”
    “Mich bedrückt nur, was diese Nachricht bedeutet”, sagte George. “Der Chef scheint sie für einen Streich zu halten. Wahrscheinlich wird er mich auslachen, wenn ich diese ausgeschnittenen Buchstaben zurückverfolge, als wäre ich einem heißen Verbrechen auf der Spur.”
    Nachdem George gegangen war, lächelte Maggie Kevin an. “Einem heißen Verbrechen auf der Spur”, murmelte sie. “Klingt schon irgendwie toll.”
    “Und irgendwie gefährlich”, fügte Kevin ernst hinzu.
    “Was sagst du da, Kevin?” Jetzt sah sie nur noch den gehemmten, befangenen Mathematikprofessor. Von Sam war keine Spur da. Als hätte sich die Persönlichkeit des Plattfußes aus sich selbst heraus erschaffen. Maggie war nicht auf das Ausmaß ihrer Enttäuschung vorbereitet.
    Er zögerte. “Maggie, dein Vater hat recht. Vielleicht sollten wir die Aufklärung von Verbrechen den Profis überlassen.”
    Mechanisch setzte sie ein Lächeln auf. Mechanisch sagte sie, dass er wahrscheinlich recht habe.
    Kevin starrte auf die Bücher, die er aufgehoben hatte. “Ich weiß nicht, was in letzter Zeit mit mir los ist.” Langsam blickte er wieder auf. “Ich wünschte, ich wäre mehr wie der glatte, smarte, wagemutige Sam Reardon, Maggie, aber glaube mir, ich bin es nicht. Im wirklichen Leben bin ich …” Er sank auf Michaels unteres Etagenbett. “Ich bin in so was nicht gut, Maggie. Ich bin darin überhaupt nicht gut.”
    Maggie setzte sich neben ihn. “Ich nehme an, wir beide haben uns … ein wenig mitreißen lassen. Ich … ich komme mir plötzlich ziemlich albern vor. Wem wollte ich etwas vormachen? Die sinnliche, schwüle, schlaue Veronica, die Männer zum Wahnsinn treibt!” Sie lachte trocken. “Wohin treibt Maggie Mead die Männer? In die Arme anderer Frauen! Frauen mit vollen, feuchten Lippen, großen blauen Augen, Porzellanhaut, gertenschlanken Körpern, perfekt gekleidet. Frauen, die alles mit Stil machen.”
    “Maggie, du hast deinen eigenen besonderen Stil. Du bist … einzigartig.”
    “Ich sage dir, was ich bin, Kevin. Ich bin eine vierunddreißig Jahre alte, abgehetzte Geschiedene mit zwei überaktiven Kindern und einem Geschäft, das mir aus den Händen zu gleiten droht. In diesem Moment besteht mein Leben aus Chaos und Konfusion. Vorhin habe ich mich ein paar Minuten lang für großes Drama entschieden, und ich habe dich auf diesen Trip mitgenommen. Es tut mir leid, Kevin.”
    Sie tätschelte in einer völlig unschuldigen Geste seinen Schenkel, doch Kevin war verlegen, als sein Herz in seiner Brust hämmerte. Warum fühlte er sich jedes Mal in ihrer Nähe aus dem Gleichgewicht gebracht und benommen? Wie konnte er damit leben, dass seine Welt jedes Mal außer Kontrolle geriet, wenn er sie sah?
    Er konnte es nicht.
    Er stand so abrupt auf, dass er mit dem Kopf voll gegen den Holzrahmen knallte.
    “Oh Kevin, bist du in Ordnung?”, fragte Maggie besorgt, als er wieder neben sie sank.
    “Bestens.” Vorsichtiger stand er wieder auf. Maggie sprang neben ihm auf. Er hielt noch immer die Bücher in seinen Armen.
    Maggie nahm sie ihm ab, warf sie auf das Bett und führte ihn zu Michaels Schreibtischstuhl. “Lass sehen!”
    “Ich bin in Ordnung”, murmelte er und fühlte sich albern und ungeschickt.
    “Wenigstens hast du dir die Haut nicht aufgeschlagen. Aber das gibt eine Beule.”
    Sie stand so nahe, dass er nur den Kopf zu neigen brauchte, um sein Gesicht an ihren weichen, vollen Brüsten zu verbergen. Durch ihr dünnes T-Shirt erkannte er die feine Spitze ihres BHs. Wie sie wohl reagieren würde, wenn er … oh nein, es ging schon wieder los!
    Er versuchte, sich auf den pochenden Schmerz in seinem Kopf zu konzentrieren, doch er verspürte noch ein ganz anderes beunruhigendes Pochen, das ihn ablenkte. Oh Maggie, ich weiß nicht, wie es mit anderen Männern ist, aber mich treibst du zum Wahnsinn!
    “Ich hole etwas Eis.”
    Er stöhnte, während seine Fantasie mit ihm durchging.
    “Oh Kevin, tut es so weh?”
    Bei Maggies Worten zuckte er zusammen. Sie war mit dem Eisbeutel zurückgekommen. Er fühlte, wie sein Gesicht vor Verlegenheit heiß wurde.
    Ihre kühle Hand legte sich an seine brennende Wange. “Du bist erhitzt”, stellte sie

Weitere Kostenlose Bücher