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Die Angst spielt mit

Die Angst spielt mit

Titel: Die Angst spielt mit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elise Title
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Realität, Kevin. Denk bloß nicht, du wärst Sam Reardon, wenn du da drinnen bist.”
    Er beugte sich zu ihr hinunter und gab ihr einen leichten Kuss. “Im Moment bin ich recht zufrieden, Kevin Payne zu sein.”
    Als er sich zurückzog, schlang sie die Arme um seinen Nacken und küsste ihn leidenschaftlich auf den Mund. “Ich liebe dich, Kevin.” Ihre Stimme bebte, klang jedoch ernsthaft.
    Nach diesem Eingeständnis wusste Kevin, dass er fast alles tun würde, um Maggie Mead in Thornhill zu halten.
    Maggie trommelte nervös auf das Lenkrad, während sie zusah, wie Kevin zu dem Haus schlich. Jetzt war er an der Tür. Klopfte. Die Tür öffnete sich. Eine hohe Gestalt stand da, trat beiseite. Kevin warf einen flüchtigen Blick zurück zu dem Wagen, gab ihr jedoch kein Zeichen. Er schlüpfte in die Hütte. Die Tür schloss sich.
    Finstere Angst umhüllte Maggie, als sie Kevin verschwinden sah. Sie kämpfte darum, ruhig zu bleiben. Es war nicht einfach, da in der Dunkelheit zu sitzen. Maggie rollte die Fenster ganz herunter und ignorierte die Mücken und die nächtlichen Insekten, die zu Besuch hereinkamen. Das Geräusch von Grillen und dem Wind, der in den Zweigen der Tannen raschelte, schien sich zu verstärken, genau wie das Hämmern ihres Herzens.
    Und dann kam ein neues Geräusch. Maggie stockte der Atem. Zweige, die unter einem Fuß knackten? Nur ein Kaninchen, versuchte sie sich einzureden. Ihre Hände umklammerten das Lenkrad, während sie in die Dunkelheit starrte. Das Gebiet um die Hütte lag in tiefstem Schatten. Maggie konnte nichts Verdächtiges entdecken. Sie wünschte sich, Kevin käme wieder ins Freie und würde sie zu sich winken. Warum hatte er es nicht getan? Zog Squires es letztlich doch vor, mit Kevin allein zu sprechen? Oder gab es einen anderen, unheilvolleren Grund, warum Kevin nicht an die Tür kam?
    Maggie hielt es keine Sekunde länger aus. Sie entriegelte die Wagentür und stieg aus. Das unverwechselbare Krachen eines Schusses empfing sie. Ihr Mund formte sich zu einem lautlosen Schrei, und in diesem Moment, wo sie sich vor Schock nicht bewegen konnte, flog die Tür der Hütte auf.
    Zwei Gestalten stolperten heraus. Norton Squires auf Krücken und Kevin an seiner Seite. Einen Moment hoben sie sich als Silhouetten vor dem Licht im Inneren der Hütte ab.
    Maggie wollte auf die beiden zulaufen, doch Kevin winkte sie zurück zum Wagen, und die Männer flohen rasch die Stufen der Veranda hinunter. Maggie hatte sich gerade hinter das Lenkrad geschoben, als die beiden den Wagen erreichten und sich auf die Rücksitze warfen. Squires versuchte nicht einmal, seine Krücken in den Wagen zu ziehen.
    “Fahr!”, befahl Kevin scharf.
    Maggie wandte sich zu ihm, sah Blut an seinem Jackett, und ihr Herz blieb stehen.
    Ein zweiter Schuss krachte. Der Außenspiegel splitterte. Ein paar entsetzliche Momente lang sprang der Motor nicht an, tat es dann doch, und Maggie wendete wild und fuhr in verwegenem Tempo die Lehmstraße entlang, umgeben von pfeifenden Kugeln, Kevins flachem Atmen und Norton Squires’ schmerzlichem Schluchzen.

13. KAPITEL
    M aggie klammerte sich auf dem Krankenhauskorridor an Kevin. “Als ich das Blut sah … ich dachte …”
    “Ich weiß, Maggie. Es ist schon gut. Es war Squires’ Blut. Als es ihn erwischte, fiel er gegen mich.”
    George Denk kam zu ihnen. “Der Chief will euch sehen.”
    Kevin legte den Arm um Maggie, als sie zu Harveys Zimmer gingen.
    “Ich frage mich”, sagte Maggie, bevor sie das Zimmer betraten, “ob wir unser Stück hier im Krankenhaus spielen müssen. So viele von unseren Zuschauern landen hier.”
    Sobald sie eintraten, fragte Harvey, der in der Nähe seines Bettes am Fenster stand: “Seid ihr zwei in Ordnung?”
    Das Paar nickte.
    “Gut! Dann kann ich euch die Hölle heißmachen”, grollte er.
    “Willst du nicht zuerst hören, was passiert ist?”, fragte Maggie mit bebender Stimme.
    “Ja, in Ordnung”, lenkte Harvey ein.
    Maggie bemühte sich um Ruhe. “Squires rief mich an und wollte mit mir sprechen.” Sie lächelte ihren Vater beschwichtigend an. “Ich nahm Kevin mit, weil ich wusste, dass du dich besser fühlen würdest, wenn ich nicht allein fahre.” Sie lenkte ihr Lächeln zu Kevin. “Und damit du uns nicht für totale Amateure hältst, ist Kevin nicht unvorbereitet zu Squires gegangen.”
    Kevin versuchte, heimlich seinen Kopf bei Maggies letzter Bemerkung zu schütteln. Zu spät. Harvey richtete den Blick auf ihn.
    “Sagen Sie

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