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Die Angst spielt mit

Die Angst spielt mit

Titel: Die Angst spielt mit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elise Title
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bloß”, murmelte der Polizeichef.
    “Ich habe Squires nicht angeschossen, falls Sie das denken”, versicherte Kevin hastig. Er holte seine Waffe hervor. “Ich habe überhaupt nicht geschossen. Ich hatte keine Zeit. Es ist alles so schnell passiert.”
    “Was ist so schnell passiert?”, fragte Harvey und nahm die Waffe von Kevin entgegen.
    Maggie betrachete dies als ihr Stichwort. “Jemand hinter der Hütte schoss durch das Fenster auf Squires. Ich saß im Wagen und hielt Wache, als ich Schritte hörte.”
    “Du warst im Wagen?”, fragte Harvey.
    “Also … ja. Ich stieg aus …”
    “Du warst nicht in der Hütte bei Kevin und Squires?”
    “Also … nicht direkt. Nein.”
    Harvey hob eine Augenbraue und nickte Kevin zu. “Wie wäre es, wenn Sie redeten? Sicher, das ist nicht leicht in Gegenwart meiner Tochter. Sie schlägt nach meiner Frau … und meiner Mutter.” Er seufzte. “Die Mead-Frauen! Ein nicht zu bändigendes Trio.”
    Maggie warf ihrem Vater einen vernichtenden Blick zu, aber Kevin lächelte. Als Maggie ihn kritisch betrachtete, wurde seine Miene nüchtern, und er begann mit seiner Geschichte.
    “Squires öffnete auf mein Klopfen. Er wirkte verstört und aufgeregt, und er holte mich sofort ins Haus. Er fragte mehrmals, ob ich sicher nicht verfolgt worden wäre. Ich sagte ihm, ich wäre sicher. Maggie und ich, wir hätten beide darauf geachtet. Jemand muss Squires’ Aufenthaltsort aus einer andern Quelle gekannt haben.”
    “Haben Sie gesehen, wer den Schuss abgefeuert hat?”, fragte Harvey.
    “Nein”, antwortete Kevin. “Es passierte alles so schnell. Wir sprachen, und dann barst die Fensterscheibe, Squires stöhnte auf und fiel gegen mich. Er war nur gestreift worden, und wir konnten beide ins Freie fliehen. Maggie fuhr uns direkt hierher, und Squires wird versorgt, während wir hier miteinander sprechen.”
    “Worüber haben Sie und Squires gesprochen, bevor er angeschossen wurde?”, fragte Harvey.
    Kevins Blick ruhte für einen Moment auf Maggie. “Er sagte, dass Julianna lebt. Dass sie mit ihm telefoniert und verlangt habe, dass er ihr die Identität ihres Entführers enthüllt. Dass sie nach Thornhill zurückgekommen wäre, um – Gerechtigkeit zu üben. Squires sagte, das wären ihre exakten Worte gewesen.”
    “Und was waren Squires’ exakte Worte?”, drängte Harvey.
    “Er schwor ihr, er habe immer geglaubt, dieser Farmer hätte sie entführt. Er … äh … schwor mir das Gleiche”, sagte Kevin. “Dann verlangte sie die Briefe.”
    “Briefe?”
    “Die Liebesbriefe”, warf Maggie ein. “Squires schrieb Arlene Merrill Liebesbriefe. Er war verrückt nach ihr. Jeanne hat uns das erzählt … Aber woher wusste Julianna von den Liebesbriefen?”
    “Nun ja, Jeanne wusste Bescheid”, sagte Kevin. “Falls natürlich Jeanne Julianna wäre, wie ich dachte, hätte sie Squires nicht wegen der Briefe anrufen müssen. Sie hatte die Briefe schon gesehen.”
    “Na schön, dann streichen wir Jeanne von der Liste als Julianna”, sagte Maggie. “Aber Jeanne könnte diese Briefe bei jemandem erwähnt haben. Sagen wir … Anna Blair.”
    “Hat einer von euch die Briefe bei jemandem erwähnt?”, fragte Harvey zuerst Kevin, dann seine Tochter.
    Kevin überlegte. “Ich nicht.”
    Maggie schüttelte den Kopf. “Ich habe es auch nicht herumerzählt. Ich habe nur Mom und Nana …” Sie warf ihrem Vater einen betroffenen Blick zu. Sie wusste genau, was ihr Vater jetzt dachte. Sie hätte die Information genauso gut auf die Titelseite des
Tab
setzen können.
    “Einen Moment”, warf Kevin ein. “Noch jemand könnte von den Briefen gehört haben. Jeanne erzählte mir von den Briefen in einer Nische im Cold Springs Restaurant. Stan Hapgood war auch da. Mit seinem Enkel Dwayne. Ich weiß nicht, wo sie saßen, aber möglicherweise nahe genug, dass sie Jeanne belauschen konnten.”
    “Und du meinst, einer von ihnen sagte es Julianna?”, fragte Maggie. “Aber woher sollte einer von ihnen wissen … Warte! Ich hab’s! Julianna hat möglicherweise auch Hapgood angerufen und ihn bedroht. Um sie zu beschwichtigen, erzählte er ihr von Squires’ Briefen.”
    “Wäre möglich”, sagte Kevin. “Julianna scheint sich an alle unsere Verdächtigen gewandt zu haben. Warum dann nicht auch an Hapgood?”
    “Hat Squires die Briefe übergeben?”, fragte Harvey.
    “Nein”, antwortete Kevin. “Er sollte sie genau an der Stelle hinterlegen, die der Kidnapper vor mehr als vierzig Jahren den

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