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Die Angst spielt mit

Die Angst spielt mit

Titel: Die Angst spielt mit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elise Title
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geweckt?”
    “Bist du in Ordnung?”
    “Ich habe dich geweckt! Mir geht es gut. Ich muss dich sehen.”
    “Jetzt?”
    “Ich habe einen Plan, Kevin.”
    “Maggie …”
    “Bitte komm zu mir.”
    Er zögerte.
    “Die Jungs schlafen. Ich warte unten auf dich.”
    “Sag mal, Puppengesicht, ziehst du oft so ‘ne Nummer ab?”
    Sie lächelte. “Nie.”
    “Dann könnte dies der Beginn von etwas Neuem sein.”
    “Gefällt mir, wie sich das anhört”, flüsterte sie ins Telefon.
    “Halte den Gedanken fest, Puppengesicht. Ich bin unterwegs.”

14. KAPITEL
    S ie waren alle im Publikum: die Lehrerin Louise Sheridan, der Buchhalter Ernie Novak, die andere Frau in dem Drama, Corinne Finn, der Anwalt Stanley Hapgood mit seinem Enkel Dwayne, und der Nachbar der Merrills, Norton Squires, begleitet von seiner Tochter Jeanne. Und alle richteten die Augen auf die Bühne.
    Gemurmel war von den Schauspielern zu hören, und dann rief eine tiefe männliche Stimme zur Ordnung. “Also schön, ich will, dass ihr euch alle hinsetzt und zuhört. Einer von euch, einer, der hier in diesem Raum sitzt, ist ein Kidnapper. Einer von euch hat ein unschuldiges Baby geraubt, hat hunderttausend Dollar eingesackt und hat einen Unschuldigen im Gefängnis sterben lassen.” Kurze Pause. “Ich sage zwar einer von euch, aber ich denke, ihr alle habt eure Hand in dieser abscheulichen Tat gehabt. Jeder Einzelne von euch ist bis zu einem gewissen Grad schuldig.”
    “Nein, das ist nicht wahr!”, rief Yvonne, die Geliebte. “Ich bin unschuldig, sage ich Ihnen. Unschuldig!”
    Der Schnüffler schnaubte abfällig. “Unschuldig? Sagen Sie bloß, Sie hätten keine Affäre …”
    “Seine Frau hatte auch eine”, entgegnete die Geliebte. “Sie war ihm untreu …”
    “Ja?”, drängte der Schnüffler. “Mit wem, Süße?”
    Ihre Augen richteten sich auf alle Männer im Raum und verharrten auf jedem Einzelnen. “Sollen die es Ihnen doch sagen”, erwiderte sie mit einem geringschätzigen Lächeln.
    Der Anwalt schlug mit der Hand auf den Tisch. “Ich sehe nicht ein, was das mit dem Kidnapping zu tun hat.”
    Der Schnüffler beugte sich näherund flüsterte verschwörerisch: “Sie waren verrückt nach ihr, nicht wahr? Manche Frauen sind einfach … unwiderstehlich.”
    “Na schön, es musste herauskommen. Sicher, wir hatten für eine Weile etwas Tolles laufen.”
    Der Schnüffler war jetzt praktisch Nasenspitze an Nasenspitze mit dem Anwalt. “Sie meinen, bis zu dem Baby? War es von Ihnen? Sie wollten, dass sie ihren Mann verlässt, und zu dritt hätten Sie dann bis ans Ende Ihrer Tage glücklich gelebt? Aber sie sagte Nein, nicht wahr? Und Sie sind nicht daran gewöhnt, einen Korb zu bekommen. Ein Mann von Ihrem Format. Ein Mann, dem die Frauen jahrelang nachgelaufen sind!”
    “Sie stellen hier einige gefährliche Behauptungen auf, Mister. An Ihrer Stelle …”
    Händeringend unterbrach der Buchhalter: “Er hat sie nie geliebt! Nicht so wie ich. Es war nicht sein Kind. Sie hat es mir gesagt. Hören Sie? Sie hat es mir gesagt! Es war mein Kind!”
    Der Schnüffler wirbelte herum und starrte den Buchhalter finster an. “Sie liebten dieses Baby, richtig. Und ob es nun von Ihnen war oder nicht, Sie glaubten, dass es Ihr Kind war. Und dann, als Sie die Mutter des Babys endlich durchschauten, als Sie erkannten, dass sie Sie zum Narren gehalten hatte, mussten Sie handeln. Sie mussten sich an ihr rächen.”
    “Nein, nein! Glauben Sie wirklich, ich wollte, dass das passiert? Ich hätte alles … einfach alles gegeben, um sie glücklich zu machen. Sie und das Baby.”
    Der Nachbar zitterte. “Sie war wollüstig durch und durch. Ich versuchte mein Bestes.” Er schloss die Augen. “Ich dachte, ich könnte ihr vor Augen führen, wie falsch sie sich verhielt …”
    “Wie haben Sie das denn versucht?” Der Schnüffler grinste verächtlich. “Indem Sie ihr Kind raubten?”
    “Ich gebe zu, ich habe daran gedacht. Als sie mir erzählte …” Er stockte und presste die Hände vors Gesicht.
    “Was hat sie Ihnen erzählt? Dass das Kind von Ihnen war?”, fragte der Schnüffler kopfschüttelnd. “Ja, ich verstehe allmählich. Sie wusste, dass ihr Mann sie im Stich lassen wollte, und sie dachte, da sie mit allen euch müden Typen herumgemacht hatte, könnte sie euch alle wegen Alimenten für das Kind anhauen.” Er machte eine Pause. “Allerdings ist es dann nicht so gelaufen.”
    In der Ecke schluchzte die Lehrerin leise. Der Schnüffler ging

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