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Die Angune (German Edition)

Die Angune (German Edition)

Titel: Die Angune (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Staedtgen
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Nicht schon wieder die Mär von der Angune!‹, schoss es dem Meister der Schriften unwillkürlich durch den Kopf.
    Er tat ungewollt einen tiefen Atemzug, und die Maga mus ste seine Enttäuschung gespürt haben.
    »Bitte, lasst mich ausreden, Meister!«
    Der Meister der Schriften nickte mit dem Kopf und antwortete höflich: »Aber sicher, ehrenwerte Maga! Bitte vergebt einem alten Mann seine Ungeduld.«
    »Wie versprochen habe ich das ... Wesen ... an das ich d amals dachte ...«
    »Das Wesen? Die Angune wolltet ihr wohl sagen!«, unte rbrach sie der Meister der Schriften.
    »Ganz richtig, Meister, also, ich habe die Angune anger ufen.«
    Auf der Stirn des Meisters der Schriften wurden ein paar Runzeln sichtbar und die Maga griff sofort in eine Tasche ihres Kleides und zog einen Kieselstein heraus , der an einem Ledersenkel baumelte.
    »Die Runen dieses Amuletts werdet Ihr auch auf einem Hinkelstein finden, der oben in den Bergen steht. Dort taucht die Angune auf, wenn sie angerufen wird.«
    »Ich bitte Euch meine Unwissenheit zu entschuldigen, verehrte Maga, aber die Legende der Angune besagt, dass sie ein Fabelwesen ist, das zu den Naturgeistern gerechnet wird. Wieso braucht ein Naturgeist einen Hinkelstein um zu den Sterblichen niederzusteigen?«
    »Meister, die Angune ist kein Geist. Geister sind körperlose Wesen, die Angune aber ist real, sehr real. Das kann ich Euch versichern. Die Angune mag vieles sein, aber sie ist sicher kein Geist - besonders wenn sie wütend wird.«
    » Seid Ihr der Angune schon mal begegnet?«, fragte der Meister der Schriften etwas misstrauisch.
    »Oh ja, ich bin ihr schon ein paarmal begegnet. Zuletzt vor 17 Sonnenumläufen. Aber der Reihe nach! Mein Rabe meldete mir ihre Ankunft am Runenstein und ich schickte ihn umg ehend in die Berge zurück, um sie zu überwachen. Das ging gut bis zu jenem Gewitterabend im Tal des Schwarzen Flusses. Da verlor sich die Spur der Angune. Blitz und Donner und eine wahre Regenflut scheuchten meinen Raben in ein Versteck, und als das Unwetter vorüber war, hatte er die Spur der Angune verloren.«
    »Vielleicht wollten die Götter nicht, dass Euer Rabe einen der Ihren überwacht.«, meinte der Meister der Schriften mit einem Anflug von Häme.
    »Oh nein, lieber Meister. Es ging durchaus weltlicher zu!«, antwortete die Maga leicht pikiert. »Ich wollte sie wieder ausfindig machen, und versuchte eine telepathische Verbindung mit ihr herzustellen, aber die Verbindung wurde abgefangen und geblockt.«
    »Und wie kann man eine Gedankenübertragung abfangen, oder gar blockieren?«, fragte der noch immer misstrauische Meister der Schriften.
    Die Maga atmete tief durch.
    »Das weiß ich leider auch nicht! Eine solche Technik ist mir völlig fremd.«
    »Und wie kommt Ihr zum Schluss, ehrenwerte Maga, dass dem so geschehen ist?«
    »Weil ich ihn gesehen habe. Klar und deutlich!«
    »Wen?«
    »Den Drachen!«
    »Einen ... Drachen?«
    Der Meister der Schriften Calaele'en Obra Barkarië wusste nicht was er sagen sollte. Er wusste, dass die Drachenreiter der Grauelben sich - unter Zuhilfenahme eines Dolches - eines chemischen Tricks bedienten, um telepathische Verbindungen zu ihren Drachen zu ermöglichen, aber er hatte noch nie gehört, dass diese Drachen mit fremden Elfen über eine große Distanz kommunizieren würden.
    »Ja, einen Drachen! Eines dieser grässlichen, feuerspuckenden Viecher aus Wyvergard.«
    Calaele'en spürte wie ihm das Adrenalin ins Blut schoss. Sein Herz begann schneller zu klopfen und seine Gedanken arbeiteten fieberhaft.
    Ein Feuerdrache aus Wyvergard!
    Feuer!
    »Die den Feuersturm reitet!«, flüsterte er leise.
    »Wie bitte?«
    Doch Calaele'en antwortete nicht. Gedankenverloren starrte er ins nichts.
    Jíntho'la s Bekanntschaft! Die Fremde, die den Feuervogel reitet!
    »Hat Eure Angune auch einen Namen?«, fragte Calaele'en unvermittelt.
    »Einen Namen?«
    »Ja, einen Namen? Ihr sprecht immer von der Angune. Das ist eine Bezeichnung, wie der "Rote", oder der "Bäcker", aber es ist kein Eigenname. Hat eure Angune einen Eigenname n?«
    Schweigen!
    Die Maga schaute den Meister der Schriften ratlos an und schüttelte verneinend den Kopf.
    »Eigentlich nicht! Ich habe mir über diese Frage noch nie Gedanken gemacht? Ist ihr Name für Euch von Belang?«
    »Hat Eure Angune rotes Haar?«, fuhr Calaele'en fort ohne auf die Frage der Maga einzugehen.
    »Rotes Haar? Ja, die Angune hat rotes Haar! Äußerst ung ewöhnlich für eine Elfe! Woher wisst Ihr

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