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Die Ankunft

Die Ankunft

Titel: Die Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van Den Boom
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nicht, ich …«
»Er meint mich«, warf nun der Infanterist mit dunkler Stimme ein. »Und er hat recht, wir kommen nicht zur rechten Zeit.«
Nun wurde es Rheinberg noch ein wenig peinlicher, denn er hatte sich fest vorgenommen, den Gästen vom Heer einen durchaus freundlichen Empfang zu bereiten.
»Herr Hauptmann, ich habe das sicher nicht so gemeint«, wandte er lahm ein, sah das breite Grinsen auf den Gesichtern der beiden Männer und kapitulierte. »Meine Herren, willkommen an Bord der Saarbrücken. Herr Kapitänleutnant, ich …«
Von Krautz hob abwehrend die Hände. »Nichts da, Rheinberg! Wenn Sie mir gerade formell das Kommando übertragen wollen, dann haben Sie sich geschnitten! Haben Sie Ihren Spaß mit den Kameraden vom Heer! Ich verzieh mich in meine Kabine bis zum Abendessen.«
Er verbeugte sich Becker gegenüber. »Herr Hauptmann, ich lege das Schicksal Ihrer Männer in die fähigen Hände meines Ersten Offiziers, Korvettenkapitän Rheinberg. Ich würde mich freuen, Sie heute Abend als meinen Gast in der Offiziersmesse begrüßen zu dürfen. Das Essen bei der Kaiserlichen Marine ist deutlich besser als beim Heer, das darf ich Ihnen verraten.«
Becker erwiderte die Geste.
»Herr Kapitän, ich bedanke mich. Wir sehen uns heute Abend!«
Ohne weiteres Federlesen winkte von Krautz seinem Burschen, der mittlerweile das Gepäck aus dem Wagen gewuchtet hatte und nun Anstalten machte, die ersten Koffer an Bord zu tragen. Dann wandte er sich um, nickte Rheinberg mit in etwa dem gleichen Grinsen zu, das der Signalmaat im Gesicht getragen hatte, und drückte sich an ihm vorbei zum Wachsoldaten, dem er seinen Ausweis entgegenstreckte. Kurz darauf war er an Bord des Kleinen Kreuzers verschwunden.
Rheinberg musterte Becker. Der Infanterist war gut zehn Zentimeter kleiner als er, machte aber einen ausgesprochen kräftigen Eindruck. Er hatte eine gesunde, rötliche Hautfarbe und sein breites, weich wirkendes Gesicht war mit Sommersprossen bedeckt. Rheinberg schätzte ihn auf Ende zwanzig, trotzdem er sehr jugendlich aussah. Seine tiefe, dunkle Stimme mochte gar nicht zu dem jungenhaften Erscheinungsbild passen. Als er nun Rheinbergs dargebotene Rechte ergriff, drückte er sie fest, was die Kraft in seinen Armen erahnen ließ.
»Herr Korvettenkapitän, ich muss mich tatsächlich für dieses Durcheinander entschuldigen. Ich selbst wollte mich längst vorher bei Ihnen gemeldet haben. Es ist alles drunter und drüber gegangen. Ich habe noch einen neuen Stellvertreter bekommen, und dann fehlte die Hälfte der Männer, weil der Zug aus Oldenburg einen Schaden hatte. Meine Truppe ist ganz neu, ich kenne kein Drittel der Männer. Also – es tut mir einfach leid.«
Beckers Lächeln wirkte offen und entwaffnend. Rheinbergs schlechte Stimmung schmolz dahin. Er fasste unmittelbar Zutrauen zu dem Hauptmann und schüttelte daher nur den Kopf.
»Wir nehmen es jetzt so, wie es ist«, meinte er. »Ich muss Sie und Ihre Männer allerdings bitten, noch zwei Stunden zu warten, ehe sie an Bord gehen. Ich will das Kohlen vorher beendet haben. Es sieht nicht nach Regen aus, also lassen Sie die Männer sich setzen und eine Zigarette rauchen. Wir können auch Kaffee hinausbringen. Aber bitte lassen Sie uns dies eins nach dem anderen erledigen.«
Becker diskutierte gar nicht lange. Er rief einen jungen Mann mit den Rangabzeichen eines Oberleutnants zu sich, den er als seinen Stellvertreter vorstellte. Oberleutnant Klaus von Geeren lauschte aufmerksam den Erläuterungen seines Vorgesetzten, dann wandte er sich ab und bellte einige Befehle. Kurze Zeit später hockten sich die Soldaten auf ihre abgelegten Rucksäcke und der Tabak machte die Runde.
Rheinberg warf einen prüfenden Blick auf den Kreuzer. Wie insgeheim erwartet, stand Oberbootsmann Köhler an der Reling. Als hätte er nur auf das suchende Auge des Offiziers gewartet, machte er einige Gesten. »Noch anderthalb Stunden«, bedeuteten sie. Rheinberg hatte richtig kalkuliert. Er hob den Daumen und wandte sich wieder Becker zu.
»Sie, Herr Hauptmann, darf ich aber schon an Bord bringen. Es ist einiges los, dennoch will ich mir nicht nehmen lassen, Ihnen einen kleinen Rundgang durch das Schiff zu geben.«
Becker nickte. »Darauf freue ich mich schon lange. Sie haben da einen prachtvollen alten Pott.«
»Sie hatten schon mal das Vergnügen mit der Flotte?« Rheinberg wusste, dass dem so war, bloß wollte er dem Hauptmann Gelegenheit geben, mit seinen Erfahrungen etwas zu prahlen. Doch Becker

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