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Die Ankunft

Die Ankunft

Titel: Die Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. M. Sampson
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Bitte! Ich weiß nicht, wovon du redest. So funktioniert das nicht!«
    Ich zwang mich, schneller zu laufen, doch das Anwesen war so riesig und der Garten und der Pool so weit weg. Ich atmete tief ein und versuchte, mich in den Mischzustand zurückzuzwingen, damit ich wieder zur Nächtlichen Emily wurde. Es funktionierte nicht.
    Megan machte einen Schritt nach vorn und schubste Dalton so heftig, dass er beinahe über die Kante und in den leeren Pool gefallen wäre. Er verzog das Gesicht und hielt sich den Bauch. » Hör auf«, keuchte er.
    Megan trat zurück und schaute Dalton mit funkelnden Augen an, während dieser keuchte und sich erneut wand. » Was tust du da? Verwandelst du dich?«
    » Megan, weg von ihm!«, schrie ich zwischen zwei Atemzügen. Sie schienen nicht näher zu kommen. Warum waren Daltons Haus und Garten nur so verdammt groß?
    Megan ignorierte mich trotzig. Sie verschränkte die Arme und betrachtete Dalton von oben herab. In ihrem Blick lag eindeutig Angst, doch weigerte sie sich, sich fortzubewegen.
    Und Dalton begann, sich zu verwandeln. Es ging schnell, mit einem Knirschen der Knochen und dem saugenden Geräusch von Fleisch, das von den Muskeln gezogen wird. Dalton fiel auf die Knie, und sein Mund öffnete sich zu einem tonlosen Schrei, als sich sein Kiefer in die Länge zog, seine Zähne scharf und spitz wurden und seine Ohren auf dem Kopf nach oben wanderten. Auf seinen ohnehin strammen Armen traten noch stärkere, straffere Muskeln hervor, als seine Finger länger wurden und an deren Enden Klauen zum Vorschein kamen. Seine Hose und sein T-Shirt zerrissen, als sein Körper anschwoll und mit schwarzbraunem Fell bedeckt wurde. Seine Kleidung fiel in Fetzen zu Boden.
    Max jaulte, nahm den Schwanz zwischen die Beine und jagte hinter das Haus.
    Megan war nicht vernünftig genug, es ihm nachzutun.
    » Megan!«, stieß ich noch einmal hervor. Die Verzweiflung ließ meine Stimme zu einem Krächzen verkommen.
    Sie zitterte am ganzen Leib, und ihre Augen waren weit aufgerissen. Doch sie rührte sich nicht vom Fleck.
    Dalton richtete sich zu seiner vollen, massiven Größe auf, breitete die Arme aus, blickte nach oben und stieß ein Brüllen aus, dessen Widerhall von allen Seiten auf uns eindrang.
    Vage registrierte ich, dass die Cheerleaderinnen hinter mir herrannten. Vage hörte ich, wie sie entsetzt aufschrien, als sie im hinteren Garten des großen Hauses die monströse Kreatur am Rand des Swimmingpools erblickten. Ich war beinahe da. Beinahe nah genug, um in Megan hineinzurasen und sie aus der Gefahrenzone zu schubsen. Um Dalton zu befehlen, die Kontrolle zu behalten.
    » Beiß mich«, sagte Megan rundweg.
    Dalton blickte sie aus seinen zusammengekniffenen, dunklen Wolfsaugen an. Er zog seine schwarzen Lippen zurück und fletschte die Zähne, sodass sein fleckiges Zahnfleisch und seine triefenden Reißzähne sichtbar wurden. Er sprang nach vorn und schlug sein Gebiss in Megans Schulter. Er biss zu, und sie schrie laut und schrill auf. Zwischen Daltons Zähnen quoll Blut heraus, ergoss sich über Megans T-Shirt und tropfte auf den Boden.
    » Dalton«, schrie ich auf. Ich war beinahe bei ihnen. » Dalton, lass sie los, sofort! Du kannst das kontrollieren! Du bist kein Mörder!«
    Während er mir einen Blick zuwarf, kniff er die Augen noch fester zusammen. Hasste mich. Obwohl die Pheromone ihm tagsüber sagten, dass ich seine Gefährtin war, begehrte sein Wolfs-Ich ganz eindeutig dagegen auf. Nun begann er, inzwischen auf allen vieren, weiter in den Garten hineinzugehen, in Richtung einer Baumreihe. Dabei ließ er nicht von Megan ab. Er biss noch stärker zu und schleppte sie über das Gras mit sich mit.
    Sie hatte zu schreien aufgehört. Sie schnappte nach Luft und versuchte vergeblich, sich an den Grashalmen festzuhalten. Ihre Haut war blasser als sonst, und sie sah mich mit entsetzten Augen an.
    Dann verschwanden sie im Wald.
    Ich blieb stehen, fiel auf die Knie und rang so heftig nach Luft, dass es mich beinahe würgte. Ich würde sie nicht mehr rechtzeitig erreichen. Ich würde es nicht schaffen.
    Nein. Die Nächtliche Emily in meinem Hinterkopf. Nein. Diesmal die Wölfin, die sich weigerte, aufzugeben. Nein! Die Tagsüber-Emily, wütend über meine Fehler. Das würde nicht geschehen. Ich würde Megan nicht verlieren. Und ich würde auch Dalton nicht verlieren. Ich zitterte am ganzen Leib und zwang mich, aufzustehen. Hinter mir konnte ich noch immer die Cheerleaderinnen hören, die mir erschöpft

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