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Die Ankunft

Die Ankunft

Titel: Die Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. M. Sampson
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übersät. Überbleibsel der Party, die schon Urzeiten zurückzuliegen schien. Megans Auto stand in der Auffahrt. Und zwar so schief, als hätte sie es nur schnell geparkt, ohne darauf zu achten, wie. Ich stand an der Straßenecke, die Hände auf den Knien abgestützt, und atmete hastig die frische Herbstluft ein. Ich hatte es geschafft. Ich musste nur noch ein Stückchen weitergehen. Es ging noch lange nicht auf acht Uhr zu. Ich konnte Megan finden und sie überzeugen, Dalton in Ruhe zu lassen. Mit schmerzenden Gliedern humpelte ich über die Straße und auf den Rasen. Die Haustür lag direkt vor mir, war zum Greifen nah. Ich musste nur hingehen und klingeln. Von einer Hausecke her hörte ich, wie Plastik zusammengedrückt wurde und eine Tüte raschelte. Blinzelnd wandte ich mich dem Geräusch zu und sah, wie Casey Delgado, die gerade einen eingesammelten Plastikbecher in eine Mülltüte werfen wollte, innehielt.
    Sie musterte mich von oben bis unten. » Bist du gekommen, um beim Aufräumen zu helfen?«
    Das war die letzte Frage, die ich von einer von Nikkis Lakaien, noch dazu von Amy Delgados Schwester, erwartet hätte.
    » Ähm, nein«, sagte ich und wischte mir mit dem Ärmel über die Stirn. Meine Haare sahen sicher furchtbar aus. » Ich bin auf der Suche nach meiner Freundin Megan. Ihr Auto steht in der Auffahrt.«
    » Wer?«, fragte Casey.
    » Großes, spindeldürres Mädchen?«, fragte ich und hob die Hand, um ihre ungefähre Größe zu demonstrieren. » Langes blondes Haar? Sie hat sich gestern Abend dazwischengeworfen, als … Du weißt schon, als deine Schwester und ich zu streiten angefangen haben.«
    » O ja, die.« Sie schüttelte den Kopf. » Nein, die habe ich nicht gesehen.«
    Hinter dem Haus waren Schritte und Stimmen zu hören. Ich unterdrückte ein Stöhnen, wohl wissend, wer das sein würde.
    » Casey, mit wem redest du da?«
    Amy kam, gefolgt von Nikki und Brittany, um die Ecke und blieb unvermittelt stehen. Sie ließ die Mülltüte, die sie in der Hand hielt, fallen. Diese kippte auf dem Boden um, und der Partymüll verteilte sich über den Rasen. Die Hände in die Hüften gestemmt stieg sie über den Müll hinweg und marschierte auf mich zu. » Du legst es wirklich darauf an«, sagte sie. » Brauchst du tatsächlich eine weitere Kostprobe unseres Könnens, bevor du es kapierst und einfach verschwindest?«
    Ich wollte es nicht, doch rollte ich unweigerlich mit den Augen. » Ich bin nicht hier, um Dalton zu entführen, und ich bin auch nicht hier, um mit dir zu streiten. Meine Freundin ist gerade dabei, eine Dummheit zu begehen, und ich muss sie finden, okay? Dann lasse ich dich für immer zufrieden.«
    » O bitte«, erwiderte Amy. » Sieh mal, Emily Webb, ich weiß genau, was du bist …«
    Ich runzelte die Stirn. » Warte mal. Was? Was weißt du?«
    » … und es ist mir egal. Ich weiß, dass ich es mit dir, von Frau zu Frau, jederzeit aufnehmen kann. Ich lasse nicht zu, dass du jemandem wehtust. Geschweige denn, den Freund meiner Freundin zu stehlen.«
    » Hmm, das wirst du nicht«, meinte Brittany und schüttelte den Kopf.
    Nikki sagte nichts, starrte mich nur an.
    Ich stieß einen entnervten Seufzer aus. » Ich habe wirklich, wirklich keine Zeit für so was. Ihr habt absolut keinen Schimmer, was hier los ist. Geht mir einfach aus dem Weg.« Ich steuerte weiter auf die Haustür zu und hoffte, das Megan drinnen war, gesund und munter auf einen Plüschsessel saß, Max streichelte und mit Dalton plauderte. Ein paar geisterhafte Hände fassten mir unter die Achseln und hoben mich in die Luft. Ich schrie auf, während meine Füße über dem matten Gras baumelten. Ich strampelte, schaffte es jedoch nicht, mich aus dem unsichtbaren Klammergriff zu befreien, der mich in die Höhe gehoben hatte.
    Amy lachte, und ich starrte auf sie hinunter.
    » Lass mich runter! Bitte. Ich muss weiter!«
    » Wie du meinst«, erwiderte Amy.
    Sie drehte die Hand, und ich flog in Richtung Hauswand. Ich nahm die Arme vors Gesicht, um mich vor dem Aufprall zu schützen und knallte hart gegen die Wand. Ich sackte auf dem Gras zusammen und rang nach Luft. Da veränderte sich in mir drinnen etwas. Meine Wahrnehmung wurde grau. Energie und Stärke durchströmten meine Gliedmaßen. Alle drei Persönlichkeiten meines Selbst waren da, in meinem Kopf vereint. Ich war die Gemischtwaren-Version meiner selbst, in der es alle Varianten von Emily Webb gab, die man sich nur erträumen konnte. Vielleicht war es im Labor passiert, als

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