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Die Apokryphen - Verborgene Buecher Der Bibel

Die Apokryphen - Verborgene Buecher Der Bibel

Titel: Die Apokryphen - Verborgene Buecher Der Bibel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erich Weidinger
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Und spricht zu mir: Schwöre mir, daß du auch deinem Manne davon geben willst! Da sprach ich zu ihr: Ich weiß nicht, mit welchem Eid ich es dir schwören soll, doch was ich weiß, will ich dir sagen: Beim Herrscherthron, bei den Keruben und dem Baume des Lebens: ich will auch meinem Manne davon zu essen geben! Als sie mir nun den Eid abgenommen hatte, da kam sie und stieg auf den Baum. Sie tat aber an die Frucht, die sie mir zu essen gab, das Gift ihrer Bosheit, d. i. ihrer Begierde, denn Begierde ist der Anfang aller Sünde. Und >sie< bog den Zweig zur Erde, da nahm ich von der Frucht und aß.
    20Und zur selbigen Stunde wurden mir die Augen aufgetan, und ich erkannte, daß ich entblößt war von der Gerechtigkeit, mit der ich bekleidet war. Da weinte ich und sprach: Warum hast du mir das angetan, daß ich entfremdet ward von meiner Herrlichkeit, mit der ich bekleidet war? Ich weinte aber auch über den Eid. Da kam jene vom Baum herab und verschwand. Ich aber suchte in meinem Bezirke Blätter, um meine Scham zu verhüllen - doch fand ich keine an den Bäumen des Paradieses. Denn sobald ich gegessen hatte, waren die Blätter von allen Bäumen meines Bezirks abgefallen, den Feigenbaum ausgenommen. 21Da nahm ich Blätter von ihm und machte mir daraus Gurte. Und gerade von >diesem Baum< hatte ich gegessen. Und ich rief mit lauter Stimme: Adam, Adam, wo bist du? Auf, komm her zu mir, so will ich dir ein großes Geheimnis zeigen! Als nun euer Vater kam, redete ich zu ihm die gesetzwidrigen Worte, welche uns von großer Herrlichkeit entfernt haben. Sobald er nämlich herbeigekommen war, tat ich meinen Mund auf, doch der Teufel redete aus mir; ich hob an, ihn aufzufordern: Wohlan, Adam, mein Herr, höre auf mich und iß von der Frucht des Baums, von dem zu essen uns Gott verboten hat, so wirst du sein wie Gott! Da antwortete euer Vater und sprach: Ich fürchte, Gott wird über mich in Zorn geraten. Ich aber sprach zu ihm: Fürchte dich nicht,- denn sobald du davon ißt, wirst du Gut und Böse erkennen! Da hatte ich ihn nun bald überredet; er aß, und ihm wurden die Augen aufgetan, daß auch er seine Blöße erkannte. Da spricht er zu mir: Du böses Weib, was hast du uns da angerichtet?
    Entfremdet hast du mich von der Herrlichkeit Gottes!
    22Und zur selbigen Stunde hörten wir den Erzengel Michael seine Trompete blasen und die Engel rufen: So spricht der Herr: Kommt mit mir ins Paradies und hört den Spruch, mit dem ich Adam richten werde! Als wir nun den Erzengel trompeten hörten, dachten wir: Siehe, Gott kommt ins Paradies, uns zu richten. Daher fürchteten und verbargen wir uns. Da fuhr Gott zum Paradies auf dem Kerubwagen, und die Engel lobsangen ihm. In dem Augenblick, wo Gott ins Paradies einzog, schlugen alle Bäume sowohl in Adams Bezirk wie in meinem wieder aus, und Gottes Thron ward beim Baume des Lebens >aufgerichtet<. 23Und Gott rief Adam: Adam, wo hältst du dich verborgen? Meinst du, ich fände dich nicht? Kann sich denn ein Haus vor seinem Baumeister verbergen? Darauf antwortete euer Vater und sprach: Keineswegs, Herr, verbergen wir uns in der Meinung, du könntest uns nicht finden; aber ich fürchte mich, weil ich bloß bin, und scheute deine Gewalt, du Herrscher! Spricht Gott zu ihm: Wer hat dir gezeigt, daß du bloß bist? Du mußt von meinem Gebot abgewichen sein, das ich dir gegeben, es zu halten! Da berief sich Adam auf das, was ich ihm gesagt hatte, als ich ihn verführen wollte: Ich will dich vor Gott sicherstellen. Und er, Gott, wandte sich zu mir und sprach: Warum hast du das getan? Da berief ich mich wieder auf das Wort der Schlange und sprach: Die Schlange hat mich verführt! 24Spricht Gott zu Adam: Weil du meinem Gebote nicht gehorcht, sondern auf dein Weib gehört hast, so sei die Erde verflucht bei deiner Arbeit! Denn wenn du sie bearbeitest, soll sie dir ihre Kraft nicht geben; Dornen und Disteln soll sie dir tragen, und im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen. In mancherlei Mühsal sollst du verfallen, sollst müde werden und doch keine Ruhe finden; bedrückt von der Bitterkeit, sollst du doch keine Süßigkeit schmecken, be drückt von Hitze und beengt von Kälte; sollst dich viel plagen und doch nicht reich werden, sollst fett werden und doch zuletzt nicht mehr leben; und die T iere, deren du Herr warst, werden wider dich aufstehen in Unbestand, weil du mein Gebot nicht gehalten hast. 25Und zu mir gewandt spricht der Herr: Weil du auf die Schlange gehört, meinem Gebot

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