Die Apokryphen - Verborgene Buecher Der Bibel
Herrn der Geister und ihre Sünden vor ihm bekennen. 2 Sie werden preisen und loben den Herrn der Geister und sprechen: Gepriesen sei er, der Herr der Geister, der Herr der Könige, der Herr der Mächtigen, der Herr der Herrscher, der Herr der Herrlichkeit und der Herr der Weisheit, vor dem jedes Geheimnis offenbar ist. 3 Deine Macht ist von Geschlecht zu Geschlecht und deine Herrlichkeit von Ewigkeit zu Ewigkeit; tief und unzählig sind alle deine Geheimnisse, und deine Gerechtigkeit ist unberechenbar. 4 Nun haben wir eingesehen, daß wir den Herrn der Könige und den Herrscher über alle Könige rühmen und preisen sollen. 5 Auch werden sie sagen: Wer gönnt uns Ruhe, daß wir rühmen, danken und preisen und unseren Glauben vor seiner Herrlichkeit bekennen? 6 Jetzt wünschen wir uns ein wenig Ruhe, aber erlangen sie nicht; wir werden vertrieben und erreichen sie nicht; das Licht ist vor uns verschwunden und Finsternis unsere Wohnstätte immerdar. Denn wir haben unseren Glauben vor ihm nicht bekannt, den Namen des Herrn der Geister nicht gerühmt und den Herrn wegen all' seines Tuns nicht gepriesen. Unser Vertrauen ruhte auf dem Zepter unseres Reichs und auf unserem Ruhm. 8 Am Tage unserer Not und Trübsal rettet er uns nicht, und wir finden keinen Aufschub, daß wir unseren Glauben bekennen, daß unser Herr in allem seinem Tun, Richten und Rechten wahrhaftig ist, und seine Gerichte die Person nicht ansehen. 9 Wir werden um unserer Werke willen vor seinem Angesichte vergehen, und alle unsere Sünden sind genau gezählt. 10 Jetzt werden sie zu ihnen sagen: Unsere Seele ist von ungerechtem Mammon gesät tigt, aber das hindert nicht, daß wir hinabfahren in die Flamme der höllischen Pein. 11 Danach wird sich ihr Angesicht mit Finsternis und Scham vor jenem Menschensohn erfüllen; sie werden aus seinem Angesichte hinweggetrieben werden, und das Schwert wird unter ihnen vor seinem Angesichte hausen. 12 Also sprach der Herr der Geister: Dies ist das von dem Herrn der Geister festge setzte Gericht über die Mächtigen, die Könige, die Hohen und die, welche das Festland besitzen.
1 Auch sah ich noch andere Gestalten an jenem Platz, im Verborgenen. 2 Ich hörte die Stimme des Engels, indem er sprach: Das sind die Engel, die vom Himmel auf die Erde herabgestiegen sind, das Verborgene den Menschenkindern offenbart und sie verführt haben, Sünde zu begehen.
Das Flutgericht und die Errettung Noahs.
1 In jenen Tagen sah Noah, wie sich die Erde senkte, und ihr Verderben nahe war. 2 Da hob er seine Füße auf von dort, wanderte bis zu den Enden der Erde und schrie zu seinem Großvat er Henoch. Dreimal sprach Noah mit trauriger Stim me: Höre mich, höre mich, höre mich! 3 Er sagte zu ihm: Sage mir, was ist denn auf der Erde los, daß sie so müde und erschüttert ist? Daß ich nur nicht selbst mit ihr untergehe! 4
Allsogleich fand ein große s Erdbeben statt; eine Stimme ließ sich vom Himmel her hören, und ich fiel auf mein Angesicht. 5 Da kam mein Großvater Henoch, trat neben mich und sagte zu mir: Warum hast du so traurig und mit weinender Stimme zu mir geschrien? 6 Ein Befehl ist von dem Angesichte des Herrn über die ausgegangen, die das Festland bewohnen, daß dies ihr Ende sein soll, weil sie alle Geheimnisse der Engel und jede Gewalttat der Satane kennen, sowie alle verborgenen Kräfte und alle Kräfte derer, die Zaubereien treiben, und die Kraft der Beschwörungen und die Kraft derer, die für die ganze Erde Gußbilder gießen; endlich auch, wie das Silber aus dem Erdstaube gewonnen wird, und wie das weiche Metall auf der Erde entsteht. 8 Denn Blei und Zinn wird nicht aus der Erde gewonnen wie das erste; eine Quelle ist es, die sie erzeugt, und ein Engel steht in ihr und jener Engel ist vorzüglich. 9 Darauf faßte mich mein Großvater Henoch mit seiner Hand, richtete mich auf und sagte zu mir: Geh, denn ich habe den Herrn der Geister wegen dieses Erdbebens befragt. 10 Er sagte zu mir: Wegen ihrer Ungerechtigkeit ist das Gericht über sie die Sün der endgültig beschlossen, und ich zähle nicht mehr die Monate, die sie erforscht und wodurch sie erfahren haben, daß die Erde mit ihren Bewohnern un t ergehen werde. 11 Für diese ist keine Umkehr in Ewigkeit möglich, weil 106
sie die Engel ihnen das Verborgene offenbarten, sondern sie werden gerichtet. Aber was dich anbetrifft, mein Sohn, so weiß der Herr der Geister, daß du rein und erhaben über diesen Vorwurf in Bezug auf die verratenen Geheimnisse bist. 12
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