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Die Aquitaine-Verschwoerung

Die Aquitaine-Verschwoerung

Titel: Die Aquitaine-Verschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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die Sicherung durchgebrannt.«
    Â» Was ist denn passiert?«
    Â» Ich war dumm. Mein Pass ist heute abgelaufen, und ich brauchte eine Verlängerung. Stattdessen musste ich mir ein halbes Dutzend Vorträge anhören, und dann hat man mir gesagt, ich soll morgen wiederkommen. Ich bin ziemlich laut geworden und war wohl auch nicht besonders höflich.«
    Â» Und jetzt wäre es dir peinlich, wenn du sie bitten müsstest, dir ein Taxi zu rufen, ist es das?«
    Â» Das ist es. Wenn ich mich hier auskennen würde, könnte ich versuchen, mir selbst eines zu holen, aber ich bin noch nie hier drüben gewesen.«
    Â» Dann will ich mir mein Gesicht ein wenig herrichten und dich abholen. Sagen wir in zwanzig Minuten?«
    Â» Danke, ich werde draußen warten. Wenn nicht, dann warte im Taxi; es dauert dann nur ein paar Minuten. Du sollst ein gutes Abendessen haben, junge Frau.« Joel legte auf, verließ die Zelle und ging zu dem Mietwagen zurück. Das Warten hatte angefangen, und dem würde die Beobachtungsphase folgen.
    Zehn Minuten darauf sah er sie, und sein Herzschlag beschleunigte sich. Ein Nebel legte sich über seine Augen. Sie trat durch die Glastür des Amstel-Hotels, eine große, dunkle Tuchtasche in der Hand, die Haltung aufrecht, die Schritte lang und elegant und selbstbewusst. So hatte er sie einmal geliebt– nicht genug. Sie war ihm entglitten, weil er sich nicht genug um sie bemüht hatte. So viel Liebe war nicht in ihm gewesen. Du bist ausgebrannt! hatte sie geschrien. Emotional ausgebrannt.
    Das Warten war vorüber, das Beobachten begann. Der Portier des Amstel rief ihr ein Taxi. Sie stieg ein, beugte sich sofort im Sitz nach vorn und erteilte ihre Anweisungen. Zwanzig gespannte Sekunden später, in denen seine Augen die Straße und die Bürgersteige nach allen Richtungen absuchten, ließ Joel seinen Wagen an und schaltete die Scheinwerfer ein. Kein anderes Auto hatte sich hinter dem Taxi vom Bürgersteig gelöst. Aber er musste absolut sicher sein. Er bog in eine Seitenstraße ein und fuhr einen anderen Weg zum Konsulat. Eine Minute später sah er, wie Vals Taxi über eine Kanalbrücke fuhr. Hinter ihr waren zwei Wagen. Er konzentrierte sich auf die Silhouetten, folgte ihnen aber nicht. Drei Minuten später bog er auf den Museumplein. Das Taxi war direkt vor ihm, die beiden anderen Wagen waren nicht mehr zu sehen. Seine Strategie hatte funktioniert. Die Wahrscheinlichkeit, dass man Vals Telefongespräche abhörte, war groß– Renés Telefon war auch angezapft gewesen, und das hatte seinen Tod bedeutet. Joel musste also auch im Falle Vals mit dem Schlimmsten rechnen. Doch wenn berichtet wurde, dass Frau Charpentier zum amerikanischen Konsulat unterwegs war, um einen Geschäftskollegen abzuholen, würde man nicht an Joel Converse denken. Das Konsulat war kein geeigneter Ort für den flüchtigen Mörder.
    Das Taxi hielt vor Nummer 19 Museumplein, dem prunkvollen Backsteingebäude des Konsulats. Converse blieb einen halben Block dahinter stehen, wartete wieder und beobachtete. Ein paar Wagen fuhren an dem Taxi vorbei, aber keiner hielt an oder verlangsamte auch nur die Fahrt. Dann kam ein einsamer Radfahrer die Straße herunter, ein alter Mann, der abbremste und in entgegengesetzter Richtung verschwand. Seine Taktik hatte funktioniert. Val war allein im Taxi, nur dreißig Meter entfernt, und niemand war ihr vom Amstel-Hotel gefolgt. Er konnte jetzt den letzten Schritt tun und zu ihr gehen. Verborgen unter dem Jackett würde seine rechte Hand die Waffe mit dem Schalldämpfer halten.
    Er stieg aus und ging mit langsamen Schritten den Bürgersteig hinunter, ein Mann, der einen kleinen Spaziergang machte. Vielleicht ein Dutzend Leute waren unterwegs, hauptsächlich Paare, die ebenfalls in beiden Richtungen dahinschlenderten. Er studierte sie, wie eine wachsame Katze frische Maulwurfshügel auf einem Feld studiert; keiner der Passanten zeigte das geringste Interesse an dem stehenden Taxi. Er ging auf die hintere Tür zu und klopfte einmal ans Fenster. Val kurbelte es herunter.
    Einen kurzen Augenblick lang starrten sie sich an, dann fuhr Vals Hand an ihre Lippen. » O mein Gott«, flüsterte sie.
    Â» Bezahl ihn und geh dann zu dem grauen Wagen hinter uns. Die letzten drei Ziffern auf dem Nummernschild sind eins-drei-sechs. Ich werde in ein paar Minuten dort sein.« Er tippte sich an den Hut, als

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