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Die Aquitaine-Verschwoerung

Die Aquitaine-Verschwoerung

Titel: Die Aquitaine-Verschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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gesprochen?«
    Â» Mit einer Nachbarin, der Name ist jetzt nicht wichtig. Wir geben uns immer gegenseitig die Schlüssel. Sie hat sich angeboten, die Zeitungen wegzunehmen und ein wenig aufzupassen, bis die Polizei mich erreicht hätte. Sie war zufällig da, als ich anrief. Ich habe sie gefragt, ob unter der Post ein großer Umschlag aus Deutschland wäre. Sie hat Nein gesagt.«
    Â» Die Polizei? Was ist passiert?«
    Â» Sie sagen, er muss gestern Abend einen Spaziergang gemacht haben und dabei wohl auf den feuchten Steinen ausgerutscht und ins Meer gestürzt sein. Er hatte eine große Schramme am Kopf. Seine Leiche ist heute Morgen angespült und gefunden worden.«
    Â» Lügen! Lügen! Die haben ihn abgehört! Sie haben ihn sich geschnappt!«
    Â» Mein Telefon? Ich hab im Flugzeug darüber nachgedacht.«
    Â» Du tust so was, aber er nicht. Ich habe ihn getötet. Verdammt, ich bin schuld an seinem Tod!«
    Â» Nicht mehr als ich, Joel«, sagte Valerie leise und griff nach seinem Arm. Sie zuckte zusammen, als sie die Tränen in seinen Augen sah. » Auch ich habe ihn sehr geliebt. Du und ich, wir sind auseinandergegangen; aber er war immer noch ein enger Freund für mich, der beste, den ich hatte.«
    Â» Diese Schweine! Diese Schweine!« brachte Joel mit halb erstickter Stimme hervor.
    Â» Möchtest du, dass ich fahre?«
    Â» Nein!«
    Â» Das Telefon. Ich muss dich fragen– ich dachte, die Polizei oder das FBI oder solche Leute könnten vielleicht eine gerichtliche Anordnung besorgen.«
    Â» Natürlich würden sie das tun! Deshalb wusste ich ja, dass ich dich nicht anrufen konnte. Ich wollte Nate Simon anrufen.«
    Â» Aber du meinst doch jetzt nicht die Polizei oder das FBI . Du meinst jemand anderen, etwas anderes, oder?«
    Â» Ja. Niemand weiß, wer sie sind– wo sie sind. Aber es gibt sie. Und sie sind zu allem imstande, was sie tun wollen. Herrgott! Selbst Dad!«
    Â» Und das ist es, wovon du mir erzählen wolltest, nicht wahr?«, sagte Valerie und packte seinen Arm.
    Â» Ja. Vor ein paar Minuten wollte ich das noch für mich behalten, dir nicht alles sagen; ich wollte dich vielmehr dahinbringen, dass du Nate überredest, hierherzufliegen, damit wir uns hätten treffen und er sich aus erster Hand hätte vergewissern können, dass ich nicht verrückt bin. Aber dafür ist jetzt keine Zeit mehr. Die kreisen mich immer mehr ein. Jetzt haben sie den Brief– das war alles, was ich hatte!Es tut mir leid, Val, aber ich werde dir jetzt alles sagen. Ich wünschte, ich brauchte das nicht– um deinetwillen–, aber ich habe jetzt ebenso keine Wahl mehr, wie du keine hattest.«
    Â» Ich bin nicht hierhergekommen, um dir eine Wahl zu lassen.«
    Joel lenkte den Wagen auf ein Feld am Rande des Wassers und hielt an. Das Gras war hoch, und der Mond hing als strahlende Sichel über der Bucht. In der Ferne glitzerten die Lichter von Amsterdam. Sie stiegen aus, und er führte sie zu der dunkelsten Stelle, die er finden konnte, hielt sie dabei an der Hand und erkannte plötzlich, dass er sie seit Jahren nicht mehr so gehalten hatte– und die Berührung tat gut, sie war etwas, das zu ihnen gehörte. Doch dann verdrängte er den Gedanken; er war ein Todesbote geworden.
    Â» Hier, denke ich«, sagte er und ließ ihre Hand los.
    Er erzählte ihr alles; ja, er ließ seine Gedanken sogar abschweifen, um jede Einzelheit vorzubringen, an die er sich noch erinnern konnte. Der Countdown hatte begonnen. Tage noch, bestenfalls eine Woche, dann würde es auf der ganzen Welt zu Ausbrüchen von Gewalt kommen, so wie das gerade in Nordirland geschah. Nur dass niemand wusste, wer oder was oder wo genau die Ziele waren. George Marcus Delavane war der Verrückte, der das alles ausgegrübelt hatte, und andere mächtige Verrückte hörten auf ihn, befolgten seine Befehle, bezogen Positionen, von denen aus sie nach den Schalthebeln der Macht greifen konnten. Überall.
    Und dann war schließlich alles gesagt, aber die Angst ließ ihn nicht los. Wenn die Soldaten von Aquitania Val gefangen nahmen, würde ihr das Serum, das man ihr spritzen würde, alle Informationen entlocken– und das wäre ihr Todesurteil. Er sprach das auch aus, und es drängte ihn, sie an sich zu ziehen, sie festzuhalten und ihr zu sagen, wie sehr er sich dafür hasste, was er gerade getan hatte, aber

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