Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Aquitaine-Verschwoerung

Die Aquitaine-Verschwoerung

Titel: Die Aquitaine-Verschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
Vom Netzwerk:
hakvahroht ruhen, und ihre Seele würde dereinst mit dem Zorn des allmächtigen Gottes kämpfen müssen. Und der Schmerz jenes Wissens war eine unerträgliche Bürde für den Zurückgebliebenen.
    Es hieß, sie hätte es aus Rache getan und aus einem kranken Geist heraus. Sie hatte ihre Töchter gehasst. Aber der Sohn des Vaters war es– stets der Sohn des Vaters–, der auf dem Schlachtfeld des Vaters gefallen war. Wer würde mehr weinen, wer konnte mehr weinen, größeres Leid empfinden als der Vater? Und jetzt dies, die weitere Qual zu wissen, dass die Frau, der er sein Leben gegeben hatte, auf scheußliche Weise Gottes Talmud verletzt hatte. Die Schande, die Schande! O Chaim, unser Bruder, Vater, Sohn und Führer, wir weinen mit dir. Für dich! Sag uns, was wir tun sollen, und wir werden es tun. Du bist unser König! König von Eretz Israel, von Judäa und Samaria und all den Landen, die du zu unserem Schutze suchst! Zeige uns den Weg, und wir werden dir folgen!
    Â» Danke, mein Sohn«, sagte die Legende Israels, während er einstieg und sich in den Sitz zurücksinken ließ. Die Tür schloss sich, und als er dann mit zugepressten Augen sprach, klang seine harte Stimme alles andere als bekümmert. » Ich will weg von hier! In mein Landhaus. Dort trinken wir alle Whisky und vergessen diesen Dreck. Heilige rabbinische Bastarde! Die haben tatsächlich die Frechheit besessen, mich zu belehren!Im nächsten Krieg werde ich die Rabbis einberufen und diese talmudischen Hosenscheißer in die vordersten Linien stellen! Dann sollen sie Vorträge halten, während ihnen die Schrapnells die Ärsche zerfetzen!«
    Keiner sagte ein Wort, als der Wagen langsam schneller wurde und schließlich die Menschenmenge hinter sich ließ. Augenblicke später öffnete Chaim wieder die Augen und richtete sich auf. Er streckte sich und lehnte sich dann bequemer wieder zurück. Dann blickte er langsam auf zwei Soldaten neben sich, als bemerkte er sie erst in diesem Moment. Sein Kopf zuckte hin und her.
    Â» Wer sind Sie?«, schrie er. » Sie sind nicht meine Männer, nicht meine Adjutanten!«
    Â» Die werden in etwa einer Stunde aufwachen«, sagte der Mann, der vorn neben dem Fahrer saß. Er drehte sich herum und sah Abrahms an. » Good afternoon , General.«
    Â» Sie!«
    Â» Ja, ich bin es, Chaim. Ihre Speichellecker konnten mich nicht daran hindern, vor dem Tribunal im Libanon auszusagen, und nichts auf der Welt konnte mich von dem abhalten, was ich heute tue. Ich habe von dem Massaker an Frauen und Kindern und zitternden alten Männern erzählt, als die um ihr Leben bettelten, und habe Sie lachen sehen. Sie nennen sich einen Juden? Sie werden das nie begreifen. Sie sind nur ein Mann voll Hass, und mir passt es nicht, dass Sie behaupten, zu dem zu gehören, was ich bin oder was ich glaube. Dreck sind Sie, Abrahms. Aber man wird Sie in ein paar Tagen nach Tel Aviv zurückbringen.«
    Eine nach der anderen landeten die Maschinen, die Propellerflugzeuge aus Bonn und Paris, die Düsenmaschine aus Israel, eine Dassault-Breguet Mystère 10/100, die schnell aus einer Höhe von 28 000 Fuß auf den Privatflugplatz von St. Gervais herunterstieß. Und während jede einzelne am Ende der Piste ausrollte, wartete dieselbe dunkelblaue Limousine, um den jeweiligen Gast und seinen Begleiter zu einem Chateau in den Alpen zu bringen, das östlich des Flughafens in den Bergen lag. Es war auf zwei Wochen von einer Immobilienfirma in Chamonix gemietet worden.
    Die Ankunft der einzelnen Maschinen war sorgfältig geplant worden, da keiner der drei Gäste wissen durfte, dass die anderen auch dort waren. Die Maschinen aus Bonn und Paris landeten um 4.30 Uhr bzw. 5.45 Uhr, der Jet aus Israel fast drei Stunden später, um 8.27 Uhr. Und zu jedem der verblüfften Gäste sagte Joel Converse dieselben Worte: » So wie man mir in Bonn Gastfreundschaft angeboten hat, entbiete ich Ihnen hier meine. Ihre Unterkunft wird besser sein als die, die man mir gegeben hat, obwohl ich bezweifle, dass das Essen so gut sein wird. Aber eines weiß ich– Ihre Abreise wird wesentlich weniger dramatisch sein als meine.«
    Aber nicht Ihr Aufenthalt, dachte Converse, während er zu den einzelnen Männern sprach. Nicht Ihr Aufenthalt. Das gehörte zu seinem Plan.

38
    Ãœber den Bäumen im Central Park zeigte sich das erste Licht an einem

Weitere Kostenlose Bücher