Die Aquitaine-Verschwoerung
Freund.«
» Einen alten Freund? SüÃe, wenn Pete nicht wäre, hätte ich mich jetzt an dich rangemacht!«
» Das hättest du tun sollen, Reb. Ich stand nicht in seinen Karten, seinen schrecklich wichtigen Karten. Und du warst einer von den Nettesten. Wie hieà das damals? âºGentleman Johnny Rebâ¹?«
» Ich hab immer viel auf das ÃuÃere gegeben, Annie. Darf ich dich einmal anrufen, wenn wir aus diesem Schlamassel raus sind?«
» Ich weià nicht, was für einen Schlamassel, Reb, aber ich weià ganz genau, dass du meine Telefonnummer hast.«
» Du gehst mir ans Herz, schönes Mädchen!«
» Wir sind jetzt älter, Johnny, aber ich schätze, das würdest du nicht begreifen.«
» Niemals, Kind. Niemals.«
» Halt dich. Es wäre schade, wenn wir dich verlieren.«
Die Vermittlung im Algonquin-Hotel blieb hartnäckig. » Tut mir leid, Sir, Mr. Marcus ist nicht in seinem Zimmer und meldet sich auch nicht.«
» Ich rufe wieder an«, sagte Reb.
» Ich glaube, wir haben schon vor ein paar Stunden miteinander gesprochen, Sir. In Mr. Marcusâ Zimmer meldet sich immer noch niemand, also habe ich mich an der Rezeption erkundigt. Er hat sich noch nicht abgemeldet und auch keine Nummer hinterlassen. Wollen Sie, dass ich eine Nachricht für ihn aufnehme?«
» Ja, ich denke schon. Folgendes bitte: âºGehen Sie nicht weg, bis ich Sie oder Sie mich erreicht haben. Wichtig. Unterschrift Z. Tatiana.â¹ Geschrieben T-A-T-I-A â¦Â«
» Ja, Sir. Vielen Dank, Sir. âºZâ¹, Sir?«
» So wie in Zero, Miss.« Johnny Reb legte in Cuxhaven den Hörer auf. Der Geschmack in seinem Mund war überwältigend sauer.
Erich Leifhelm bewirtete seine Mittagsgäste an seinem Lieblingstisch im Ambassador-Restaurant im achtzehnten Stock des Steigenberger-Hotels in Bonn. Der groÃzügige, elegante Raum bot einen herrlichen Ausblick auf die Stadt und den Fluss, und Leifhelms Tisch stand so, dass alle diesen Ausblick genieÃen konnten. Es war ein klarer, heller, wolkenloser Nachmittag, und die Schönheit der Landschaft berührte jeden Glücklichen, der sie genieÃen konnte.
» Dieser Ausblick wird mir nie zu viel«, sagte der ehemalige Feldmarschall zu den drei Männern an seinem Tisch und deutete auf das riesige Fenster hinter sich. » Ich wollte, dass Sie das sehen, ehe Sie nach Buenos Aires zurückkehrenâ was übrigens wahrhaftig eine der schönsten Städte der Welt ist.«
Der Maître dâhôtel trat höflich neben Leifhelm und sprach ihn mit leiser Stimme an. » Herr General, ein Telefongespräch für Sie.«
» Ein Adjutant speist an Tisch fünfundfünfzig«, sagte Leifhelm beiläufig, obwohl sein Puls jetzt raste. Vielleicht war das eine Nachricht über einen Priester in StraÃburg! » Er kann das übernehmen.«
» Der Herr hat ausdrücklich darum gebeten, dass ich Sie persönlich anspreche. Er lässt ausrichten, dass er aus Kalifornien anruft.«
» Aha. Also gut.« Leifhelm stand auf und entschuldigte sich bei seinen Gästen. » Die Geschäfte lassen einen nie in Ruhe, nicht wahr? Verzeihen Sie mir, es dauert nur ein paar Sekunden. Bitte, lassen Sie Wein nachschenken.«
Der Restaurantdirektor nickte und fügte hinzu: » Ich habe das Gespräch in mein Büro legen lassen, Herr General. Es ist gleich hinter dem Foyer.«
» Sehr liebenswürdig. Vielen Dank.«
Erich Leifhelm schüttelte kaum merklich den Kopf, als er Tisch fünfundfünfzig in der Nähe des Eingangs passierte. Der Mann dort registrierte die Geste mit einem leichten Kopfnicken. In all den Jahren seiner militärischen und politischen Strategien und Taktiken war diese Geste einer der gröÃten Fehler des Feldmarschalls.
Im Foyer standen zwei Männer, einer sah auf die Uhr, der andere blickte verstimmt. Ihrer teuren Kleidung nach zu schlieÃen, waren sie Gäste des Ambassador und warteten offensichtlich auf Bekannte, die sich ihnen anschlieÃen sollten, vielleicht auch auf ihre Frauen. Ein dritter Mann stand im Korridor vor einer Glastür; er trug einen Overall des Hotels und beobachtete die zwei Männer.
Leifhelm dankte dem Restaurantdirektor, als dieser dem General die Tür zu seinem Büro aufhielt. Dann schloss er die Tür wieder und kehrte in den Speisesaal zurück. Die zwei Männer liefen
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