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Die Aquitaine-Verschwoerung

Die Aquitaine-Verschwoerung

Titel: Die Aquitaine-Verschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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seid etwas Besonderes. Sie fahren.«
    Â» Ist das eine Frage oder ein Befehl?«
    Â» Ein Befehl«, erwiderte der Rotschopf. Überraschung Nummer fünf kam im Wagen, als Stone, den Anweisungen des rothaarigen Mannes folgend, eine Kurve nach der anderen nahm, während dieser gleichgültig seine Pistole in das Halfter zurücksteckte.
    Â» Tut mir leid, dass ich so dick aufgetragen habe«, hatte er mit einer Stimme gesagt, die bei Weitem nicht so feindselig wirkte wie noch auf dem Parkplatz, aber auch von der falschen Freundlichkeit im Flughafengebäude weit entfernt war. » Ich musste vorsichtig sein, Sie zornig machen, sehen, wo Sie stehen, begreifen Sie? Ich war Cop in Cleveland, Gary Frazier heiße ich. Wie gehts Ihnen?«
    Â» Jetzt fühle ich mich etwas besser«, hatte Stone gesagt. » Wo fahren wir hin?«
    Â» Tut mir leid, Kumpel. Wenn er will, dass Sie das erfahren, wird er es Ihnen sagen.«
    Ãœberraschung Nummer sechs erwartete Stone, als er den Wagen durch die Hügel von New Hampshire zu einem einsam stehenden Haus aus Holz und Glas steuerte, das von Wäldern umgeben war. Das Haus war wie ein umgedrehtes V gebaut, zwei sich nach oben verjüngende Stockwerke, die nach allen Richtungen auf Wald und Wasser blickten. Nathan Simon war ihnen auf der Steintreppe vor der Haustür entgegengekommen.
    Â» Haben Sie es mitgebracht?«, fragte er.
    Â» Da ist es«, sagte Stone und reichte dem Anwalt durch das offene Fenster den Aktenkoffer. » Wo sind wir? Wen werden Sie sprechen?«
    Â» Das ist ein sehr wenig bekanntes Haus, aber wenn alles in Ordnung ist, werden wir Sie rufen. Am Bootshaus unten am See sind ein paar Gästezimmer. Wollen Sie sich nach der Reise nicht ein wenig frisch machen? Der Fahrer zeigt es Ihnen. Wenn wir Sie brauchen, rufen wir Sie an.«
    Und jetzt ging Peter Stone den breiten Weg zum Bootshaus am See hinunter, wohl wissend, dass Augen ihm folgten. Überraschung Nummer sieben: Er hatte keine Ahnung, wo er war, und auch Simon würde ihm das nicht sagen. Sofern nicht » alles in Ordnung« war, was auch immer das bedeutete.
    Die Gästezimmer, die der Anwalt erwähnt hatte, lagen in einer kleinen Hütte am See, mit Zugang zu dem danebenliegenden Bootshaus, in dem ein schlankes Motorboot und ein Katamaran vertäut waren. Stone schlenderte herum und versuchte, irgendeinen Hinweis auf die Identität des Besitzers zu finden. Aber ohne Erfolg.
    Der ehemalige Abwehrbeamte setzte sich und blickte über die friedlichen Wasser und die dahinter liegenden dunkelgrünen Hügel von New Hampshire. Alles war friedlich.
    Aber in ihm war es nicht friedlich. Sein Magen revoltierte, und er erinnerte sich daran, was Johnny Reb zu sagen pflegte: » Dem Magen kannst du vertrauen, Bruder Hase, und der Galle. Die lügen nie.« Er fragte sich, was Reb wohl gerade tat.
    Das Telefon klingelte, eine schrille, entnervende Außenglocke. Stone sprang auf, riss die Tür auf und eilte quer durch das Zimmer zu dem Apparat.
    Â» Kommen Sie bitte zum Haus«, sagte Nathan Simon; und dann fügte er hinzu: » Wenn Sie draußen gewesen sein sollten, bitte ich um Entschuldigung, dass ich Sie nicht vor dieser verdammten Glocke gewarnt habe.«
    Â» Die Entschuldigung nehme ich an. Ich war draußen.«
    Â» Sie ist für Gäste, die Anrufe erwarten und vielleicht mit einem der Boote auf den See hinausgefahren sind.«
    Â» Ich komme sofort.«
    Stone ging den Kiesweg hinauf und sah den Anwalt an einer mit Gittergeflecht bespannten Tür stehen, die vom See aus Zugang zum Haus bot; davor lag eine Terrasse, die man über eine Ziegeltreppe erreichte. Er stieg die Stufen hinauf und war auf Überraschung Nummer acht vorbereitet.
    Andrew Wellfleet, Richter am Obersten Bundesgericht, die breite Stirn vom dünner gewordenen, ungekämmten weißen Haar bedeckt, saß hinter einem großen Schreibtisch in der Bibliothek. Die dicke Sammlung eidesstattlicher Erklärungen von Joel Converse lag vor ihm, eine Stehlampe zu seiner Linken ließ ihr Licht auf die Blätter fallen. Es dauerte ein paar Sekunden, bis er aufblickte und die stahlgeränderte Brille abnahm. Seine Augen blickten nicht freundlich. Sie blickten streng und missbilligend, ganz zu dem Spitznamen passend, den man ihm vor zwei Jahrzehnten verliehen hatte, als er an das Gericht berufen worden war. » Der zornige Andy« hatten die Zeitungsschreiber ihn

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