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Die Aquitaine-Verschwoerung

Die Aquitaine-Verschwoerung

Titel: Die Aquitaine-Verschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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plötzlich ebenfalls zu dem Büro, in dem der alte Soldat gerade den Telefonhörer abnahm.
    Â» Was geht hier vor? Wer ist…!«
    Der erste Mann stürzte sich über den Schreibtisch, packte Leifhelm am Kopf und presste den Mund des Generals mit kräftigen Händen zu. Der zweite zog eine Injektionsspritze aus der Tasche und zog die Gummikappe herunter, während er Leifhelm das Jackett herunterzerrte und ihm dann den Hemdkragen aufriss. Er trieb dem General die Nadel in den Halsansatz, zog die Spritze heraus und begann, Leifhelm zu massieren, während er ihm den Kragen richtete und das Jackett wieder in Ordnung brachte.
    Â» Er wird sich noch etwa fünf Minuten bewegen können«, sagte der Arzt in deutscher Sprache. » Aber er kann weder sprechen noch klar denken. Seine motorischen Kontrollen sind jetzt mechanisch und müssen gelenkt werden.«
    Â» Und nach fünf Minuten?«, fragte der erste Mann.
    Â» Wird er zusammenbrechen und sich übergeben.«
    Â» Eine schöne Aussicht. Schnell! Richten Sie ihn auf und führen Sie ihn, um Himmels willen! Ich werde draußen nachsehen und einmal klopfen.«
    Sekunden später war das Klopfen zu hören, worauf der Arzt den General aus dem Büro und durch die Glastüren in den Hotelkorridor bugsierte.
    Unter den Gästen in der mit Teppichen ausgelegten Hotelhalle erkannten einige den zur Legende gewordenen alten Soldaten und starrten in sein bleiches Gesicht mit den zitternden Lippen, die zu sprechen versuchten oder zu schreien.
    Sie kamen an einen Personalaufzug, der auf Halt geschaltet war, und gingen hinein. An der gepolsterten Rückwand stand eine Bahre mit Rädern. Der dritte Mann holte einen Schlüssel aus der Tasche, schob ihn in das Schloss des Fahrstuhls und drückte den Knopf für das Kellergeschoss. Die zwei anderen hoben Leifhelm auf die Bahre und bedeckten ihn mit einem Laken.
    Â» Der Krankenwagen wartet unten an der Lifttür«, sagte der Mann im Overall. » Das Flugzeug steht bereit.«
    Der ehemals große Feldmarschall des Dritten Reichs musste sich unter dem Laken übergeben.
    Jacques Louis Bertholdier sperrte die Tür seines Apartments am Boulevard Montaigne auf, trat ein, zog sein Seidenjackett aus und warf es auf einen Sessel. Er trat an die verspiegelte Bar an der Wand, schenkte sich einen Wodka ein, warf zwei Eiswürfel aus einem silbernen Gefäß in sein Glas und schlenderte an das Fenster neben der elegant gepolsterten Couch. Der von Bäumen gesäumte Boulevard Montaigne wirkte an diesem frühen Nachmittag so friedlich, so makellos sauber und beschaulich, obwohl er doch zu den bedeutendsten Straßen der Stadt zählte. Manchmal dachte er, der Boulevard sei die Essenz des Paris, das er liebte, des Paris der Einflussreichen und des Wohlstands, dessen Bewohner sich nie die Hände schmutzig zu machen brauchten. Dies war der Grund, weshalb er die extravagante Wohnung gekauft und dort seine begehrenswerteste Geliebte untergebracht hatte. Er brauchte sie jetzt. Mein Gott, wie sehr er sie doch in diesem Augenblick brauchte, sie und die Entspannung, die sie ihm bot!
    Der Legionär im eigenen Wagen erschossen und garottiert. Auf dem Parkplatz des Bois de Bologne. Und Prudhomme, der schmutzige Bürokrat, mutmaßlich in Calais. Keine Fingerabdrücke. Nichts. Der bedeutendste ehemalige General Frankreichs brauchte eine Stunde der Ruhe.
    Â» Elise! Wo bist du? Komm heraus, meine Ägypterin! Ich hoffe, du trägst, was ich verlangt habe. Falls ich dich erinnern muss, das kurze schwarze Givenchy und nichts darunter, verstehst du? Absolut nichts.«
    Die Tür öffnete sich, und das Mädchen mit dem rabenschwarzen Haar trat ein. Das schmale, perfekt proportionierte Gesicht erwartungsvoll, die braunen Augen geweitet. Vielleicht hat sie gekifft, dachte Bertholdier. Sie trug ein kurzes schwarzes Spitzennegligé, ihre Brüste von grauer Spitze umgeben wie von Diademen. Mit provozierend wiegenden Hüften schritt sie auf die Couch zu.
    Â» Exquisit, du Hure vom Nil. Setz dich. Es war ein schlimmer Tag, ein schrecklicher Tag.« Er griff nach ihren Brüsten, zog sich ihren Kopf auf den Schoß.
    Ein blendender Blitz erfüllte den Raum, als zwei Männer aus dem Schlafzimmer traten. Das Mädchen sprang von der Couch zurück, während Bertholdier erschreckt aufsah. Der vorn stehende Mann steckte die Kamera ein, während sein Begleiter, ein

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