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Die Aquitaine-Verschwoerung

Die Aquitaine-Verschwoerung

Titel: Die Aquitaine-Verschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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kleiner, vierschrötiger Kerl in mittleren Jahren mit einer Pistole in der Hand, langsam auf die Legende Frankreichs zuging.
    Â» Ich bewundere Ihren Geschmack, General«, sagte er mit schroffer Stimme. » Aber wahrscheinlich habe ich Sie immer bewundert, selbst als ich anderer Meinung war als Sie. Sie erinnern sich nicht an mich, aber in Algerien haben Sie mich vor ein Kriegsgericht gestellt und mich für sechsunddreißig Monate in den Bau geschickt, weil ich einen Offizier geschlagen habe. Ich war Sergeant-Major, und er hatte meine Männer wegen Belanglosigkeiten mit übertriebenen Strafen brutal schikaniert. Drei Jahre, weil ich ein Schwein aus Paris geschlagen hatte, drei Jahre in diesem dreckigen Bau, weil ich mich um meine Männer gekümmert habe.«
    Â» Sergeant-Major Lefevre«, sagte Bertholdier voll Autorität. » Ich erinnere mich. Ich vergesse nie etwas. Sie hatten sich hochverräterischer Handlungen schuldig gemacht: Hand an einen Offizier gelegt. Ich hätte Sie erschießen lassen sollen.«
    Â» In jenen drei Jahren hat es Augenblicke gegeben, in denen mir das willkommen gewesen wäre, Monsieur. Aber ich bin nicht hier, um über Algerien zu sprechen. Ich bin hier, um Ihnen zu sagen, dass Sie mit uns kommen werden. Man wird Sie in ein paar Tagen unversehrt nach Paris zurückbringen.«
    Â» Lächerlich!«, stieß der General hervor. » Glauben Sie, Ihre Waffe macht mir Angst?«
    Â» Nein, die dient nur dazu, mich vor Ihnen zu schützen, vor der letzten Geste eines tapferen und berühmten Soldaten. Ich kenne Sie zu gut und weiß, dass man bei Ihnen mit Drohungen bis hin zum Tod nichts ausrichten kann. Aber ich habe mir etwas anderes überlegt, und der Gedanke ist unwiderstehlich.« Der Exsoldat holte eine zweite, seltsam geformte Pistole aus der Tasche. » Diese Waffe enthält keine Kugeln; sie feuert Bolzen mit einer chemischen Substanz ab, die den Herzschlag so beschleunigt, dass der Herzmuskel platzt. Ich hatte daran gedacht, Ihnen damit zu drohen, dass wir das Foto nach Ihrem Tod verbreiten und zeigen, dass der große General schmählich bei dem starb, was er am besten konnte. Aber vielleicht gibt es noch eine andere Möglichkeit. Der Winkel war günstig für eine geschickte Retusche– nicht dass man Ihre Haltung oder Ihren Gesichtsausdruck retuschieren würde, aber aus Ihrer Gespielin könnte man leicht einen Mann machen, einen kleinen Jungen statt eines Mädchens. Schon einmal hat es Gerüchte über Ihre Exzesse gegeben und eine hastig arrangierte Ehe, die nur wenige verstehen konnten. War das das Geheimnis, vor dem der große General ein Leben lang geflohen ist? War das die Drohung, mit der der große de Gaulle seinen populären, aber viel zu ehrgeizigen und aufrührerischen Colonel in Schach gehalten hat? War der Appetit dieses Möchtegern-Nachfolgers so groß, dass er nichts ausließ, was er in die Hände bekommen konnte, gleichgültig welchen Geschlechts? Kleine Jungen, wenn es keine Frauen gab. Die Gerüchte um junge Offiziere, von Vergewaltigungen, die man bequemerweise dann Verhöre nannte.«
    Â» Genug!«, schrie Bertholdier und sprang auf. » Weitere Reden sind sinnlos, gleichgültig wie absurd und unbegründet Ihre Anklagen auch sind, ich werde nicht zulassen, dass man meinen Namen in den Dreck zieht! Ich will den Film haben!«
    Â» Mein Gott, es ist wahr«, sagte der ehemalige Sergeant. » Alles wahr.«
    Â» Den Film!«, schrie der General. » Geben Sie ihn mir!«
    Â» Sie sollen ihn haben«, erwiderte Lefevre. » Im Flugzeug.«
    Chaim Abrahms ging mit gebeugtem Haupt aus der Ihud Shivat Zion-Synagoge an der Ben-Yehuda-Straße in Tel Aviv. Die würdige Menge draußen bildete zwei tief gestaffelte Reihen ergebener Gefolgsleute, Männer und Frauen, die offen über das schreckliche Leid dieses großen Mannes weinten, dieses Patrioten und Soldaten Israels, das er von seiner Frau hatte erdulden müssen. Hitabdut, flüsterten sie.
    Ebude atzmo, sagten sie zueinander, so leise, dass Chaim es nicht hören konnte. Die Rabbis kannten keine Gnade; die Sünden einer verachtenswerten Frau wurden an diesem Sohn heimgesucht, diesem wilden Kind Abrahams, diesem biblischen Krieger, der das Land und den Talmud mit gleicher Inbrunst liebte. Man hatte der Frau das Begräbnis in heiliger Erde versagt. Sie musste vor den Toren des beth

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