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Die Arena

Titel: Die Arena Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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auf Rommies Arm, sah zu ihm auf und lachte.
     
    16
     
    Barbie und Julia knieten mit dem Reifen zwischen sich auf der Erde und atmeten abwechselnd aus dem Spindel-Strohhalm. Sie beobachteten, wie der Kasten erneut zu steigen begann. Anfangs bewegte er sich nur langsam und schien in ungefähr zwanzig Meter Höhe zu zögern, als wäre er im Zweifel. Dann schoss er mit weit höherer Geschwindigkeit senkrecht nach oben, als dass ein menschliches Auge ihm hätte folgen können - es wäre dem Versuch gleichgekommen, eine Pistolenkugel im Flug zu beobachten. Die Kuppel flog in die Höhe oder wurde irgendwie eingeholt.
    Der Kasten, dachte Barbie. Er zieht die Kuppel hoch, wie ein Magnet Eisenspäne anzieht.
    Eine Brise rauschte heran. Barbie verfolgte ihren Weg in dem sanft vom Wind bewegten Gras. Er legte Julia eine Hand auf die Schulter und deutete genau nach Norden. Der schmutzig graue Himmel war wieder blau - fast schmerzhaft hell und klar. Die leuchtenden Bäume erschienen wieder klar umrissen.
    Julia hob den Kopf von der Spindel und holte tief Luft.
    »Ich weiß nicht, ob das eine so gute ... «, begann Barbie, aber dann war die Brise da. Er sah, wie sie Julias Haar flattern ließ, und spürte, wie sie sanft den Schweiß auf seinem von Schmutz streifigen Gesicht trocknete, wie die Hand einer Geliebten.
    Julia hustete wieder. Er klopfte ihr auf den Rücken und atmete dabei erstmals wieder Umgebungsluft ein. Sie stank noch immer und verursachte ein Kratzen im Hals, aber man konnte sie atmen. Die schlechte Luft zog nach Süden ab, als frische Luft von der TR-90-Seite der Kuppel- von der ehemals der TR-90 zugewandten Seite der Kuppel- heranströmte. Der zweite Atemzug war besser; der dritte noch besser; der vierte ein Geschenk Gottes.
    Oder eines Lederkopf-Mädchens.
    Barbie und Julia umarmten sich neben dem auf dem Erdboden zurückgebliebenen schwarzen Quadrat, wo der Kasten gestanden hatte. Dort würde nichts mehr wachsen, niemals wieder.
     
    1 7
     
    »Sam!«, rief Julia aus. »Wir müssen uns um Sam kümmern!« Sie husteten noch immer, als sie zu dem Odyssey rannten, aber Sams Husten war verstummt. Er war mit offenen Augen und flach atmend über dem Lenkrad zusammengesunken. Seine untere Gesichtshälfte war blutverschmiert, und als Barbie ihn vorsichtig aufrichtete, sah er, dass das blaue Arbeitshemd des Alten schmutzig purpurrot verfärbt war.
    »Kannst du ihn tragen?«, fragte Julia. »Kannst du ihn bis dorthin tragen, wo die Soldaten sind?«
    Die Antwort lautete ziemlich sicher Nein, aber Barbie sagte: »Ich kann's versuchen.«
    »Nicht«, flüsterte Sam. Seine Augen drehten sich ihnen zu. »Tut zu weh.« Bei jedem Wort sickerte weiteres Blut zwischen seinen Lippen hervor. »Habt ihr's geschafft?«
    »Julia hat es geschafft«, sagte Barbie. »Ich weiß nicht genau, wie, aber sie hat's geschafft.«
    »Mitgeholfen hat auch der Mann in der Turnhalle«, sagte sie. »Der Mann, den das Hackermonster erschossen hat.«
    Barbie stand der Mund offen, aber das bemerkte sie nicht. Sie umarmte Sam und küsste ihn auf beide Wangen. »Und natürlich du, Sam. Du hast uns hergefahren, und du hast das kleine Mädchen auf dem Musikpavillon gesehen.«
    »In meinem Traum warst du nich klein«, sagte Sam. »Du warst erwachsen.«
    »Das kleine Mädchen war trotzdem hier.« Julia berührte ihre Brust. »Es ist weiter da. Es lebt.«
    »Helft mir aus dem Van«, flüsterte Sam. »Ich will nochmal frische Luft atmen, bevor ich sterbe.« »Du wirst nicht ... «
    »Still, Weib. Wir wissen's beide besser.«
    Sie fassten ihn an bei den Armen, hoben ihn sanft hinter dem Lenkrad hervor und legten ihn ins Gras.
    »Riecht diese Luft!«, sagte er. »Großer Gott.« Er atmete tief ein, dann hustete er und versprühte dabei Blut. »Ich rieche Geißblattduft, glaub ich.«
    »Ich auch«, sagte sie und strich ihm die Haare aus der Stirn. Er bedeckte ihre Hand mit seiner. »Hat's ... hat's ihnen leidgetan?« »Es war nur eine«, sagte Julia. »Wären es mehrere gewesen,
    hätte die Sache nie funktioniert. Ich glaube nicht, dass man gegen eine Gruppe ankommt, die zu Grausamkeit entschlossen ist. Und nein ... ihr hat es nicht leid getan. Sie hat Mitleid mit uns gehabt, aber ihr hat's nicht leid getan.«
    »Sind nicht wie wir, was?«, flüsterte der Alte. »Nein. Überhaupt nicht.«
    »Mitleid ist was für starke Leute«, sagte er seufzend. »Ich kann bloß sagen, dass es mir leid tut. An dem, was ich gemacht hab, war der Suff schuld, aber mir tut's trotzdem

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