Die Ares Entscheidung
Boden fand.
»Ja, Exzellenz. Ich bin hier.«
»Was ist passiert?«
»Wir wurden angegriffen. Der Widerstand weiß offenbar, dass das die einzige Straße ist, die von der Anlage wegführt.«
»Bist du verletzt?«
»Nein. Mir fehlt nichts.«
»Und der Parasit?«
Omidi tippte einen Code in das Tastenfeld des Koffers und öffnete ihn, worauf neun Ampullen zum Vorschein kamen.
»Alles heil geblieben.«
»Gelobt sei Gott.«
»Exzellenz, wenn auf der Straße Terroristen sind, dann sind vielleicht auch welche im Dorf.«
»Ich verständige unsere Leute in Avass und warne sie. Sie werden auf dich warten und dich eskortieren.«
»Danke, Exzellenz.«
»Mehrak, ich weiß, ich brauche dir nicht zu erklären, wie wichtig es ist, dass diese Ampullen heil nach Teheran kommen. Sieben Männer mit US-Visa stehen bereit. Wir müssen schnell und entschlossen zuschlagen, bevor die Amerikaner etwas gegen uns unternehmen können.«
Kapitel dreiundachtzig
ZENTRALIRAN
5. Dezember, 11:21 Uhr GMT + 3:30
»Das ist alles, was wir haben?« Smith blickte auf die Granate hinunter, die aussah wie ein Überbleibsel aus dem Zweiten Weltkrieg.
Der junge Mann nickte schwach, beugte sich keuchend vor und bemühte sich, seinen Atem zu beruhigen.
»Wie schwer wäre es, zum Haupteingang zurückzukommen?«
»Wir waren zu viert, als wir reinkamen«, antwortete er auf Englisch mit starkem Akzent. »Ich bin der Einzige, der noch da ist.«
»Oh Gott. Sarie, wie viele Affen sind denn hier?«
»Einunddreißig. Und zwei Leute, außer dem, den ihr getötet habt.«
»Alles zurück!«, rief Howell, als man weiter vorne am Gang einen Affen näher kommen hörte.
Sie hatten auf dem Gang Barrieren errichtet, die bis zur Decke reichten, doch mit dem verfügbaren Material – größtenteils Büromöbel – hatten sich nur ziemlich löchrige Barrikaden bauen lassen.
Howell und Smith standen mit ihren Pistolen in Augenhöhe da, während die anderen hinter sie zurückwichen. Das Tier kam rasch näher, und durch die Lücken blitzte es blutrot auf.
Doch die Barriere erfüllte ihren Zweck. Der Affe prallte hart dagegen und versuchte sofort, durch eine Lücke zu gelangen,
die sie absichtlich offen gelassen hatten und die verlockend groß war, aber nicht groß genug, um ein Tier durchzulassen. Der Makak zwängte seinen Kopf durch das Loch, blieb aber mit den Schultern stecken.
Smith verzichtete auf den Schuss und überließ es Howell als dem besseren Schützen, dem Tier eine Kugel in den Kopf zu jagen.
»Es hat funktioniert!«, rief Farrokh hinter ihnen. »Ich muss zugeben, ich hatte meine Zweifel.«
»Wir haben Glück gehabt«, erwiderte Howell und überprüfte sein Magazin. »Mit einem wird man leicht fertig. Vielleicht auch mit zweien. Aber wenn es mehr sind, kommen sie durch.«
Er hatte recht. Es war schon schwer genug, sich gegen menschliche Infizierte zu wehren, doch diese waren relativ große und langsame Ziele im Vergleich zu diesen kleinen Monstern. Von Sarie wussten sie, dass es auch sechs ausgewachsene Schimpansen gab, die sich nicht von der Lücke in der Barriere verlocken lassen würden. Sie würden sich ihre eigene Lücke machen.
»Was jetzt?«, fragte Farrokh. Er hielt ein Walkie-Talkie in der Hand, doch seit er einen Mann hergerufen hatte, um ihnen die Granate zu bringen, war es ihm nicht mehr gelungen, mit seinen Leuten Kontakt aufzunehmen. Sie wussten zwar, dass Verstärkung eingetroffen war, hatten aber keine Ahnung, wie die Lage jenseits des Ganges war, in dem sie sich verschanzt hatten.
»Sarie, bist du sicher, dass das die Tür ist, durch die Omidi entkommen ist?«, fragte Smith.
»Ja. Dass sie verschlossen ist, bedeutet ja, dass sie hinausführt«, antwortete sie und zeigte auf die Blutflecken am Boden. »Und das ist von mir.«
»Dann müssen wir da durch.«
»Der Stahl ist zu dick«, wandte Farrokh ein. »Die Granate reicht nicht, um ihn zu durchbrechen.«
Er hatte recht. Selbst direkt gegen die Tür gerichtet, würde die Granate das Metall wahrscheinlich nur verbiegen, und die Tür wäre noch schwerer zu öffnen gewesen.
»Vielleicht …«, fügte Farrokh zögernd hinzu.
»Was? Wenn du eine Idee hast, dann sag’s.«
»Ich habe nie mit einem solchen Mechanismus zu tun gehabt, aber ich war Ingenieur. Wenn du eine solche Tür bauen würdest, wie würdest du das Schloss machen?«
»Klar …« Smith blickte nachdenklich auf die Wand links neben der Tür. »Warum die Sache komplizierter machen, als sie sein
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