Die Ares Entscheidung
ihre Finger im Spiel haben.«
»Also gut«, sagte Howell. »Wir nehmen sie, und noch eine davon für mich. Dann brauche ich noch zwei Sturmgewehre. Etwas Wendiges in der Art des SCAR-L, aber die endgültige Entscheidung überlasse ich dir. Ich will jedenfalls nicht mit zu leichtem Gepäck reisen, also würde ich sagen, ungefähr tausend Schuss für die Gewehre und je hundert für die Pistolen. Je drei Ersatzmagazine.«
»Natürlich. Bis morgen früh ist alles bereit. Brauchst du sonst noch etwas? Vielleicht einen tragbaren Raketenwerfer?
Ich habe da einen Prototyp, der dir, glaube ich, gefallen würde.«
»Sehr verlockend, aber wir wollen möglichst unauffällig bleiben. Du kennst nicht zufällig jemanden im Autogeschäft, der …«
»Verzeihung!«
Sie wandten sich alle Sarie zu, die verärgert mit der Hand winkte. »Kann es sein, dass wir jemanden vergessen?«
Der Afrikaner war sichtlich verwirrt. »Entschuldigung. Machen Sie Witze?«
»Ich glaube, sie meint es ernst«, sagte Smith.
Janani schüttelte mit gequälter Miene den Kopf. »Die Frauen sind so … wie soll ich sagen … so schnippisch geworden. Das ist dieser neue Feminismus.«
Er ging zu einer Schublade und zog eine winzige Pistole vom Kaliber .32 hervor. »Die passt gut zu einer schönen Handtasche.«
Selbst Howell lachte nun, weniger über Jananis Scherz als über Saries todernstes Gesicht.
»Ich hatte mehr an so etwas gedacht«, sagte sie und trat zu einer Reihe von halb automatischen Gewehren mit Zielfernrohr. Sie schnappte sich eines, zog den Ladehebel zurück, um die Waffe durchzuladen, und ging dann zu einem Tisch, auf dem Sandsäcke lagen.
»Das ist kein Spielzeug«, mahnte Janani, als sie das Gewehr auf den Tisch legte und sich dahinter kniete.
Sie reagierte nicht auf seine Warnung, und er wandte sich wieder Howell und Smith zu. »Meine erste Frau benimmt sich auch so. Daran ist diese Oprah schuld. Wir haben …«
Alle drei duckten sich, als das Strohdach über ihnen von einer Explosion erschüttert wurde. Man hörte Schreie aus dem Gebäude, und mehrere bewaffnete Männer kamen
herausgelaufen und sahen Sarie begeistert in die Hände klatschen. »Sie haben das Ganze mit ein bisschen Dynamit aufgepeppt? Das gefällt mir!«
Der Afrikaner zog die Stirn in Falten und blickte auf die Überreste der Sperrholzzielscheibe, die durch eine ferne Wolke aus Erde und zertrümmertem Fels gewirbelt wurden. »Nur die in achthundert Metern Entfernung.«
»Stört es Sie, wenn ich auf eine andere Scheibe schieße?«
Janani trat zu ihr und riss ihr das Gewehr aus der Hand. »Kommt nicht infrage, Madame. Diese Waffe ist viel zu schwer für Sie, und der Schaft passt überhaupt nicht. Kommen Sie morgen mit Ihren Freunden wieder, dann habe ich etwas für Sie.«
Kapitel siebenundzwanzig
KAMPALA, UGANDA
21. November, 17:41 Uhr GMT + 3
»No problem. Hotel.«
Sarie kicherte leise auf dem Rücksitz, während Jon den Kopf in seine Hände sinken ließ. Sie hatten den Fahrer ein paar Kilometer von dem Waffenmarkt entfernt aufgegabelt, als er zu Fuß zurück nach Kampala trottete. Er war fast ein wenig schockiert, sie lebend wiederzusehen, setzte sich aber dankbar ans Lenkrad, nachdem er seine Rostschüssel von einem Taxi nach Beschädigungen abgesucht hatte.
»Nein«, wiederholte Smith zum fünften Mal. »Hospital . Wir wollen zuerst ins Hospital .«
Durch Howells Umweg, der sich als durchaus nützlich erwiesen hatte, blieb ihnen jetzt keine Zeit mehr, um noch ins Hotel zu fahren, bevor sie sich mit dem Direktor des größten Krankenhauses in Uganda trafen.
»No problem. Hotel.«
Smith stöhnte und ließ sich in seinen Sitz sinken.
»Ich glaube, Hospital und Hotel ist für ihn einfach dasselbe«, warf Sarie ein. »Wie heißt das Krankenhaus doch gleich?«
Dass ihm das nicht selbst eingefallen war, bedeutete, dass er erschöpfter war, als er gedacht hatte. Eine sechzigstündige Reise machte ihm heute doch deutlich mehr zu schaffen als noch mit dreißig.
»Mulago«, sagte er und betonte das Wort sorgfältig. »Nicht Hotel. Mulago Hospital.«
Die Augen des Fahrers weiteten sich verstehend. »Mulago? Du krank?«
»Ja! Genau! Ich bin krank. Sehr, sehr krank.«
»Mulago. No problem.«
Fünfzehn Minuten später kamen sie bei einem riesigen Kasten von einem Gebäude an, das von einem babyblau gestrichenen Geländer umgeben war.
»Mulago!«, verkündete der Fahrer, als Smith die Autotür aufriss und unter seinem Rucksack ins Freie
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