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Die Ares Entscheidung

Die Ares Entscheidung

Titel: Die Ares Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ludlum Robert
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aus, während er die Treppe herunterkam. »Wir haben hier nicht so oft unangekündigten Besuch, und es ist hier in der Gegend auch nicht mehr so friedlich, wie es einmal war. Ich bin Noah Dürnberg.«
    »Freut mich, Sie kennenzulernen«, sagte Smith, während die Autotüren hinter ihm aufgingen. Als er sich umblickte, sah er, dass die Afrikaner, die sich von hinten genähert hatten, schon wieder kehrtmachten.
    Dürnberg bat sie ins Haus, und sie setzten sich im schwachen Licht einer Kerosinlampe an einen schweren Küchentisch. »Wir müssen hier draußen den Strom, den wir brauchen, selbst erzeugen«, erläuterte er. »Darum schalten wir am Abend alles ab. Die Generatoren machen einen Höllenlärm.«
    Er holte ein paar Flaschen Bier aus einem Schrank und teilte sie aus. Sie waren warm, aber Smith öffnete seine Flasche trotzdem dankbar.
    »Wo wollt ihr denn hin?«, fragte Dürnberg und setzte sich auf eine handgeschnitzte Bank beim Fenster.
    »Hierher.«
    »Hierher? Sie meinen die Gegend hier? Was …«
    »Ich meine diese Farm.«
    Der Mann war sichtlich verwirrt, und so fügte Smith hinzu: »Gehe ich recht in der Annahme, dass Ihr Vater Dr. Lukas Dürnberg ist?«
    Er nickte. »Das war er, ja. Er lebt schon seit Jahren nicht mehr.«
    »Das tut mir leid.«
    »Wir haben eigentlich gar nicht damit gerechnet, noch jemanden hier anzutreffen«, sagte Sarie. »Wir haben keine Informationen über Sie gefunden und haben gehofft, dass uns die Leute hier in der Gegend vielleicht weiterhelfen könnten.«
    »Mein Vater hat eins von Idi Amins Kindern gerettet, dafür hat er uns dieses Stück Land gegeben. Ich glaube, man hat uns einfach vergessen – ein paar Weiße, die in einer abgelegenen Gegend eine Farm bewirtschaften, interessieren niemanden. Die Regierung hat in diesen Tagen andere Sorgen.«
    »Es ist sicher nicht leicht hier, wenn man mitbekommt, wie Bahame seine Macht in der ganzen Region ausdehnt«, meinte Howell.
    Der Farmer nickte traurig. »Mein Vater hat dieses Haus gebaut. Wir haben unser Leben hier, Freunde, Leute, die auf uns zählen, damit sie Brot auf dem Tisch haben. Aber meine Frau und mein Sohn sind gerade in Kampala auf der Suche
nach einem Land, das uns aufnimmt. Es ist einfach zu gefährlich geworden hier draußen.«
    »Ich kann mir vorstellen, was Sie durchmachen«, sagte Sarie. »Ich bin auf einer Farm in Namibia aufgewachsen und musste auch weg von dort. Ich denke immer noch jeden Tag daran.«
    Dürnberg nahm einen tiefen Schluck von seinem Bier. »Genug von den Dingen, die sowieso in Gottes Hand liegen. Warum interessieren Sie sich für meine Familie?«
    Smith zog das Dokument hervor, in dem die Vermutung von Dürnbergs Vater erwähnt wurde, eine parasitäre Infektion entdeckt zu haben. Der Farmer überflog den Text kurz, dann stand er auf und holte sich noch ein Bier aus dem Schrank.
    »Sie müssen noch sehr jung gewesen sein, als er daran gearbeitet hat«, sagte Smith.
    »Ich war zwölf.«
    Smith zog die Stirn in Falten. In dem Papier, das er dem Mann gezeigt hatte, war die Zeit nicht angegeben, in der sich das Ganze zugetragen hatte. »Sie erinnern sich noch daran, dass er von dem Parasiten sprach?«
    »Nein«, antwortete Dürnberg und setzte sich wieder zu ihnen. »Aber ich erinnere mich noch, wie er selbst daran erkrankte und meine Schwester Leyna angriff. Und ich erinnere mich auch daran, dass ich das Gewehr nahm, das er mir zum Geburtstag geschenkt hatte, und ihn erschoss.«
    Es wurde still in der Küche. Dürnberg blickte auf ein Fenster, das vor der Dunkelheit draußen zu einem Spiegel geworden war.
    »Es tut mir leid, dass wir davon angefangen haben«, sagte Smith schließlich.
    »Unsere Feldarbeiter verbrannten seine Leiche und wollten
auch Leyna umbringen – sie sagten, die Dämonen würden in ihr wachsen. Wir liefen hinaus und schlossen uns in einem Nebengebäude ein. Sie setzten sich rund um das Gebäude und warteten. Nach einer Weile wurde Leyna verwirrt und wusste nicht mehr, wo sie war. Dann wurde sie wild und griff mich an. Schließlich habe ich sie auch erschossen.«
    Smith verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte sich zurück an die Wand. Sie hatten zwar immer noch keine handfesten Beweise, aber die Sache war trotzdem eindeutig. Es handelte sich also nicht um Massenhypnose oder Drogen. Es war ein Krankheitserreger, und noch dazu einer, der höllisch gefährlich war.
    »Ich weiß, das muss furchtbar für Sie sein, aber können Sie uns noch irgendetwas über diese Krankheit

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