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Die Ares Entscheidung

Die Ares Entscheidung

Titel: Die Ares Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ludlum Robert
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sagen?«, fragte Sarie. »Hat Ihr Vater irgendwelche Experimente damit gemacht? Haben Sie irgendeine Idee, wie er sich die Infektion zugezogen haben könnte?«
    Dürnberg schüttelte den Kopf. »Ich war zu jung, um das mitzubekommen. Aber ich habe da ein paar Dinge, die Ihnen vielleicht weiterhelfen.«

Kapitel einundvierzig
    NORDUGANDA
    25. November, 02:09 Uhr GMT+3
     
     
    Jon Smith griff in die Truhe und nahm eine alte Puppe mit Kleidchen und Spitzenhäubchen heraus. Er legte sie behutsam neben einen Stapel Schwarz-Weiß-Fotos, einen Haufen in Auflösung begriffener Kleider und in Leder gebundene Bücher.
    Es war unerträglich heiß hier oben auf dem Dachboden; durch die Hitze und den Schlafmangel fühlte sich sein Kopf an wie in Watte gehüllt. Howell hatte sich schon vor einer Stunde zurückgezogen und schnarchte friedlich in einer Hängematte, die auf der Veranda aufgespannt war.
    »Was gefunden?«, fragte er und wischte sich den Schweiß vom Gesicht, damit er nicht auf Lukas Dürnbergs Medizindiplom tropfte.
    Sarie hockte im ärmellosen Top und Shorts in der Mitte des vollgestopften Raumes, umgeben von losen Blättern und Notizbüchern, die sie gefunden hatten.
    »Es ist schwer, sich hier nicht zu verzetteln«, sagte sie und tippte auf das ledergebundene Buch in ihrer Hand. »Das ist ein Tagebuch aus den Dreißigerjahren, in dem er über die Verfolgung durch die Nazis schreibt und über seine Pläne, seine Familie hinauszubringen. Ich frage mich, ob Noah das alles mitnehmen will, wenn er hier weggeht. Unsere Bibliothek würde ihm die Sachen aus den Händen reißen.«
    »Bestimmt«, meinte er, nahm einen weiteren Stapel Papiere
aus der Truhe und legte ihn daneben auf den Boden. »Aber wenn ich noch lange hier oben bin, dann schmelze ich.«
    »Amerikaner …«, seufzte sie, legte das Tagebuch beiseite und schlug ein Notizbuch auf, das mit Lukas’ markanter Handschrift vollgeschrieben war. »Eure Klimaanlagen haben euch verweichlicht.«
    Smith lächelte süffisant und beugte sich zu ihr, um die detaillierten Zeichnungen von Pflanzen aus der Gegend zu betrachten. Er versuchte zu lesen, was dabei stand, doch Sarie war schneller und blätterte um.
    Er konnte sich vorstellen, wie schwer es Noah Dürnberg fallen musste, von hier wegzugehen. Dieser Teil von Uganda war wirklich reizvoll, und jetzt musste er alles zurücklassen, was er kannte, und sich irgendwo an einem fremden Ort ein neues Zuhause aufbauen.
    Das Land hier bot seinen Bewohnern so viel, der Boden war fruchtbar, es gab genügend natürliche Ressourcen, und die Leute schienen gewillt, zu arbeiten. Es gab keinen Grund, warum die Menschen in Uganda nicht ein sicheres zufriedenes Leben führen sollten.
    Wären da nicht die dunklen Seiten des Menschen gewesen, die einem umso bewusster wurden, wenn man sich hier in dem von Bahame terrorisierten Land aufhielt und von Erinnerungen an die Nationalsozialisten umgeben war.
    »Moment mal …«
    Smith beugte sich zu Sarie hinunter. »Haben Sie etwas gefunden?«
    »Ich weiß nicht«, antwortete sie, legte die Unterlagen nebeneinander auf den Holzboden und begann sie durchzusehen. »Ja! Hier – ein Parasit, der Tobsucht und Kopfhautblutungen hervorruft. Die Leute hier kennen die Krankheit
offenbar und glauben, die Betroffenen wären von Dämonen besessen. Die Infektion ist in einem Dorf vierzig Kilometer von hier aufgetreten, und die Sterblichkeitsrate scheint hundert Prozent gewesen zu sein. Keiner der Einheimischen hat sich auch nur in die Nähe gewagt, weil sie dachten, das Böse würde sie dann auch packen. Aber Dürnberg hat das Dorf auf eigene Faust gefunden. Er schreibt, es hätte dort ausgesehen wie in einem Kriegsgebiet. Niedergebrannte Hütten, verwesende Leichen überall …«
    Sie verstummte und suchte nach dem nächsten interessanten Eintrag. »Okay, hier – eine Woche später. Er korrigiert sich und schreibt jetzt, dass die Sterblichkeitsrate doch nicht hundert Prozent betrage, nicht einmal annähernd.«
    »Dann haben also einige der Dorfbewohner überlebt?«
    »Ich habe nur gesagt, dass sie nicht an der Infektion gestorben sind. Offenbar wurden diejenigen, die davonkamen, von den umliegenden Stämmen getötet und verbrannt.«
    »So wie Noahs Familie.«
    »Genau. Hier steht, dass die Leute schon vor einigen Jahrhunderten von diesem Phänomen erzählt hätten. Und mit der Zeit entwickelte sich die Tradition, Leute zu töten und zu verbrennen, die man im Verdacht hatte, von Dämonen besessen zu

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