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Die Ares Entscheidung

Die Ares Entscheidung

Titel: Die Ares Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ludlum Robert
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Verletzungen sterben, oder auch an Herzversagen.«

    Die gesund aussehende Frau im Käfig sprang plötzlich auf und begann zu reden. Sie packte die Gitterstäbe mit beiden Händen und schien sich ihrer Nacktheit überhaupt nicht zu schämen.
    Der Arzt blickte zu ihr zurück, mit Mitleid in den Augen, obwohl seine Situation nicht viel besser war. »Bahame hält immer einen Infizierten hier drin fest, damit der Parasit nicht aussterben kann. Wenn der hier so aussieht, als würde er sterben, wird die Frau infiziert, um den Fortbestand zu sichern.«
    Omidi nickte. Auch dieses Vorgehen mochte in seinen Augen für Afrika funktionieren, für einen groß angelegten Angriff in einem modernen Land war es jedoch völlig untauglich. Er vergewisserte sich mit einem kurzen Blick, dass sie noch allein waren, dann zeigte er auf den Kühlschrank. »Kann man eine Probe für den Transport einfrieren?«
    »Nein. Außerhalb des Körpers würde der Parasit nur wenige Minuten überleben. Er ist extrem temperaturempfindlich und lässt sich nicht tiefkühlen – ich habe es einige Male versucht, aber der Erreger stirbt fast sofort ab.«
    Aus dem Gang hörte man Schritte hallen, und sie verstummten beide. Wenige Augenblicke später erschien Bahame in der Höhlenkammer.
    Omidi spannte sich innerlich an. Sollte er versuchen zu erklären, was er hier machte, oder einfach schweigen? Bei Bahame wusste man nie, was ihn zum Explodieren bringen konnte.
    Zum Glück nahm ihm Bahame die Entscheidung ab. »Geh hinaus.«
    Omidi nickte respektvoll und trat in den engen Gang. Er schritt gleichmäßig weiter, während er die Schreie des Arztes und das Krachen von umgeworfenen Gegenständen hinter
sich hörte. Hoffentlich würde Bahame den alten Arzt töten. Der Mann konnte ihm wohl kaum noch irgendwelche nützlichen Informationen geben; eher war damit zu rechnen, dass er unnötige Komplikationen hervorrief.
    Sollte er doch in der Höhle verrotten.

Kapitel neununddreißig
    LANGLEY, VIRGINIA, USA
    24. November, 12:05 GMT-5
     
     
    »Brandon hätte ein solches Aufheben nicht gewollt, aber als sein Freund freut es mich schon, dass wir uns hier an ihn erinnern.« Der Mann trat hinter dem Rednerpult von einem Fuß auf den anderen.
    Dave Collen blendete seine Stimme aus – er konnte sich nicht einmal mehr an den Namen des Redners erinnern, und es interessierte ihn auch nicht, was er zu sagen hatte.
    Der kleine Saal war bis auf den letzten Platz gefüllt. Während er die Gesichter überblickte, fragte er sich, wie viele von ihnen Brandon Gazenga wirklich gekannt hatten und wie viele nur aus Neugier und wegen des Gratisbuffets gekommen waren. In einigen Gesichtern erkannte er echte Gefühle, doch die meisten blickten ernst, aber unbeteiligt drein.
    »Ich bin sicher, jeder hier weiß, was für ein begabter Analytiker Brandon war, aber so wie die Dinge in der Agency nun einmal laufen, hatten viele hier keine Gelegenheit gehabt, ihn näher kennenzulernen und zu sehen, was für ein großartiger Kerl er war«, fuhr der Mann fort, und die Trauer schnürte ihm fast die Kehle zu. »Ich hatte das Glück, in den vergangenen Jahren eng mit ihm zusammenzuarbeiten …«
    Collen sah sich weiter in der Menge um, ohne zu finden, wonach er suchte.
    Es war schon schlimm genug, dass sie Gazenga so früh hatten eliminieren müssen, aber wie er gestorben war, machte
die Sache noch unangenehmer. Wer hätte gedacht, dass er so kurz vor seinem Tod, während er auf seinem schmutzigen Teppich erstickte, plötzlich so viel Rückgrat zeigen würde? Nachdem er gestanden hatte, Russell kontaktiert zu haben, nannte er schließlich auch noch Zeit und Ort des Treffens – und Collen hatte seinen Teil der Abmachung eingehalten und ihm das wirkungslose Gegengift hingehalten.
    Er hatte erwartet, dass Gazenga ihm das Fläschchen aus der Hand reißen und sich die nutzlosen Tabletten verzweifelt in den Mund stecken würde. Doch er hatte sie ganz ruhig entgegengenommen, langsam geschluckt und den Kopf zurückgelegt. Collen ging erst weg, als der Blick des Analytikers starr und leer wurde.
    Sie hatten ihr Team zu dem Treffpunkt geschickt, doch es wurde schnell klar, dass Gazenga gewusst haben musste, dass er sterben würde, und gelogen hatte. Der Tracker, den sie an Randi Russells Wagen angebracht hatten, verriet ihnen, dass sie nach Pennsylvania fuhr, doch es war zu spät, um ihr dort eine Falle zu stellen.
    Collen hob den Kopf, als die Tür am Ende des Saals geöffnet wurde und Randi Russell

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