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Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Titel: Die Artefakte der Macht 01 - Aurian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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Anvar hatte sich schon gefragt, wie es Aurian gelungen war, sie zurückzubringen. »Hattest du denn keine Angst vor ihr?« erkundigte er sich, wobei er ihren Fragen sorgfältig auswich.
    Nereni zuckte mit den Schultern. »Das kann ich nicht einmal mehr sagen – ich war so erleichtert, euch alle wiederzusehen, daß ich keinen Augenblick lang daran gedacht habe …« Sie lächelte vertrauensvoll. »Manchmal glaube ich, daß Frauen praktischer veranlagt sind als Männer – aber laß es niemals Eliizar hören, daß ich das gesagt habe? Wie dem auch sei, du mußt jetzt etwas essen. Ich werde uns eine Mahlzeit zubereiten, und dann könntest du mir ja vielleicht erzählen, wie ihr die da gefunden habt.« Sie zeigte auf Rabe, die mittlerweile wach war und sich leise mit Aurian unterhielt, und zwar, wie Anvar zu seiner Überraschung feststellte, in der Sprache der Khazalim. Ich hätte nie geglaubt, daß sie das schaffen würde, dachte er und erschauderte innerlich. Welche anderen Kräfte mochte die Magusch jetzt noch zu ihrer Verfügung haben?
    Nach einer Weile überredete Aurian Rabe, sich zu den anderen ans Feuer zu setzen, und Anvar war erleichtert, festzustellen, daß das geflügelte Mädchen für Nerenis mütterliche Fürsorge wirklich dankbar war. Während sie aßen, senkte sich die Nacht über die Wüste draußen. Aurian sah zu Anvar hinüber. »Ich glaube, die Zeit ist gekommen, unseren Freunden zu erzählen, was uns nach Süden gebracht hat.«
    Und so machte sie sich daran, den anderen von Miathans Verrat zu erzählen, der sie und Anvar in die Südlichen Königreiche geführt hatte. Anvar bemerkte, daß sie nicht ein einziges Wort über Forral verlor, ebensowenig wie über die Tatsache, daß sie und Anvar nicht verheiratet waren, wie sie behauptet hatten. Und er wunderte sich darüber. Aber vielleicht hatte sie recht. Es konnte nichts schaden, und angesichts der Bräuche dieser Leute war es sicher bequemer, ihre Scharade noch für eine kleine Weile aufrechtzuerhalten? Ohne irgend jemandem Zeit zu geben, etwas zu sagen, stürzte sie sich auf die Ereignisse, die sich im Berg zugetragen hatten, und erzählte, wie sie in den Besitz des Stabs der Erde gekommen war.
    Anvar war sicher, daß Aurian, was diesen Teil ihrer Erzählung betraf, einiges ausgelassen hatte. Sie waren sich so nahegekommen, nachdem sie ihm im Sklavenlager das Leben gerettet hatte, daß er instinktiv wußte, wann sie etwas verbarg. Er spürte ein wachsendes Gefühl der Beklommenheit in sich aufsteigen. Warum hatte Aurian verschwiegen, was geschehen war, nachdem sie sich am vergangenen Abend getrennt hatten? Was hatte sie zu dem Smaragdturm hingeführt? Sie behauptete, die Tür habe sich geöffnet, als sie sich daran gelehnt hätte. Da er jedoch dasselbe versucht hatte, wußte er, daß das wohl ein Märchen war. Anvar kämpfte gegen seinen Verdacht. Was versuchte sie zu verbergen?
    »Dann sagte der Drache, daß ich bewiesen hätte, daß das Schwert für mich geschmiedet wurde.« Aurians Worte holten Anvar abrupt in die Gegenwart zurück.
    »Du hast das Schwert?«
    Die Magusch schüttelte den Kopf. »Es wurde in ein Versteck gebracht. Das Drachenvolk hat es den Phaerie gegeben, damit sie es aus der Welt nahmen. Wenn die Seher recht hatten, werden sie der Welt das Schwert zurückgeben, wenn die Kunde von diesem neuen Bösen sie erreicht. Der Drache hat mir erzählt, daß ich es finden und die Fallen, die zu seinem Schutz aufgestellt wurden, überwinden müsse. Er sagte, die Phaerie hätten einen großen Ansporn, ihre Seite des Handels zu erfüllen, und wenn das Schwert erst der Welt zurückgegeben wird, würde seine Gegenwart mich früher oder später ganz von selbst zu ihm hinziehen.«
    Eine tiefe Stille folgte auf ihre Worte. Alle Augen waren auf die Magusch gerichtet. Anvar versuchte ihren Blick aufzufangen, aber sie biß sich auf die Lippen und sah weg. »Und was ist mit den fehlenden Teilen der Geschichte?« wollte er wissen. »Wie bist du wirklich in diesen Turm hineingelangt? Woher wußtest du überhaupt, daß er da war? Wenn es diesen Drachen gibt, wo ist er jetzt? Und, was noch wichtiger ist, was hast du getan, um die Stadt zu zerstören?«
    »Willst du behaupten, ich hätte gelogen?« Aurians Stimme war gefährlich ruhig. Anvar sah Schmerz und Enttäuschung auf dem Gesicht der Magusch und wußte, daß er sehr hart zu ihr war – vielleicht auch unfair –, aber er mußte die Wahrheit wissen. Der Stab war zu mächtig, als daß er das Risiko

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