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Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Titel: Die Artefakte der Macht 01 - Aurian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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bis hinauf zu den Sternen, als sie den neu geschaffenen Stab der Erde emporhielt!
     
    Shia hatte die Spur der Magusch verloren. Nachdem sie ihre ängstlichen Begleiter durch die halbe Stadt geführt hatte, waren sie schließlich zum Fuß dieses hoch aufragenden, grünen Kegels gelangt, und dort verschwand Aurians Spur. »Ich verstehe das nicht«, sagte sie zu Anvar. »Die Spur führt bis hierher und hört dann plötzlich auf.«
    Anvar fluchte. »Das ist doch lächerlich! Die Spur muß doch hier irgendwo weitergehen. Aurian kann doch nicht verschwunden sein!«
    Shia funkelte ihn wütend an. »Möchtest du es vielleicht mal versuchen?« sagte sie spitz.
    Anvar seufzte. »Es tut mir leid, Shia. Ich weiß auch nicht, was wir jetzt tun sollen. Wir sind um dieses ganze Ding herumgegangen, und es gibt nirgendwo einen Eingang.« Er blickte an den steilen, glasigen Wänden empor. »Und sie konnte doch nicht da raufklettern …« Seine Worte gingen in dem ohrenbetäubenden Brüllen einer Explosion unter. Der Kegel in seinem hellen, grünen Licht und das ganze Gebäude erzitterten bis in die Grundfesten. Anvar und die anderen wurden zu Boden geworfen, als die Erde sich spaltete und unter ihren Füßen zu stampfen begann. Ein gewaltiger Sturm schien sich aus dem Nichts zu erheben, raste heulend und kreischend um die Gebäude der Stadt und peitschte erstickende Wolken von Staub und Trümmern auf. Anvar bemühte sich vergeblich, wieder aufzustehen. »Sie ist da drin!« rief er über den Lärm des Sturms hinweg. »Sie muß da drin sein!« Große Götter, was hatte sie diesmal angestellt?

 
34
Erdbeben!
     
     
    Anvar drückte sich flach auf den Boden, als die Erde zu zittern und zu beben begann. Ganz in der Nähe konnte er die anderen sehen, die von den Gewalten des ungeheuren Sturmes und der sich unter ihnen auf tuenden Erde ebenfalls niedergeworfen worden waren. Der Staub, den der Wind ihm in die Kehle trieb, machte ihn würgen, und er rieb sich die Augen. Dann entdeckte er ganz in der Nähe Rabe. Das geflügelte Mädchen, das in dem Unwetter nicht fliegen konnte, war totenbleich und weinte vor Angst. Noch bevor er irgend etwas tun konnte, fuhr ein Windstoß unter ihre Schwingen, hob sie halb vom Boden und rollte sie vor sich her. Bohan griff, als sie an ihm vorüberrutschte, nach ihrem Handgelenk, und sein Gewicht diente Rabe als Anker, während sie mit ihrer freien Hand seine Kleider zu fassen bekam und sich mit angstverzerrtem Gesicht an ihn klammerte.
    Ein gräßliches Knirschen von oben zwang Anvars Blick in die Höhe. Vor seinen entsetzten Augen zog sich ein ganzes Netz weit aufklaffender Risse über die grünen Wände des Turms. »Wir müssen hier weg!« schrie er und versuchte, auf die Beine zu kommen, nur um sogleich wieder von dem scharfen Wind, der seine Worte davonwehte, zu Boden geschleudert zu werden. Shia war die einzige, die ihn wegen ihrer gedanklichen Verbindung hatte hören können.
    »Wie?« Das eine Wort klang hart vor Angst.
    Die Risse wurden breiter, und zu seinem Entsetzen sah Anvar, daß es den anderen Gebäuden in ihrer Nähe nicht besser ging. Der Ring der Zerstörung breitete sich von dem Turm aus, um nicht nur die ganze Stadt, sondern die gequälten Knochen des Berges selbst zu verschlucken. Er warf sich zur Seite, als der Boden unter ihm aufriß und sich ein gewaltiger Spalt öffnete. Zu spät! Anvar schrie auf, als die Erde unter ihm nachgab und ihn kopfüber in den gähnenden Abgrund stürzen ließ, dessen Ränder sich bereits wieder schlossen.
    Ein scharfer Schmerz durchzuckte sein Bein, als ein starker Griff sich um seinen Knöchel schloß. Anvars Sturz fand ein ruckartiges Ende, und er baumelte mit dem Kopf nach unten über der sich schließenden Kluft. Von Angst geschwächt, spürte er kaum, daß auch sein anderer Knöchel ergriffen wurde; das einzige, was er wußte, war, daß er nach oben und in Sicherheit gezogen wurde. Der gezackte obere Rand der Erdspalte rammte sich ihm schmerzhaft in den Magen und in die Rippen und zerfetzte sein dünnes Wüstengewand. Die knirschenden Ränder des Felsens schnappten zu und verpaßten seine zuckenden Finger nur um wenige Zentimeter. Er spürte, wie er grob auf die Füße gestellt wurde, und fand sich plötzlich Auge in Auge mit Aurian wieder.
    »Geh da rein!« Sie schob ihn auf einen Eingang zu, eine Öffnung in der Wand des grünen Turms, die vorher nicht dagewesen war. Shia hockte schon im Innern des Turms, das Gesicht verzogen zu einem Fauchen.

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