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Die Artefakte der Macht 02 - Windharfe

Die Artefakte der Macht 02 - Windharfe

Titel: Die Artefakte der Macht 02 - Windharfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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Abscheu je zurückgewinnen?
    Jetzt, da er gezwungen worden war, der Wahrheit ins Gesicht zu sehen, entsetzte ihn das Ausmaß seiner Irrtümer. Ich hätte Forral niemals töten dürfen, dachte er. Das war mein erster und größter Fehler – und mein erster Schritt auf dem Weg, der uns zu diesem furchtbaren Tag geführt hat. Der Kommandant war ein Sterblicher gewesen – so sehr es mich geärgert hat, ich hätte doch nur zu warten brauchen … Und wäre Anvar nicht mit Aurian geflohen, hätte auch er niemals seine Kräfte wiedererlangt. Er wäre hiergeblieben, ein niedriger Diener unter meiner Kontrolle. Und das Kind – wäre es mit Aurians Kräften geboren worden, hätte es vielleicht ein großer Magusch werden können, ein Gewinn für unsere so klein gewordene Gemeinschaft … aber an dieser Stelle gebot Miathan seinen Gefühlen Einhalt. Er hätte es einfach nicht ertragen können, wenn Aurians Halbblutmischling der erhabenen Gesellschaft der Magusch beigetreten wäre, ebensowenig wie er den Gedanken daran ertragen konnte, daß Anvar …
    Und doch – Miathan biß die Zähne zusammen und zwang sich, der Wahrheit ins Gesicht zu sehen –, Aurian und Anvar waren praktisch die einzigen Magusch, die ihm noch geblieben waren. Dank seiner Dummheit in der Nacht der Todesgeister waren Finbarr und Meiriel nicht mehr da. Und D’arvan – nun der war ohnehin nicht von großem Nutzen gewesen, aber auch er war nun auf jeden Fall verloren. Davorshan war tot und Eilin von der Bildfläche verschwunden. Die einzige Magusch, die Miathan jetzt noch hatte, war Eliseth, und der konnte er nicht trauen.
    Aurian war nun seine einzige Hoffnung, die einzige Vollblutmagusch, auf die er vielleicht noch Einfluß ausüben konnte. Und außerdem war sie Aurian, und er hatte sie von Anfang an begehrt. Ich muß sie zurückgewinnen, dachte Miathan verzweifelt. Ich muß – aber wie? Nicht, indem er Anvar tötete, soviel stand fest. Selbst wenn es ihm überhaupt gelingen sollte, den Magusch zu finden. Wenn er das tat, würde er seine Chancen damit vollkommen zunichte machen. Nein, so widerwärtig der Gedanke auch sein mochte, Anvar mußte verschont werden – zumindest für den Augenblick. Das sollte ihm eigentlich Aurians Dankbarkeit eintragen, und später konnte er sich ja immer noch eine Möglichkeit ausdenken, sich zwischen die beiden zu stellen.
    Und das Kind? Miathan schauderte, riß sich dann jedoch zusammen. Er warf einen verstohlenen Blick zu dem verborgenen Versteck hinter der Wand, wo die glanzlosen, verfluchten Überreste des Kessels verborgen lagen. Gab es eine Möglichkeit, den Fluch wieder rückgängig zu machen? Und würde er sie rechtzeitig entdecken können?
    »Tausendmal verdammt sollst du sein! Wie konntest du sie entkommen lassen!« Die Tür prallte heftig gegen die Wand und vibrierte in ihren Angeln. Mit zornesbleichem Gesicht stand Eliseth vor ihm. »Ich verfluche dich!« fauchte sie. »Ich hätte es die ganze Zeit über wissen müssen, daß du vorhattest, mich zu betrügen und zu hintergehen!«
    Die Jahre fielen von Miathans Schultern ab wie ein Mantel. Mit einem Ruck sprang er auf die Füße und schleuderte ihr einen Machtstrahl entgegen, der wie ein Peitschenschlag über ihr Gesicht fuhr, wo er einen häßlichen, dunkelroten Striemen hinterließ. »Schweig still! Trotz all deiner Machenschaften bin ich immer noch der Erzmagusch!«
    Eliseth taumelte, drehte sich halb herum und schlug sich die Arme über das Gesicht. Als sie sie senkte, standen Tränen des Schmerzes in ihren Augen, aber sie faßte sich schnell wieder und sah ihm direkt in die Augen. Heißer Zorn verzerrte ihre lieblichen Züge. »Erzmagusch von was?« höhnte sie. »Hast du in letzter Zeit mal aus deinem Fenster gesehen, Miathan? Hast du bei all deinen endlosen Geistreisen je daran gedacht, hinabzublicken und zu sehen, was mit deiner Stadt geschieht? Was in dem Land geschieht, das du jetzt beherrschst? Du bist Erzmagusch über eine Handvoll ignoranter, gemeiner Sterblicher – halb verhungert, mürrisch und vom Haß verbittert. Ist das die Macht, die du so begierig und zu einem so hohen Preis gesucht hat?« Sie stieß ein schrilles Lachen aus. »Während du deine Zeit damit verschwendest, wie ein sabbernder, geistloser Greis dieser Hündin hinterherzujammern, bricht dein neugewonnenes Reich um dich herum in Stücke!«
    Innerlich schrak Miathan vor der Gehässigkeit in ihrer Stimme zurück. Er war jedoch zu vorsichtig, um auch nur die geringste Spur von

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