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Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert

Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert

Titel: Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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seit dem letzten Mal ganz gehörig gewandelt haben.«
    Als die Magusch ihre Finger um den Stab schloß, spürte sie, wie seine Macht geschmolzenem Feuer gleich durch ihre Adern schoß. Ihre eigene Magie flammte mit jäher Wildheit auf, gestärkt durch die Kraft des Artefakts. »Anvar, Chiamh«, sagte sie schnell, »haltet den Stab fest, damit ihr eure Gedanken mit den meinen verbinden könnt. Was es auch sei, ich möchte, daß ihr es ebenfalls hört.« Als sie spürte, daß die Gedanken ihrer Freunde mit ihren eigenen verbunden waren, schloß sie die Augen und konzentrierte sich mit aller Macht auf das schwache, ferne Gedankenflüstern.
    Nachdem Aurian ihr Bewußtsein jenem leisen Ruf entgegengestreckt hatte, schien die Gedankenstimme auf sie zuzuspringen, als sei der Rufer bisher in einem Zimmer eingesperrt gewesen, dessen Tür sich plötzlich geöffnet hatte. Die Stimme, die nach ihr gerufen hatte, war nun verzweifelt und den Tränen nahe.
    »Hier bin ich!« durchbrach Aurian das verängstigte Flehen. »Wer bist du?«
    »Lady Aurian? Bist du das wirklich? Oh, den Göttern sei Dank! Ich habe nicht geglaubt, daß ich dich jemals finden würde. Herrin – ich bin es, Zanna. Vannors Tochter …«
    »Was? Wie, in aller Welt, hast du es geschafft, mich auf diese Weise zu erreichen?«
    »Durch einen Kristall, Herrin. Einen von denen, die du in der Akademie benutzt hast, um die Diener herbeizurufen. Ich habe mich als Dienerin ausgegeben und bin hierhergekommen, um die Magusch auszuspionieren, aber jetzt, da der Erzmagusch meinen Vater gefangen hat …«
    Mit wachsendem Entsetzen lauschte Aurian Zannas Geschichte. Wie lange war es her, überlegte sie voller Schuldbewußtsein, daß sie zum letzten Mal auch nur einen einzigen Gedanken an Vannor verschwendet hatte? Sie hatte den Kaufmann immer gern gehabt, und sich vorzustellen, daß er sich hilflos und gequält in den grausamen Händen von Miathan und Eliseth befand, ließ ihr das Blut in den Adern erstarren. Und was Zanna betraf … Die Magusch war zutiefst überrascht von dem Mut und der Kühnheit des jungen Mädchens – und entsetzt, daß sie selbst Vannors Tochter mit ihrem Verhalten ein Beispiel gegeben hatte. Meine Güte, dachte die Magusch, sie ist doch kaum mehr als Kind – und mußte schleunigst ihre Meinung ändern, als Zanna ihr erzählte, wie Janok zu Tode gekommen war.
    »Aber nun könnte jederzeit jemand bemerken, daß er verschwunden ist«, endete Zanna, »und ich muß meinen Vater heute nacht von hier fortschaffen – danach haben wir keine Chance mehr. Aber wie kann ich ihn aus dem Maguschturm herausbringen, und selbst wenn ich das schaffe, was machen wir dann? Vater hat mir erzählt, daß es unter der Bibliothek einen Weg durch die Tunnel gibt, aber die Tür zu den Archiven ist immer verschlossen, und ich kann nicht hinein …«
    »Doch, das kannst du«, erwiderte Aurian schnell. »Und ich erkläre dir jetzt, wie du es anstellen mußt. Aber nimm den Kristall mit für den Fall, daß du noch einmal mit mir sprechen mußt – und außerdem«, fügte sie lächelnd hinzu, »möchte ich wissen, wie die Sache ausgeht. Jetzt hör mir genau zu, Zanna. Du mußt folgendes tun …«
    Nachdem sie dem Mädchen ihre Anweisungen gegeben hatte, blieb Aurian nichts anderes übrig, als sich mit einigem Unbehagen von Zanna zu verabschieden. Sie hatte versucht, tröstend und ermutigend zu klingen, aber in ihrem Herzen wußte sie, daß es noch eine ganze Menge gab, was bei Vannors Flucht schiefgehen konnte.
    »Versuch, dir nicht allzu große Sorgen zu machen«, meinte Anvar. »Du hast alles getan, was du tun konntest, und Zanna mangelt es weder an gesundem Menschenverstand noch an Mut. Stell dir nur vor, ein junges Mädchen wie sie, und sie hat Janok getötet!« In seinen Augen blitzte wilde Freude auf, und Aurian erinnerte sich daran, wie sehr er unter dem brutalen Küchenmeister zu leiden gehabt hatte – und wie eben jenes Martyrium dazu geführt hatte, daß sie ihn schließlich kennenlernte.
    Bevor sie jedoch Zeit für eine Antwort fand, brachte ein gewaltiges gedankliches Brüllen, das laut genug war, um ihr fast das Gehirn aus dem Schädel zu blasen, alle anderen Überlegungen mit Macht zum Schweigen.
    »Aurian – schnell! Deine schwachsinnigen Pferdeleute schießen auf uns!« Die Stimme, die durch die Gedanken der Magusch hallte, gehörte Shia.
    »Hölle und Pest über sie!« Fast noch bevor ihr die Worte über die Lippen gekommen waren, hatte Aurian Wolf seinen

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