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Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert

Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert

Titel: Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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gebreitet.
    »Verfluchter Mist!« schimpfte Schiannath, dessen Worte das entsetzte Aufkeuchen seines Begleiters übertönten. Yazour, der versuchte, seine Panik niederzukämpfen, konnte den Xandim leise vor sich hin fluchen hören, während dieser nach Feuerstein und Zündhölzern suchte – und dann ein leises, metallisches Klirren, als eines der beiden Dinge zu Boden fiel.
    »Du unbeholfener Narr«, zischte Yazour, während er mit zitternden Händen sein eigenes Gewand nach Zündmaterial durchsuchte. Im Namen des Schnitters, wo hatte er nur diesen verfluchten Feuerstein hingesteckt? Er konnte die Dunkelheit kaum ertragen – und ohne eine Lichtquelle hatten sie kaum eine Chance, jemals wieder aus den Kellern herauszufinden.
    Schiannaths Gedanken hatten sich, so schien es, in ähnlichen Bahnen bewegt. »Nun, zumindest werden wir hier unten nicht verhungern«, murmelte er.
    Der grimmige Humor seines Freundes trug einiges dazu bei, daß auch Yazour wieder Mut faßte. »Wenn wir bloß das verflixte Bier fänden, dann wäre es mir ganz egal, wie lange wir hier unten bleiben müßten. Und das wäre auch gut so«, fügte er ein wenig bissig hinzu, »denn der Idiot, der dich eben einen Narren genannt hat, scheint seine Ausrüstung zum Feuermachen in seinem anderen Gewand vergessen zu haben.«
    Schiannath brach in lautes Gelächter aus. Yazour spürte, wie eine Hand in der Dunkelheit über seinen Ärmel strich, und dann legten sich die starken, warmen Finger seines Freundes fest um die seinen.
    »Ich will nicht, daß wir uns verlieren«, sagte der Xandim leise. »So – ich gehe jetzt so lange nach links, bis wir eine Wand finden, an der wir uns orientieren können …« Dicht an die Wand gedrückt, begannen sie das hoffnungslose Unterfangen, sich ihren Weg zurück durch die Keller zu suchen.
    Es war schwer, sich in der Dunkelheit ein gewisses Maß an Zeitgefühl zu bewahren. Yazour hatte den Eindruck, daß sie sich schon seit Stunden blind durch irgendwelche Gänge tasteten, obwohl sein Mangel an Hunger und Durst und seine immer noch vorhandenen Kraftreserven ihm sagten, daß dies nicht möglich sein konnte. Dennoch hätte er, als sie das erste schwache und weit entfernte Flackern von Fackellicht in den Tiefen der Gewölbe vor sich sahen, auf die Knie fallen und vor Dankbarkeit weinen können. Ein heiserer Freudenschrei von Schiannath sagte ihm, daß der Xandim das Licht ebenfalls gesehen hatte. Während sie einander noch immer bei den Händen hielten, um sich nicht zu verlieren, stürzten sie nach vorn, wobei sie lauthals schrien, um Aufmerksamkeit zu erregen. Erst als sie Hals über Kopf in einen Ring funkelnden Stahls stolperten, wurde Yazour und Schiannath klar, daß sie genau die falsche Art von Aufmerksamkeit erregt hatten.
     
    Mit Hilfe von Basileus fand Anvar seinen Weg durch das Gewirr fackelbeleuchteter Korridore, die sich wie Arterien durch das Herz der Festung verzweigten. Je weiter er ging, um so schmaler, staubiger und düsterer wurden die Gänge, bis er schließlich seine Nachtsichtigkeit benutzen mußte und gezwungen war, seinen Schritt auf dem abgetretenen, rissigen Steinboden zu verlangsamen. So, wie Basileus einst Chiamh durch seine Belüftungskanäle geführt hatte, sandte er nun ein Fünkchen leuchtenden Nebels vor Anvar her, das ihm bei jeder Wegkreuzung die Richtung wies; aber Anvar ertappte sich dennoch dabei, wie er undankbar darüber nachgrübelte, daß das Erdwesen seine Eingeweide durchaus etwas weniger kompliziert hätte gestalten können. Anvars eigene Eingeweide waren jedenfalls vor Anspannung wie verknotet, während er immer weiter lief. Obwohl Basileus ihm versprochen hatte, ihn zu warnen, falls irgendwelche bewaffneten Feinde in seine Nähe kommen sollten, erwartete er an jeder Biegung, in Schwierigkeiten zu geraten. Nach einer Zeit, die eine ganze Ewigkeit für sich in Anspruch genommen zu haben schien, war er noch immer an keiner einzigen Stelle vorbeigekommen, die er wiedererkannt hätte. »Bist du sicher, daß dies der richtige Weg ist?« fragte er Basileus.
    »Ich führe dich durch die alten Seitengänge«, erwiderte der Moldan gereizt, »es sei denn, du würdest einen schnelleren Weg vorziehen – einen, auf dem es von Xandim-Kriegern nur so wimmelt.«
    »In diesem Falle bin ich mit dem Weg, den du gewählt hast, durchaus einverstanden – solange ich rechtzeitig ans Ziel gelange.«
    »Wir kommen zu spät, um zu verhindern, daß deine Kameraden in Gefangenschaft geraten, aber bisher

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