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Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert

Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert

Titel: Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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die hölzernen Dielenbretter. Das schwache, kalte Licht ließ sie rätselhaft funkeln, doch nur zwei bargen das Glitzern hellen Feuers in ihren Herzen: der dunkelrote und der blausilberne Edelstein. Aber irgendwo mußte noch ein weiterer sein, einer, in dem ein schwacher grüner Funke schlummerte. Zanna hielt die Kristalle einen nach dem anderen ins Mondlicht und spähte in ihre mit Juwelen besetzten Tiefen, bis sie den gefunden hatte, nach dem sie suchte. Wie eine Statue kniete sie im Licht des Mondes, wölbte die Hände über den Kristall und konzentrierte sich mit einem Gebet an alle Götter, die sie kannte, auf das Bild der Lady Aurian.

 
12
Ein Hilfeschrei
     
     
    Was Aurian an der Xandim-Festung am besten gefiel, war die Tatsache, daß sich das Innere so vollkommen vom Äußeren unterschied. Während das riesige Gebilde von außen stämmig und solide wirkte und aus geraden Linien und scharfen Winkeln bestand, konnte doch jeder, der Augen hatte, sofort erkennen, daß die Wände des Gebäudes in ihrem Innern kein totes, von Menschen geschaffenes Artefakt beherbergten, sondern ein lebendes Wesen. Die Flure und Kammern hatten Böden und Wände, die ohne sichtbare Verbindung ineinander wuchsen; die gewölbten Decken wiesen Rippenmuster auf, die wie Knochen aussahen: alles, angefangen von den Fenstern bis zu den Feuerstellen, von den Oberschwellen der Türen und den Fackelhaltern, von den Bänken, die genau in der richtigen Höhe aus den Wänden hervorsprangen, um Menschen bequeme Sitze zu bieten, bis hin zu den breiten Steinvorsprüngen, die die Xandim mit Schaffellen und Heidekraut bedeckten, so daß sie bequeme Betten ergaben – das alles ging so nahtlos und fließend ineinander über, daß es sich nur um ein organisches Etwas handeln konnte.
    Chiamh hatte die Magusch und ihre Begleiter in einer Zimmerflucht auf der Rückseite der Festung untergebracht, in einem quadratischen Türmchen, das sich über den Hauptteil des Gebäudes erhob und bis zu den Felsen reichte, die sich dahinter auftürmten. Der wuchtige kleine Turm hatte zwei Stockwerke, die jeweils aus einer ganzen Anzahl kleiner, miteinander verbundener Zimmer bestanden. Das obere Stockwerk erreichte man durch eine Wendeltreppe, die unten mit einer schweren Tür versperrt werden konnte und so unerwünschte Besucher abhielt. Die Räume waren eng, aber gemütlich und leichter zu heizen als die riesigen, von Echos erfüllten Hallen im Hauptteil des Gebäudes, und jeder fühlte sich sicherer, wenn er mit den anderen zusammenblieb. Selbst Parric hatte sich – sehr zum offensichtlichen Ärger der Xandim-Älteren – geweigert, die offiziellen Quartiere des Rudelfürsten zu beziehen. Auch er hatte es vorgezogen, mit seinen Freunden zusammenzusein.
    Aurian und Anvar teilten sich zwei Kammern im oberen Stockwerk mit Shia, Khanu und den Wölfen; Bohan und Yazour bewohnten angrenzende Zimmer, und Chiamh schlief in einem Nebenzimmer dahinter. Schiannath und Iscalda, die sich nach ihrer Verbannung ihrer Stellung unter den Xandim immer noch ein wenig unsicher waren, hatten es ebenfalls vorgezogen, bei den Magusch zu bleiben Sie teilten sich das untere Stockwerk mit Parric und Sangra. Nach Elewins Tod hatte Yazour beschlossen, nach unten zu ziehen, um bei Schiannath und Iscalda zu sein, mit denen er sich schnell angefreundet hatte. Das erleichterte die Situation in dem überfüllten oberen Stock ein wenig, denn die großen Katzen nahmen erstaunlich viel Platz ein, und die Wölfe zogen es vor, ein kleines Gebiet für sich allein zu haben, fern von allzu großer menschlicher Störung. Sie hatten sich eine Höhle unter dem Tisch geschaffen und ein Loch in die Strohmatten gescharrt, um sich ein Bett zu schaffen, das Aurian schließlich mit den Überresten ihres zerfetzten, fadenscheinigen alten Umhangs ausgestattet hatte.
    Chiamh, der auch an die Bedürfnisse des nichtmenschlichen Teils ihrer Gesellschaft dachte, hatte dieses Quartier mit großer Sorgfalt ausgewählt. Die Kluft zwischen dem Fenster von Bohans Zimmer und den Felsen maß kaum mehr als zwei Spannen, und er hatte eine grobe, aber funktionstüchtige Brücke konstruiert, über die Shia und die Wölfe Zugang zu einer Reihe von schmalen Felsvorsprüngen fanden, von denen aus sie mühelos auf den Windschleierberg gelangten; dort konnten sie nach Herzenslust jagen oder einfach auch nur umherziehen, ohne zwischen den vielen Xandim, die sowohl in als auch vor der Festung hausten, Spießruten laufen zu

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