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Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert

Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert

Titel: Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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den Felsblock zu bewegen. Die große Steinplatte fiel krachend vornüber, und gerade einen Sekundenbruchteil, bevor das Dach auf sie herunterstürzte, riß Aurian ihren brüchig gewordenen Schild wieder hoch und spürte, wie Anvar das ganze Gewicht seiner Kraft der ihren hinzufügte. Nach einem einzigen schnellen Blickwechsel flohen sie zurück durch den Tunnel, den sie mit so großer Mühe geöffnet hatten, und prallten mit dem Boten zusammen – wer immer es auch sein mochte. Aurian griff nach einem durch die Luft schlagenden Arm und zerrte den Himmelsmann hinter sich her, bis sie kurz darauf alle drei aus dem Tunnel heraus und in helles Tageslicht traten. Hinter ihnen war ein donnerndes Krachen zu hören, und lose Steine stürzten die zerstörten Wände des Tempels hinunter, während der Boden unter ihnen zu zittern begann. Dann hörte man nichts mehr außer Stille – und sah nichts mehr außer der Staubwolke, die aus dem dunklen Schlund des Tunnels stieg und das fahle Licht des frühen Tages verfinsterte.
    »Du verdammter Narr!« fauchte Aurian und stürzte sich auf den glücklosen, bebenden Boten. »Du hättest uns um ein Haar alle umgebracht.« Ohne auf die gestammelten Entschuldigungen des Himmelsmannes zu achten, sah sie sich nach Cygnus um, der wirklich mehr Verstand hätte haben müssen, als irgendwelche Leute in den Tunnel hineinschlendern zu lassen, solange dort magische Kräfte am Werk waren. Sie war sicher, einen flüchtigen Blick auf ihn erhascht zu haben, als sie aus dem Tunnel getreten war, aber jetzt war er verschwunden – wahrscheinlich würde er so lange unauffindbar bleiben, bis sie und Anvar es geschafft hatten, ihre schlimmste Wut anderweitig abzureagieren.
    Anvar, in dessen blauen Augen eisiger Zorn stand, blickte in die Mündung des Tunnels und versengte die Luft mit Flüchen. Dann legte er Aurian einen Arm um die Schultern und seufzte erbittert. »Das wär’s wohl«, murmelte er. »Da unten werden wir jetzt nichts mehr finden, ohne den ganzen Berg abzutragen.«
    Aurians Mut sank. »Nun ja, es war ohnehin nur eine winzige Hoffnung, daß wir da unten wirklich etwas finden würden, das uns zum Flammenschwert führen könnte. Irgendwie werden wir es schon schaffen, Liebster.«
    »Wir müssen«, pflichtete Anvar ihr grimmig bei. »Wir haben keine andere Wahl.«
    Hand in Hand standen die beiden da und spähten verdrossen zu der dunklen Mündung des zusammengebrochenen Tunnels hinüber. Nach einer Weile bemerkte Aurian den geflügelten Boten, der sich immer noch ängstlich in ihrer Nähe hielt und eindeutig versuchte, genug Mut zusammenzuraffen, um die Aufmerksamkeit (und wahrscheinlich den Zorn) der beiden Magusch zu erringen. Seufzend drehte sich Aurian zu dem Himmelsmann um. »Na und?« blaffte sie. »Spuck es aus, Mann! Was ist so schrecklich wichtig, daß du unser aller Leben dafür riskieren mußtest?«
    Der Bote erbleichte unter ihrem vernichtenden Blick. »Herrin«, sprudelte er vor. »Hier ist jemand aus Incondors Turm, der Euch sehen möchte. Sie besteht darauf, auf der Stelle mit Euch zu reden.«
    »Sie?«
    Anvar runzelte verblüfft die Stirn. »Im Augenblick ist nur eine einzige Sie im Turm, wenn man die Xandim nicht mitzählt, und das ist Nereni. Aber sie würde doch nicht einmal im Traum daran denken …«
    »Es muß Nereni sein«, unterbrach ihn Aurian. »Wer sonst könnte zu uns nach Aerillia kommen? Es könnte natürlich eine der Xandim-Frauen sein, denke ich – aber ich bezweifle, daß Parric eine Fremde zu uns schicken würde. Aber wenn es Nereni ist, und wenn sie tatsächlich diesen ganzen Weg geflogen ist, und das auch noch allein, dann muß es sich um etwas Dringendes handeln. Wir sollten besser gehen und feststellen, was sie will.«
     
    Nereni schlang taube Finger um das dünne Metall des Kelchs und nahm einen weiteren Schluck von dem warmen gewürzten Wein, in der Hoffnung, daß ihre Hände dann endlich aufhören würden zu zittern. Der Mut der Verzweiflung, der sie so weit getrieben hatte, drohte ihr langsam, aber sicher zu entgleiten. Die Reise durch die Luft in dem hauchdünnen, schwingenden Netz war ein Alptraum gewesen, der ihre furchtbarsten Phantasien in den Schatten gestellt hatte. Zu Anfang war es ihr gar nicht so schlimm erschienen, solange die Dunkelheit noch ihre Umgebung unsichtbar machte und ihre Gedanken ganz und gar ausgefüllt waren mit dem Zorn über ihren unvernünftigen, maultierstörrischen Ehemann und der kalten schrecklichen Furcht, daß Eliizar

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