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Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert

Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert

Titel: Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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sie wirklich zwingen würde, sich zwischen ihm und Aurian zu entscheiden – den beiden Menschen, die sie auf der Welt am meisten liebte. Schließlich jedoch hatte das Unbehagen in der eiskalten Luft sie von ihren Sorgen abgelenkt. Dann hatte der Sonnenaufgang ihre geflügelten Träger eingeholt und Nereni, die unklugerweise hinuntergeschaut hatte, war ein schwindelerregender Blick auf gezackte Gipfel zuteil geworden, die so weit – so entsetzlich weit – unter ihr lagen. An dieser Stelle hatte sie sowohl ihr Unbehagen als auch ihre Sorgen vergessen und einfach nur die Augen geschlossen und angefangen zu beten.
    Der Alptraum hatte ein jähes Ende gefunden, als sie unsanft auf einer harten Oberfläche abgesetzt wurde. Leise Verwünschungen vor sich hin murmelnd, öffnete Nereni die Augen und stellte fest, daß sie sich auf einem schmalen Balkon ohne jegliches Gitter befand. Auf der einen Seite lag eine gewaltige Masse kunstvoll behauener Steine, die sich als die Mauer eines Turms erwiesen. Auf der anderen Seite … Nereni unterdrückte ein Keuchen und riß ihren Blick schnell von der scheinbar endlosen Schlucht los.
    Eine hohe gewölbte Tür aus zerbeultem Kupfer führte vom Balkon in den Turm hinein. Einen Augenblick lang verwirrte Nereni die ungewöhnliche Konstruktion, denn Metalltüren mußten doch schwer sein, sperrig und kalt, aber dann wurde ihr klar, daß Holz auf diesen kahlen Gipfeln wahrscheinlich sehr rar war, während man im Gerippe der Berge sicher problemlos Metall abbauen konnte. Einer ihrer geflügelten Träger zeigte mit einer spöttischen Verbeugung und einem Grinsen, das Nereni ihm am liebsten aus seinem selbstgefälligen Gesicht geschlagen hätte, auf die Tür. Jetzt ärgerte sie sich darüber, daß sie ihn hatte sehen lassen, wie sehr der Flug sie erschreckt hatte. Der andere Himmelsmann erwies sich jedoch als freundlicher. Er tätschelte ihr tröstend den Arm und befreite sie, nachdem er sich zwischen Nereni und den Rand des Abgrunds gestellt hatte, aus den Maschen des Netzes. Dann half er ihr, sich hinzustellen – auf eingefrorene Füße, in denen genausoviel Gefühl war wie in zwei Eisblöcken. Schwer auf seinen Arm gestützt, humpelte sie, so schnell sie konnte, in die Kammer jenseits der Landeplattform, stolperte, als ihr Führer ihren Arm losließ – und fuhr erschreckt zusammen beim Anblick der gewaltigen schwarzen Gestalt, die aus dem Schatten auf sie zuschoß.
    »Shia!« rief Nereni überglücklich. Es schien so lange her zu sein, daß sie sie große Katze das letzte Mal gesehen hatte – nicht seit jener entsetzlichen Nacht, in der der schwache Prinz Harihn, dessen Geist von dem bösen Zauberer Miathan beherrscht worden war, seine Soldaten auf den Turm von Incondor gehetzt hatte. Um ehrlich zu sein, hatte Nereni, als Shia aus dem Turm geflohen war, um den kostbaren Erdenstab in Sicherheit zu bringen, keinen Augenblick geglaubt, die Katze jemals wiederzusehen. Jetzt schämte sie sich für ihre Zweifel und bückte sich, um Shia zu umarmen, während die Katze ihren riesigen Kopf an ihrer Hüfte rieb und die kleine Frau beinahe umgeworfen hätte.
    »Du hast es geschafft!« rief Nereni. »Du wundervolles, tapferes Geschöpf – wie ist es dir nur gelungen? Den Stab so viele Wegstrecken zu tragen, durch Kälte und Hunger und größte Härten …« Ihre Stimme verlor sich, als sie plötzlich ihre Umgebung wahrnahm – und zwei weitere große Katzen, die den größten Teil des Platzes innerhalb der Kammer einzunehmen schienen. Eine der Katzen hatte sich in tiefem Schlaf zusammengerollt, auf einem mit einer Daunendecke versehenen kreisförmigen Ding, das die Himmelsleute wohl als Bett benutzten, während die andere Katze in der Nähe saß und Nereni beobachtete, die funkelnden goldenen Augen rund vor Neugier.
    Die kleine Frau erstarrte, und ihr Herz hämmerte wie wild – dann warf Shia ihr einen fragenden und einigermaßen entrüsteten Blick zu, bevor sie ihren Kopf an dem der anderen Katze rieb. Nereni kam sich ziemlich töricht vor, als sie endlich begriff, daß diese ehrfurchtgebietenden Tiere Freunde von Shia waren und daß sie von ihnen nichts zu befürchten haben würde. Nichtsdestoweniger fühlte sie sich sicherer, wenn sie ihnen nicht zu nahe kam. Shia war eine alte, vertraute Kameradin, doch diese fremden, wilden und undurchschaubaren Tiere konnten ganz anders sein – und Nereni war vollkommen allein mit den Katzen. Von Aurian und Anvar war nichts zu sehen.
    Nereni, die plötzlich

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