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Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert

Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert

Titel: Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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wußte, ihr wart beide in Gefahr, und ich mußte auf schnellstem Wege hierher – ich brauchte einfach Rabes Hilfe.« Sie blickte hinunter auf Shia, die sich in tiefem Schlaf zusammengerollt hatte und den größten Teil des Platzes in dem merkwürdig aussehenden kreisförmigen Ding einnahm, das die Geflügelten als Bett benutzten.
    Die große Katze war immer noch erschöpft von ihrem heroischen, beinahe unmöglichen Aufstieg über die schroffen Felsen nach Aerillia, um Anvar den Stab der Erde zu bringen – und ihr Anteil an dem Kampf, der in Incondors Tempel stattgefunden hatte, hatte zum Tod von Schwarzkralle geführt, dem bösen und korrupten Hohenpriester der Geflügelten. Shia war außerdem schwer gezeichnet von ihrem Kummer über das Schicksal Hreezas, der heldenhaften, kühnen, scharfzüngigen alten Katze, die ihre Freundin gewesen und im Tempel brutal niedergemetzelt worden war – von einem blutdurstigen Mob Geflügelter. Aurian seufzte. Noch immer hatte man die Leiche der armen Hreeza nicht gefunden.
    »Es tut mir leid.« Anvars Stimme riß die Magusch aus ihren traurigen Gedanken. »Ich weiß, daß du gute Gründe hattest, Rabe zu heilen. Es ist nur – na ja, es macht mich wütend, das ist alles. Nach allem, was wir durchlitten haben, weil sie uns verraten hat …« Mit einiger Mühe gelang es ihm schließlich, das Thema zu wechseln. »Na ja, Rabe kann warten. Was waren diese Alternativen, von denen du gesprochen hast, als ich aufgewacht bin?« Jetzt grinste er, und in seinen Augen stand ein schalkhaftes Zwinkern.
    »Erlaube mir, es zu demonstrieren.« Eine Woge ungetrübten Glücks riß Aurian mit sich, als sie den mittlerweile wieder funkelnden Coronach, ihr kostbares und so lange nicht mehr benutztes Schwert, das sie aus dem Turm Incondors gerettet hatte, zurück in seine Scheide gleiten ließ und die Hand nach ihrem Liebsten ausstreckte. Sie ließ ihre Finger durch Anvars seidiges goldenes Haar gleiten und verlor sich in den blauen Tiefen seiner Augen. Ihre Arme umfingen ihn, seine Haut fühlte sich weich und glatt an unter ihrer Berührung, sein Körper, von den Entbehrungen ihres Feldzugs hart geworden, war auf Knochen, Muskeln und Sehnen reduziert. Seine Arme hießen sie willkommen …
    Und ausgerechnet in diesem Augenblick hörten sie das Schwirren großer Schwingen auf der Landeplattform draußen vor ihrer Turmwohnung, gefolgt von einem donnernden Klopfen an der Tür und dem Klirren von Stahl, als Yazour und Chiamh im Nebenzimmer ihre Waffen zogen, wo sie zusammen mit Khanu, Shias zweitem Katzenkumpan, geschlafen hatten.
    Aurian fluchte leise und tastete nach ihren Kleidern, die achtlos hingeworfen vorm Bett lagen.
    »Was soll das denn schon wieder?« murrte sie verdrossen.
    Der geflügelte Bote, der nun eingelassen wurde, befand sich in einem Zustand beträchtlicher Erregung. »Kommt schnell, kommt schnell!« rief er. »Etwas Furchtbares passiert in den Ruinen des Tempels. Wir haben Schreie gehört …«
     
    »Das ist nicht fair!« brummte Linnet. Mit gerunzelter Stirn und wütendem Blick betrachtete das geflügelte Kind die mittlerweile verlassenen Ruinen von Yinzes Tempel und trat gegen einen Stein, der oben auf einem wackligen Haufen gelegen hatte. Der Stein holperte davon und zog einen kleinen Sturzbach weiterer Kieselsteine mit sich, die mit munterem Klappern hinter ihm her rutschten. Linnet sprang erschrocken zurück und breitete ihre Flügel aus, als wolle sie fliehen. Halb erwartete sie die tadelnde Stimme eines Erwachsenen hinter sich zu hören – beim Vater der Himmel, der Tempel war auch ohne ihr Zutun hinreichend zerstört –, aber kein Laut war zu hören bis auf das scharfe, langsam ersterbende Echo der klappernden Steine. Niemand war da, der Linnet hätte ausschimpfen können – niemand hatte bisher auch nur bemerkt, daß sie nicht mehr zu Hause saß, dachte das geflügelte Kind mit einem Anflug von Selbstmitleid. Die Erwachsenen waren alle drüben im Palast und feierten die unerwartete Einkehr des Frühlings in ihr Land, die Thronbesteigung der neuen Königin und die Wiederentdeckung der Harfe der Winde durch irgendeinen fremden, ausländischen, flügellosen Zauberer. Linnets kleiner, aber bedeutungsvoller Anteil bei diesen wunderbaren Ereignissen schien allgemein in Vergessenheit geraten zu sein.
    »Das ist einfach nicht fair!« murmelte Linnet noch einmal. »Bei Yinze – dabei hätte ich eigentlich als Heldin gefeiert werden sollen!« Hatte Cygnus, der weißgeflügelte

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