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Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert

Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert

Titel: Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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Umhang fester um die Schultern zu ziehen. Das Unternehmen wurde jedoch dadurch erschwert, daß Wolf in ihrem anderen Arm lag, selig schlafend und geborgen in der Wärme ihres Leibes. Über den beiden Magusch kreisten noch weitere Himmelsleute, die darauf warteten, ebenfalls landen zu können; sie trugen die wölfischen Pflegeeltern des Jungen. Die beiden boten ein jämmerliches Bild mit ihren nassen, stacheligen Pelzen, die ihnen am Leib klebten, und Aurian konnte spüren, daß beide unendlich erleichtert sein würden, wieder gute, feste Erde unter den Füßen zu haben. Das Ausmaß ihrer Geduld und ihrer Treue ihr und ihrem Kind gegenüber erfüllte Aurian mit Staunen und Demut.
    Anvar, der sich plötzlich des unruhigen Gemurmels seiner geflügelten Eskorte bewußt wurde, versuchte, durch die tanzenden Regenschleier hindurchzuspähen. »Wo, zum Teufel, sind denn nur die anderen?« brummte er gereizt. »Selbst wenn sie keine Wachen aufgestellt haben, hätten sie doch irgend jemanden hier draußen postieren müssen. Nach dem, was unsere geflügelten Späher berichtet haben, hätten Parric und seine Leute mittlerweile längst hier sein müssen.«
    »Diese nutzlosen Menschen«, knurrte Shia, während sie sich einen Sprühregen winziger Tröpfchen aus dem Fell schüttelte. »Anvar – würdest du uns bitte helfen?« Die Katze klang ernsthaft verstimmt. Sie und Khanu waren schnellstmöglich auf dem Boden abgesetzt worden – was, wie Anvar vermutete, auf eine nicht unbeträchtliche Nervosität von seiten ihrer geflügelten Träger zurückzuführen war. Die Himmelsleute hatten das Netz in einem absoluten Wirrwarr auf den Boden fallen lassen und sich daraufhin schnell in Sicherheit gebracht, so daß Shia und Khanu, die ja keine Hände hatten, mit denen sie die verhedderten Maschen ihrer Netze hätten aufknoten können, zunächst einmal gefangen waren. Anvar wischte sich den Regen aus den Augen und ging daran, seine Freunde zu befreien.
    »Ich habe gerade mit Chiamh gesprochen«, beruhigte Aurian ihre Kameraden. »Er hat geschlafen – wie alle anderen auch. Sie haben uns nicht so früh erwartet. Chiamh meint, der letzte Teil ihrer Reise über den Windschleier sei furchtbar gewesen – als sie die Festung erreichten, seien sie alle zu Tode erschöpft gewesen. Er weckt sie jedoch alle auf und schickt uns eine Eskorte entgegen.«
    »Wurde auch langsam Zeit«, murmelte Shia. »Diese faulen Zweibeiner …« Plötzlich fuhr ihr Kopf ruckartig in die Höhe. »Was war das?«
    »Was?« Anvar runzelte die Stirn. Das Aufknoten des verfilzten Netzes hatte seine ungeteilte Aufmerksamkeit gefordert.
    »Ich dachte, ich hätte etwas ge …«
    Keiner von ihnen war auf das gefaßt, was als nächstes geschah. Eine schwarze Gestalt schoß unvermittelt aus der Dunkelheit auf Aurian zu. Behindert durch das Kind in ihren Armen, hatte die Magusch weder die Zeit noch die Möglichkeit zu reagieren. Und Anvar sah, noch während er auf die Füße sprang, wie seine Seelengefährtin zusammenbrach. Das Junge stieß ein erschrockenes Quietschen aus; dann war die Gestalt fort.
    »Folgt ihm!« befahl Anvar den Himmelsleuten schroff, die immer noch wie gelähmt vor Schreck in der Nähe herumstanden. Zwei von ihnen machten sich nun an die Verfolgung. Shia und Khanu brachen aus dem verhedderten Netz aus und sprangen hinter ihnen her, dicht gefolgt von den beiden Wölfen, die zu spät gelandet waren, um der Magusch helfen zu können.
    »Aurian!« Anvar beugte sich über die schlaffe Gestalt der Magusch, die reglos mit dem Gesicht nach unten auf dem wasserdurchtränkten Erdboden lag. Er ließ seine Arme unter sie gleiten und drehte sie vorsichtig um, war jedoch in der Finsternis nicht in der Lage, irgendwelche Einzelheiten zu erkennen. Ihre Haut fühlte sich grausam kalt an. Irgendwo im Hintergrund hörte er das Geräusch rennender Füße. Dann war er plötzlich von Xandim umringt, denen der Regen es unmöglich machte, ihre Fackeln zu entzünden, und die nun auch noch das wenige Licht verschluckten, das es Anvar mit seiner Nachtsichtigkeit ermöglicht hätte, ein wenig zu sehen. Verzweifelt nahm er all seinen Zorn und all seine Angst zusammen und verwandelte sie in ein kurzes, helles Aufflackern von Magusch-Licht, das die Xandim mit einem erschrockenen Aufschrei zurückweichen ließ.
    »Was, in Chathaks Namen, geht hier vor? Aus dem Weg mit euch, ihr Narren! Laßt mich durch!« Zu seiner Erleichterung erkannte Anvar die Stimme des Kavalleriehauptmanns. »Aurian

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