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Die Asklepios Papiere (German Edition)

Die Asklepios Papiere (German Edition)

Titel: Die Asklepios Papiere (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Swen Grossmann
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und riss sie vom Steuer weg.
    „ Hände weg von meinem Boot! Wir fahren zurück! Wegen euch liegt meine Tochter im Sterben!"
    Lennard sprang ihr zur Seite und versuchte, den wild um sich schlagenden Mann zur Räson zu bringen.
    „Meine Freundin ist schwanger und wir benötigen dringend Hilfe. Die beiden Ganoven auf dem Steg verfolgen uns und wollen uns um jeden Preis töten. Wir müssen unbedingt nach Paris..."
    „ Meine Tochter stirbt! Wir müssen dringend zu einem Arzt, sonst nirgendwo hin. Eure Verfolger interessieren mich nicht." Er deutete auf seine Tochter, die wie ein Häuflein Elend auf dem Boden lag. Durchnässt und schmerzverzerrt zitterte sie wie Espenlaub.
    „ Sollten sie aber“, sagte Hannah, die sich wieder aufrappelte und nach hinten wies, wo Luc und seine Begleiterin gerade dabei waren, in ein Schnellboot zu steigen.
     
    L uc zögerte nicht lange, als Hannah und Dr. Schulz mit dem Boot flüchteten. Er blieb stehen und riss die Abdeckplane von dem erstbesten Boot ab, das in Reichweite lag. Er reichte Domino die Hand und half ihr ins Boot.
    „ Können Sie das Boot kurzschließen?“, fragte er, während er die Taue auf dem Steg löste.
    Sie nickte und machte sich an die Arbeit.
    „Können Sie denn das Boot steuern?“, fragte Domino ihrerseits. 
    „ Ich hab meinen Bootsführerschein während der Polizeiausbildung gemacht.“ Binnen weniger Sekunden schaffte es Domino den Motor zu starten. Luc warf die Taue ins Boot und sprang selbst hinterher. Unter leichtem Wanken eilte er ans Steuerrad und begann die Verfolgung des Motorboots aufzunehmen.
    „ Ich glaube, Sie haben vorhin das Mädchen angeschossen“, sagte Luc grimmig. „So langsam bekommen wir ein Problem mit den Spuren, die wir hinterlassen.“
     
    N achdem der Skipper realisierte, dass die Verfolger immer näher kamen und permanent auf sie schossen, schien er endlich den Ernst der Lage zu begreifen. Beinahe im Sekundentakt schlugen Kugeln in das kleine Boot ein. Nach einem metallischen Krächzen gab einer der beiden Außenbordmotoren schließlich seinen Geist auf. Schwarzer Qualm stieg aus dem Loch auf, das eine Kugel hinterlassen hatte. Die Geschwindigkeit reduzierte sich sofort merklich. Durch den herabfallenden Regen wurde ein einsetzender Brand der Benzinleitung glücklicherweise sofort wieder gelöscht.
    „ Lass mich mal ans Steuer!“, grunzte der Skipper und stieß Hannah beiseite. „Geh mal lieber hier unten in der kleinen Kajüte in Deckung, damit dem Baby nichts passiert“, ergänzte er und wies auf die Stufen neben dem Steuerrad, die ins Innere des kleinen Bugaufbaus führten.
    Während der Kapitän begann, wilde Ausweichmanöver zu fahren, kletterte Hannah vorsichtig nach unten und setzte sich auf eine schmale Couch. Ihr dämmerte, dass sie den Eiffelturm unter diesen Umständen niemals würden erreichen können.
    Frustriert und verängstigt griff sie nach ihrem Handy und wählte die Nummer von Claude Boné.    
     

45.
    C laude Boné nippte an seinem doppelten Espresso und überflog die aktuellen Tageszeitungen im Internet. Heute Morgen konnte er sich bei seinem täglichen Ritual jedoch nicht wirklich konzentrieren. Das mediale Echo zu diesem neuen AIDS-Impfstoff war noch immer nicht abgeklungen. Alle Blätter machten ihre Titelseiten mit Berichten über das revolutionäre Medikament auf. Claude konnte dabei aber immer nur an den ausgesprochen verdächtigen Unfalltod seines Schwagers in spe und dessen Verbindung zu dem Pharmagiganten denken.
    In wenigen Stunden würde er sich mit dessen ehemaliger Verlobten treffen, die seine Unterlagen gefunden hatte. Würden sie Beweise für seine Theorie liefern? Was hatte Peter gefunden? PSU hatte Dreck am Stecken, da war er sich hundertprozentig sicher.
    Wenn er daran dachte, Hannah Bachmayer nachher mitteilen zu müssen, dass Peter nicht mehr lebte, verging ihm der Appetit. Das frische Croissant neben seinem Laptop rührte er nicht an.
    Plötzlich klingelte sein Mobiltelefon. Hannah Bachmayer rief an.
    „Boné.“
    „ Hier ist Hannah Bachmayer“, erklang eine panische Stimme. „Wir werden verfolgt. PSU will uns beseitigen lassen!“ Laute Motorengeräusche ließen ihre Worte beinahe untergehen.
    Verdammt! Genau das hatte er befürchtet. Die Firma wollte irgendetwas vertuschen und schreckte dabei ganz offensichtlich auch vor Mord nicht zurück.
    „Wir schaffen es nicht bis zum Eiffelturm. Wir fahren mit dem Bo…erade…ber…Sei…“ Ganz offensichtlich ein

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