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Die Assistentin

Die Assistentin

Titel: Die Assistentin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Forster
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Nacht?”
    “Einige sicherlich.”
    Lane öffnete den Knopf ihres Rocks. “Wir kümmern uns darum, sobald alle auf die Einladung geantwortet haben. Es ist schön, dass du dich so darum kümmerst, Jerry.” Er hätte das auch von seiner persönlichen Assistentin erledigen lassen oder einen Partyplaner engagieren können. Die meisten alleinerziehenden Väter mit seinem Bankkonto hätten es so gemacht.
    “Es ist für Felicity.”
    Und für sie war das Beste gerade gut genug. Daran gab es nichts zu rütteln. Lane hörte Rapmusik aus dem Hörer und lächelte. In Momenten wie diesen fragte sie sich, wie weit er gehen würde, um Felicity glücklich zu machen. Und ob er nicht zu sehr versuchte, sie für das zu entschädigen, was geschehen war, als sie zwölf Jahre alt gewesen war. Jerrys Exfrau, Felicitys Mutter, war medikamentensüchtig gewesen; sie hatte wohl geahnt, dass sie das Sorgerecht für ihre Tochter verlieren würde. Schließlich hatte sie eine Überdosis genommen.
    “Es wird eine großartige Party werden, Jerry.” Barfuß ging Lane über den Teppich und bewunderte ihr Spiegelbild in den Glastüren der Bücherschränke und den Fenstern der umliegenden Büroräume. Vor ihrem inneren Auge formten sich Bilder der Party. Sie sah den Art-déco-Ballsaal des Avalon Casinos vor sich, dekoriert mit rotierenden Glitzerkugeln und Getränken in badewannengroßen Kristallschalen. Vielleicht würde sie sogar ein oder zwei echte Oldtimer besorgen, und die Kellner wären gekleidet wie Bonnie und Clyde.
    Lanes große Stärke lag darin, die Vorstellungen des Klienten Wirklichkeit werden zu lassen. Sanft zog sie an dem zerfledderten grünen Armband, das sie an ihrem linken Handgelenk trug. Langsam beruhigte sie sich, während sie sich umschaute. Sie liebte dieses Büro. Tagsüber herrschte hier hektische Betriebsamkeit, abends jedoch war es eine Oase der Ruhe und klösterlichen Stille. Ihr Holzschreibtisch war so kräftig lackiert, dass die Oberfläche fast wie eine Flüssigkeit glänzte. Bei der gedämpften Beleuchtung konnte sie die blinkenden Lichter von Century City sehen. Das Geschäftsviertel der Stadt erstreckte sich fast bis zur Pazifikküste.
    “Ich denke, du solltest das Gangsterthema aufgreifen, Jerry, aber im Stil der Zwanzigerjahre.”
    Während sie ihre Bluse aufknöpfte, fuhr sie fort, Fragen zu stellen und sich Jerrys Antworten einzuprägen. Wie befreiend es war, barfuß herumzulaufen und sich langsam auszuziehen! Sie sollte das viel öfter machen … Als die Seidenbluse über ihre Arme glitt, erbebte sie.
    “Vielleicht ein Mix aus Vergangenheit und Gegenwart?”, schlug er vor.
    “Noch besser!”
    “Lane, geht’s dir gut? Du klingst ganz atemlos.”
    “Mir geht’s gut. Ich ziehe mich nur gerade um.”
    “Wenn das so ist … kannst du nicht deine Webcam einschalten?”
    “So aufregend ist das nun auch nicht, Jerry, glaub mir. Ich ziehe nur meine Sportsachen an. Ich werde einen der Wachleute bitten, mein Auto nach Hause zu fahren und dann zu Fuß gehen.”
    “So ein Tag ist das also heute? Das muss ja wirklich heftig gewesen sein, wenn du nach Hause
gehen
willst.”
    “Du machst dir gar keine Vorstellung. Dieser Tag war die Hölle, und die Schergen des Teufels haben mich auf Trab gehalten.” Sie konnte ihm keine Einzelheiten erzählen, wenn sie nicht das Vertrauen ihrer Kunden missbrauchen wollte, aber sie musste sich unbedingt Luft machen. Sie war zutiefst erschüttert. Dabei gestattete sie sich nur selten, Emotionen zuzulassen, die sich wie Furcht anfühlten. Sie hatte sich ihr Leben lang kontrolliert, und bisher hatte es wunderbar funktioniert.
    “Lane, ich weiß über Simon Shan und den Kreuzritter Bescheid, wenn es das ist, was du meinst. Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Es ist eine Tragödie. In der letzten Woche kam andauernd etwas darüber in den Nachrichten. Ich habe Burt gebeten, mich zurückzurufen, aber er hat sich noch nicht gemeldet.”
    Jerry wusste, dass die beiden Männer ihre Kunden waren, sowohl Burton Carr, der Kongressabgeordnete, den er liebevoll “den Kreuzritter” nannte, als auch Simon Shan. Shan war derzeit der absolute Liebling der Stadt, trotz des Ärgers, den er am Hals hatte. Er lebte eigentlich in London, war ein gestalterisches Multitalent chinesischer Abstammung und stahl allen anderen Lifestyle-Gurus die Show. Was er anpackte, führte er konzentriert, präzise und mit einer Frische zum Erfolg, gegen die alle anderen wie Amateure wirkten.
    Angefangen hatte er

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