Die Astrologin: Erotischer Roman (German Edition)
sie gehasst, aber das ist jetzt vorbei. Ich glaube, dass sie Ryan wirklich liebt. Und sie hat mir geholfen, den Krebs-Mann zu finden.«
Zoe drückte ihre Zigarette aus. »Ich mag sie trotzdem nicht. Sieh mal, wie sie sich an Ryan klammert. Wie eine gottverdammte Klette.«
Ich lachte laut.
Ryan musste mich gehört haben, denn er wirbelte augenblicklich herum und sah mir in die Augen.
Auch als wir uns ansahen, spürte ich kaum etwas.
Dann kam er mit Gemma im Schlepptau an unseren Tisch.
»Hallo, Ellie, Zoe. Wie geht es euch?«
Zoe sah ihn giftig an.
»Mir geht’s gut, Ryan«, antwortete ich cool. »Wie geht’s dir und Gemma?«
»Uns geht’s auch gut.«
»Schön.«
Gemma zog an Ryans Ärmel. »Wir müssen gehen, Ryan. Der Film fängt gleich an.«
Ryan ignorierte sie. »Was macht das Buch, Ellie?«
»Ich bin heute fertig geworden, darum sind wir hier. Wir feiern.«
»Und ich bin gerade von einer Rucksacktour mit Tony aus Asien zurückgekommen«, warf Zoe stolz ein.
»Wie schön für dich, Zoe.« Dann wandte er sich erneut mir zu. »Dann hast du also noch deinen Fische-Mann gefunden?«
»Ja, war überhaupt kein Problem.«
So langsam wurde Gemma ungeduldig. »Wir müssen wirklich los, Ryan.« Sie hakte sich bei ihm unter und grinste Zoe und mich selbstgefällig an. »Er ist nie pünktlich, was, Ellie?«
Ich sah ihr kalt in die Augen. »Bei mir war er immer pünktlich.«
Gemma runzelte die Stirn und zog erneut an Ryans Arm.
»Tut mir leid, ich muss los. Wir haben Kinokarten«, sagte Ryan und sah mich durchdringend an.
Mein eisiges Herz begann, ein wenig zu schmelzen. Ich wollte nicht, dass er ging. »Oh. Dann solltet ihr jetzt lieber gehen«, meinte ich und ließ mir nichts anmerken.
»Man sieht sich.«
Ich zuckte mit den Achseln. »Vielleicht.«
Gemma zog ihn weg. Ich sah ihnen nach, und auf einmal standen mir Tränen in den Augen.
»Vergiss ihn, Ellie. Er ist es nicht wert«, tröstete mich Zoe und legte mir fürsorglich einen Arm um die Schultern.
»Ich hab ihn schon vergessen«, sagte ich mit fester Stimme. »Lass uns noch was trinken.«
Am nächsten Tag hatte ich einen gewaltigen Kater. Die Türklingel weckte mich rüde aus meinem Dämmerzustand. Ich versuchte, sie zu ignorieren, aber wer immer es auch war, er wollte nicht weggehen. Ich schlug die Augen auf und sah auf die Uhr. Es war kurz nach eins.
»Großer Gott!«, schrie ich, sprang aus dem Bett und warf mir meinen Bademantel über. Ich hatte um halb drei einen Termin beim Zahnarzt.
Noch einmal klingelte es an der Tür, es schien gar nicht mehr aufhören zu wollen.
»Okay, okay, ich komm ja schon«, knurrte ich und hastete auf wackligen Beinen zur Tür.
Als ich die Tür öffnete, verschlug es mir beinahe die Sprache. Davor stand Ryan und hatte Tränen in den Augen.
»Ryan! Was machst du denn hier?« Ich versuchte, cool zu bleiben.
»Lass mich rein, Ellie. Ich muss mit dir reden.« Er schob mich beiseite, bevor ich Nein sagen konnte, und setzte sich aufs Sofa.
Ich stand da, hatte die Arme vor der Brust verschränkt und sah ihn an. Ich fühlte mich furchtbar, sah schrecklich aus und hatte nicht die geringste Lust, eine hitzige und emotionale Debatte mit meinem Ex-Freund zu führen.
»Ich habe nicht gesagt, dass du reinkommen darfst«, sagte ich wütend.
Er sah zu mir auf, und seine Augen, die ich so gut kannte, blickten mich sanft und flehentlich an. »Bitte, Ellie, schenk mir ein wenig deiner Zeit.«
»Ich hab einen Kater und fühl mich nicht gut. Was immer du zu sagen hast, ich bin nicht in der Stimmung, um es mir anzuhören.«
Er starrte mich an, und ihm standen schon wieder Tränen in den Augen. »Ich liebe dich, Ellie. Ich will dich wiederhaben.«
Vor einigen Wochen wäre ich ihm nach diesen Worten in die Arme gefallen. Genau das hatte ich in den einsamen Stunden, bevor mir Owen begegnet war, unbedingt hören wollen. Jetzt ließen sie mich kalt. »Ist dir je der Gedanke gekommen, dass ich dich vielleicht nicht zurückhaben will?«
»Ja, das ist mir durchaus in den Sinn gekommen. Darum habe ich mich auch nicht früher getraut. Aber als ich dich gestern Abend gesehen habe … Ich … Ich kann es nicht länger ertragen, Ellie. Ich bin so unglücklich. Ich brauche dich, Ellie.«
Ich seufzte. »Vielleicht brauche ich dich nicht mehr, Ryan.«
Er starrte mich an. »Du hast dich verändert.«
»Vielleicht bin ich endlich erwachsen geworden. Du hast mir wehgetan, Ryan. Ich weiß, dass ich es verdient hatte. Ich hätte dich
Weitere Kostenlose Bücher