Die Astrologin: Erotischer Roman (German Edition)
meinem Stuhl zurück und stieß einen Jauchzer aus. Endlich hatte ich es geschafft! Das Buch war fertig, und ich hatte noch drei Tage Zeit bis zu meiner Verabredung mit dem Anwalt Bernard Enright am 21. März.
Dafür hatte ich mir eine Belohnung verdient. Ich ging zu meinem Nachttisch und holte den einzigen Alkohol hervor, den es in der ganzen Wohnung gab: eine halb volle Flasche Wodka. Da ich kein Tonicwater hatte, vermischte ich den Wodka mit etwas Orangensaft und stürzte ihn auf Ex herunter. Danach trank ich den Rest der Flasche aus.
Als später an diesem Nachmittag das Telefon klingelte, stand ich auf dem Küchentisch, schwenkte die leere Wodkaflasche durch die Luft und wackelte mit den Hüften zu den Klängen des glorreichen Ricky Martin aus meinem CD-Player. Ich stieg taumelnd vom Tisch, wobei sich mir der Kopf drehte, und wankte zum Telefon.
»Hi, Ellie.«
Als ich die vertraute Stimme hörte, schrie ich vor Freude auf. »Zoe! Wo bist du?«
»Wieder zu Hause und packe gerade aus. Aber ich habe keine Lust mehr dazu. Wir müssen uns unbedingt sehen, Ellie. Ich habe dir so viel zu erzählen. Du wirst nicht glauben, was ich in den letzten paar Wochen alles gesehen und getan habe.«
»Ach, Zoe, ich bin so froh, dass du wieder da bist. Ich habe dir auch eine Menge zu erzählen.«
»Wollen wir heute Abend was trinken gehen?«
Ich kicherte. »Ich habe gerade eine Flasche Wodka geleert und bin schon gut dabei, will mich heute aber so richtig betrinken. Ich habe das Buch fertig, Zoe.«
»Das ist ja großartig, Ellie. Gut gemacht!«
»Wollen wir uns im Flying Horse treffen? Um acht Uhr, wie immer?«
»Ich dachte, wir gehen in eines dieser neuen, schicken Weinlokale in der Stadt, aber dann müssen wir ziemlich früh los. Um halb acht ist es da schon rappelvoll.«
»Okay, sag was. Ich werde da sein.«
»Dann treffen wir uns um sieben in Nemo’s Bar .«
»Bis nachher.« Ich legte auf und tanzte in der Küche herum. So langsam wurde das Leben immer besser. Ich fühlte mich richtig gut. Mein Buch war fertig, Zoe war wieder da, und Anna war aus dem Krankenhaus entlassen worden. Jetzt fehlte in meinem Leben nur noch ein Mann.
Zoe und ich plauderten aufgeregt und brachten uns auf den neuesten Stand. Sie traf sich noch immer mit Tony – aber es sah nicht mehr so rosig aus. Während der Reise hatten sie sich einige Male gestritten und hatten danach erst mal eine Beziehungspause eingelegt, aber mir schien es fast schon unausweichlich, dass sie wieder zusammenkamen.
Zoe erzählte mir viele faszinierende Geschichten über die Länder, die sie besucht hatte. Ich hörte ihr staunend und neidisch zu und beschloss in diesem Moment, dass ich unbedingt mehr verreisen musste, wenn ich das Geld meines Vaters erst einmal hatte.
Irgendwann kam ich dann auch mal zu Wort und konnte Zoe über den aktuellen Stand meines verzwickten Liebeslebens informieren. Als ich ihr erzählte, dass ich nichts von Ryan gehört hatte, wurde sie wütend, und als ich von Owen berichtete, strahlten ihre Augen.
»Wen willst du wirklich, Ellie? Ryan oder Owen?«, fragte mich Zoe, als ich endlich den Mund hielt.
Ich zuckte mit den Achseln. »Ich weiß es nicht. Ich hatte geglaubt, dass mir das in den letzten beiden Wochen klar werden würde, aber bisher war ich so ins Schreiben vertieft, dass mir eigentlich keiner der beiden gefehlt hat.«
»Vielleicht solltest du dann lieber nach etwas Neuem Ausschau halten. Oh mein Gott, wenn man vom Teufel spricht. Sieh mal, wer da gerade mit einem steilen Zahn am Arm reingekommen ist.«
Ich sah auf und erblickte Ryan und Gemma an der Bar. Gemma sagte etwas zu Ryan, und er nickte verärgert. Ein zufälliger Beobachter hätte geglaubt, er würde normal auf sie reagieren, aber ich kannte ihn besser als jeder andere, erkannte all diese kleinen charakterlichen Macken, mit denen er sich verriet. Ich konnte sehen, dass Ryan nicht glücklich war. Merkwürdigerweise empfand ich kaum etwas. Beim ersten Anblick hatte mein Magen kurz geflattert, aber dann hatte sich rasch eine gewisse Taubheit eingestellt. Es war, als ob er gar nicht da wäre und ich mir einen Film ansehen würde.
»Ist alles okay, Ellie?«, erkundigte sich Zoe. »Sollen wir gehen?«
»Nein, mir geht’s gut. Sie haben uns noch nicht gesehen.«
»Diese Gemma ist eine richtige Schlampe. Ich kenne sie noch aus der Schule. Die hatte es schon immer auf die Freunde der anderen Mädchen abgesehen.«
Ich grinste. »Sei nicht gemein, Zoe. Früher habe ich
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