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Die Augen der Ueberwelt

Die Augen der Ueberwelt

Titel: Die Augen der Ueberwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Vance
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schwarzen Mischling, halb Dämon, halb Menschenfresser, betrifft, nun, ich habe ihn mir gefügig gemacht, daß er mich sicher durch das Gebirge geleitet, aber ich bin mit seinen Diensten unzufrieden.«
    »Ich tat alles, was von mir erwartet wurde!« entrüstete sich der Deodand. »Gib mich jetzt frei, wie vereinbart.«
    »Wie du willst.« Cugel löste den Haltestrick um den Hals der Kreatur. Wütend über die Schulter starrend, humpelte sie davon. Cugel gab dem Führer der Jäger einen Wink. Dieser wandte sich an die anderen, die daraufhin ihre Bogen hoben und den Deodanden mit Pfeilen spickten.
    Cugel nickte zufrieden. »Was ist mit Euch hier? Und was mit Magnatz, der angeblich das nach ihm benannte Gebirge unsicher macht?«
    Die Jäger lachten. »Eine Sage, nichts weiter. Einst gab es tatsächlich eine furchterregende Kreatur namens Magnatz. Aus alter Sitte stellen wir von Vull immer noch einen aus unserer Mitte als Wächter auf. Aber das ist alles, was es zu der Sache noch zu sagen gibt.«
    »Seltsam«, sagte Cugel, »daß eine Sitte sich so lange hält.«
    Die Jäger zuckten gleichmütig die Schultern. »Es wird Nacht und Zeit heimzukehren. Ihr dürft uns gern begleiten. In Vull gibt es eine Herberge, wo Ihr übernachten könnt.«
    »Es ist mir eine Ehre, mit Euch zu kommen.«
    Der kleine Trupp machte sich auf den Weg. Im Marschieren erkundigte sich Cugel nach dem Weg in den Süden, aber die Jäger konnten ihm wenig helfen. »Vull liegt am See gleichen namens, der seiner Strudel wegen nicht schiffbar ist«, erklärten die Jäger. »Und wenige von uns kamen je bis zu dem Gebirge im Süden. Man sagt jedoch, daß seine Hänge schroff und kahl sind und zu einer unwirtlichen grauen Öde abfallen.«
    »Möglicherweise treibt Magnatz sein Unwesen auf der anderen Seite des Sees«, meinte Cugel.
    »Davon weiß die Überlieferung nichts zu berichten«, antworteten die Jäger.
    Nach etwa einer Stunde erreichte der Trupp Vull, eine sichtlich wohlhabende Ortschaft, wie Cugel überrascht feststellte. Die gut gebauten Häuser waren aus Stein und Holz, die Straßen ordentlich angelegt und mit Abflüssen; es gab einen Markt, einen Getreidespeicher, ein Rathaus, eine Herberge, mehrere Schenken und viele stattliche Bürgerhäuser. Während der Trupp durch die Hauptstraße marschierte, rief ihm ein Mann zu: »Wichtige Neuigkeiten! Der Wächter ist gestorben!«
    »O wirklich? Wem wurde das Amt vorläufig übertragen?« erkundigte sich der Führer der Jäger sichtlich interessiert.
    »Lafel, dem Sohn des Hetmans – wem sonst?«
    »Ja, wem sonst?« murmelte der Oberjäger, und der Trupp marschierte weiter.
    »Ist Wächter denn so ein hoher Stand hier?« fragte Cugel.
    Der Oberjäger zuckte die Schulter. »Es ist wohl, sozusagen, ein rein zeremonieller Posten. Zweifellos wird morgen ein neuer Wächter gewählt werden. Seht dort, an der Tür des Rathauses!« Er deutete auf einen stämmigen, breitschultrigen Mann in braunem, pelzverbrämtem Gewand und mit schwarzem Hut. »Das ist Hylam Wiskode, der Hetman höchstpersönlich. Hallo, Wiskode! Wir haben einen Reisenden aus dem Norden mitgebracht!«
    Hylam Wiskode kam herbei und begrüßte Cugel freundlich. »Willkommen! Seid unserer Gastfreundschaft versichert! Fremde sind selten hier.«
    »Ich danke Euch herzlich. Eine solche Liebenswürdigkeit hatte ich im Magnatzgebirge nicht erwartet, denn es steht in schlimmstem Ruf.«
    Der Hetman schmunzelte. »Zu falschen Vorstellungen kann es nur zu leicht kommen. Vielleicht findet Ihr einige unserer Sitten und Gebräuche altmodisch, wie möglicherweise unsere Magnatzwache. Aber kommt. Hier ist unsere Herberge. Sobald Ihr Euch eine Kammer besorgt und Euch frischgemacht habt, wollen wir speisen.«
    Cugel wurde in ein gemütliches Gemach mit allen Bequemlichkeiten geführt. Nachdem er sich gewaschen und seine Kleidung vom Reisestaub gesäubert hatte, schloß er sich Hylam Wiskode in der Gaststube an. Ein köstliches Abendmahl, einschließlich einer Flasche Wein, wurde ihm vorgesetzt.
    Nach dem Essen zeigte der Hetman Cugel die Stadt, die in einer schönen Gegend etwas oberhalb des Sees lag.
    Ein besonderer Anlaß schien die Bürger alle aus ihren Häusern gelockt zu haben. Sie wandelten durch die Straßen, die hell beleuchtet waren, und unterhielten sich in kleineren und größeren Gruppen. Cugel erkundigte sich nach dem Grund. »Hat es mit dem Tod eures Wächters zu tun?« erkundigte er sich.
    »So ist es«, antwortete der Hetman. »Tradition ist

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