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Die Augen der Ueberwelt

Die Augen der Ueberwelt

Titel: Die Augen der Ueberwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Vance
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zerrten die Rattenmenschen ihn hastig ins Dunkel, wo Fabeln sich jedoch so heftig wehrte, daß die Nager ihn töten mußten, wonach sie seine Leiche tiefer in die Höhlengänge zogen.
    Cugel lauschte angespannt, dann wandte er sich wieder dem Mädchen zu und nickte. »Die Gefahr ist behoben, Fabeln gab mir einige Wertgegenstände für Euch in Aufbewahrung. Wenn Ihr mich nun in die Höhle begleitet, kann ich sie Euch aushändigen.«
    Verwirrt schüttelte das Mädchen den Kopf. »Fabeln besaß nichts von Wert.«
    »Wollt Ihr Euch die Dinge nicht wenigstens ansehen?« Höflich deutete Cugel zur Höhle. Sie trat näher, spähte hinein – und schon überwältigten die Rattenmenschen sie und zerrten sie in die Gänge.
    »Das ist Numero eins!« rief Cugel in die Höhle. »Versäumt nicht, es einzutragen!«
    »Schon geschehen«, rief eine Quiekstimme zurück. »Noch eine Person, und du erhältst die Freiheit.«
    Den Rest des Tages stiefelte Cugel vor der Höhle hin und her, spähte immer wieder in alle Richtungen durch die Bäume, doch niemand war zu sehen. Am Abend zog man ihn in die Höhle zurück und sperrte ihn erneut in das niedrige Loch, in dem er schon die vergangene Nacht verbracht hatte. Fabelns Tochter kauerte bereits darin. Sie war nun nackt, grün und blau geschlagen und stierte ihn leeren Blickes an. Er versuchte, sich mit ihr zu unterhalten, aber sie schien keiner Worte fähig zu sein.
    Der Abendbrei wurde gebracht. Beim Essen beobachtete Cugel das Mädchen verstohlen. Obgleich arg mitgenommen und schmutzig, war sie keineswegs häßlich. Er kroch näher zu ihr, doch der Gestank der Rattenmenschen war so stark, daß sein Verlangen schwand und er sich wieder zurückzog.
    Während der Nacht erklangen gedämpfte Laute im Loch: ein Kratzen, Scharren und Knarren. Verschlafen blinzelnd, stützte Cugel sich auf einen Ellbogen und sah, daß ein Stück des Bodens, offenbar eine geheime Falltür, sich langsam hob. Ein rauchig gelber Schein fiel auf das Mädchen. Cugel brüllte. Da zwängten Rattenmenschen sich mit Dreizacken ins Loch. Doch zu spät, das Mädchen war bereits entführt.
    Die Nager waren außer sich vor Wut. Sie hoben die Falltür und spähten fluchend durch die Öffnung. Weitere ihresgleichen drängten sich mit Eimern voll Unrats herein, den sie nicht weniger fluchend in die Tiefe schütteten. Ein Rattenwesen wandte sich erklärend an Cugel. »Andere Geschöpfe hausen dort unten und bestehlen uns, wann sie nur können. Eines Tages werden wir uns bitter rächen, denn selbst unsere Geduld ist nicht unerschöpflich! Du mußt den Rest der Nacht anderswo schlafen, denn es könnte ja sein, daß sie auch dich noch rauben wollen.« Es löste Cugels Kette, wurde aber nun von jenen gerufen, die die Falltür zumauerten.
    Cugel wich allmählich unbemerkt zur Gittertür, und als er sicher war, daß niemand auf ihn achtete, kroch er auf den Gang. Er schlang sich das Kettenende um eine Hand und schlich in die Richtung, von der er annahm, daß sie an die Oberfläche führte, doch statt dessen gelangte er in einen Seitengang, der abwärts führte und so eng wurde, daß seine Schultern an den Wänden streiften, und schließlich auch immer niedriger, bis er auf dem Bauch vorwärtskriechen mußte.
    Ein gedämpftes Quieken und Quietschen war zu hören. Den Nagern war seine Abwesenheit nun offenbar aufgefallen, und sie schienen in allen Richtungen nach ihm zu suchen.
    Plötzlich beschrieb der Gang eine so scharfe Biegung, daß Cugel unmöglich weiterkriechen konnte. Ruckweise und sich windend gelang es ihm, eine andere Haltung einzunehmen, doch dann saß er völlig fest. Er atmete aus, und als ihm bereits die Augen aus den Höhlen zu quellen drohten, stieß er sich hoch und zog sich in einen höheren Gang, der etwas mehr Bewegungsfreiheit bot. Dort entdeckte er in einer Nische auch einen Feuerball, den er an sich nahm.
    Das quiekende Geschrei der Rattenleute kam immer näher. Cugel hastete in einen Seitengang, der zu einem Lagerraum führte. Das erste, was er dort sah, waren sein Schwert und sein Beutel.
    Und nun stürmten die Nager auch schon mit Dreizacken herein. Aber nun war Cugel bewaffnet und trieb sie, die Klinge schwingend und stoßend, zurück auf den Gang. Hier rannten sie aufgeregt quietschend hin und her und stießen schrille Verwünschungen aus. Ab und an rannte einer auch zähnefletschend mit dem Dreizack näher, doch als Cugel zwei dieser Unüberlegten getötet hatte, streckten die anderen in sicherer Entfernung

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